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Totenprinz - Westendorf, C: Totenprinz

Totenprinz - Westendorf, C: Totenprinz

Titel: Totenprinz - Westendorf, C: Totenprinz
Autoren: Christine Westendorf
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gebracht wurde.
    Bei der nachfolgenden Dienstbesprechung war Rolf Peters telefonisch zugeschaltet.
    »Haben Sie sich das Gespräch schon angehört?«, fragte der Computerspezialist seine Kollegen über das auf Mithören geschaltete Telefon. »Ich finde, der Mann zeigt ein auffälliges Interesse an den in der Kita beschäftigten Erzieherinnen, meinen Sie nicht auch?«
    »Der Mitschnitt ist eben erst bei uns eingetroffen, Herr Peters. Und, was denken Sie, gibt es eine Ähnlichkeit
zwischen der Stimme des Mannes, der bei Ihnen angerufen hat, und der unseres Täters?«
    »Ich bin mir nicht sicher«, schluckte Peters. »Allerdings muss ich zugeben, dass ich mir die Stimmaufnahme auf dem Band, das mir Herr Hellweg heute Morgen in die Hand gedrückt hat, bisher nur einmal auf dem Weg zur Kita angehört habe.«
    »Meine Güte, Peters, das nenne ich wirklich eine gute Vorbereitung. Sie hören sich jetzt auf der Stelle das Band noch einmal an und halten dabei die Stellung, vielleicht gehen ja noch weitere Anfragen bei Ihnen ein. Ich rufe Sie dann später zurück«, beendete Sibelius das Gespräch. »So, und jetzt seien Sie so nett, und legen Sie sofort dieses Band des Kollegen Peters ein, Weber.«
    Anna hörte wie alle anderen Kollegen aufmerksam zu, und es bedurfte keines Stimmenexperten, um schon nach den ersten Sätzen zu wissen, dass der unbekannte Kitaanrufer und der gesuchte Täter ein und dieselbe Person waren.
    »Er klingt eigentlich recht sympathisch«, sprach Weber, nachdem die Aufnahme zu Ende war, aus, was Anna dachte.
    »Das ist tatsächlich unser Mann«, rief Ferdinand Huber überrascht. »Ich hätte nicht gedacht, dass er sich so weit aus der Deckung wagen würde, um an mehr Informationen über ›Astarte‹ zu kommen.«
    »Nun ja«, erwiderte Sibelius, »ich glaube nicht, dass sich der Täter seines Fehlers überhaupt bewusst ist. Denn er ist ganz bestimmt nicht davon ausgegangen, dass Amanda Meinhardt seine Nachricht an sie auf ein Band überspielen und aufbewahren wird. Geschweige
denn, dass dieses dann auch noch von der Polizei gefunden wird. Aber wie auch immer, das erleichtert unsere Arbeit, den Täter in der Kita festzunehmen. So, und jetzt möchte ich erst einmal wissen, wie weit Sie inzwischen mit den Vorbereitungen für den Sonntag sind.«
    »Die Mitarbeiterfotos sind bereits gemacht, Chef«, begann Lars Haberland. »Wir haben jede Menge Material, um es im Eingangsbereich der Kita aufzuhängen.«
    »Und der Dienstplan für die Kollegen vom Revier einundzwanzig steht auch«, sagte Ferdinand Huber, als die Reihe an ihm war. »Wir werden zwölf Kollegen aus der Mörkenstraße vor Ort haben. Glücklicherweise sind die Hälfte von ihnen Frauen, so dass sie die Infoveranstaltung als interessierte Elternpaare besuchen werden.«
    »Gut, ich möchte, dass mit Ausnahme des Kollegen Huber und mir alle Sokomitglieder am Sonntag an der Veranstaltung teilnehmen. Wir beide koordinieren die Aktion von Frau Loges’ Büro aus«, klopfte er Ferdinand Huber auf die Schulter. »Denn ich fürchte, wir beide sind zu alt und würden in der Vaterrolle von noch nicht einmal schulpflichtigen Kindern alles andere als glaubwürdig wirken. Und denken Sie daran, Frau Greves Aussehen mit einer Perücke und ein wenig Schminke dem des Internetfotos anzupassen und sie außerdem in jedem Fall mit einem Sender auszustatten. Ich möchte jederzeit wissen, wo Sie stecken, Anna.«
    »Wir haben inzwischen alle Fahrzeughalter bis auf einen überprüft, Chef«, meldete sich Weber zu Wort. »Er heißt Sebastian Hofer, fährt einen dunkelblauen Volvo mit einem Hamburger Kennzeichen, das auch die von Herrn Hunke in seiner Zeugenaussage genannten Ziffern
aufweist, und passt auch sonst ganz gut in unser Täterprofil. Allerdings haben wir ihn unter der beim Kraftfahrtbundesamt in Flensburg und der beim Hamburger Einwohnermeldeamt gespeicherten Adresse leider nicht angetroffen. Doch wir hatten ein recht interessantes Gespräch mit einer Nachbarin von Herrn Hofer, der wir unsere Phantomzeichnungen gezeigt haben und die daraufhin meinte, dass diese mit dem Aussehen ihres Nachbarn übereinstimmen würden. Nach der Besprechung versuchen wir gleich noch einmal, Herrn Hofer zu erwischen. Ich habe seine Personendaten bereits überprüft, doch er ist ein völlig unbeschriebenes Blatt und bisher noch nicht einmal durch eine Verkehrswidrigkeit aufgefallen.«
    »In Ordnung, versuchen Sie Ihr Glück weiter, aber schließen Sie sich bitte morgen Mittag der
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