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Totenprinz - Westendorf, C: Totenprinz

Totenprinz - Westendorf, C: Totenprinz

Titel: Totenprinz - Westendorf, C: Totenprinz
Autoren: Christine Westendorf
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Begehung des Kindergartens an, Weber. Ich will, dass sich alle an der Aktion beteiligten Kollegen mit den Räumlichkeiten vertraut machen, bevor es losgeht.«
    »Ich hoffe bloß, wir können verhindern, dass sich Besucher, die nicht ins Täterprofil passen, Zutritt zur Veranstaltung verschaffen«, gab Staatsanwalt Dr. Reinhardt zu bedenken.
    »Das sehe ich genauso, Sebastian«, gab Sibelius zurück. »Doch dagegen können wir, so fürchte ich, gar nichts tun. Denn es wäre viel zu auffällig, vor der Tür so eine Art Gesichtskontrolle durchzuführen. Nein, wir können nichts anderes unternehmen, als Männer, auf die unsere Täterbeschreibung zutreffen könnte, während der gesamten Veranstaltung gut im Auge zu behalten. Und wir müssen natürlich versuchen, mit ihnen ins Gespräch
zu kommen, denn sobald sie den Mund aufmachen, wissen wir, wer von ihnen der Täter ist. Allerdings glaube ich kaum, dass besonders viele Leute kommen werden, schließlich hängen wir das Infoplakat über den ›Tag der offenen Tür‹ erst am Freitag gegen Abend, nachdem wir die Vorbereitungen abgeschlossen haben, an die Eingangstür. Außerdem ist der Täter nur an Anna und nicht an irgendwelchen anderen Leuten interessiert, aber natürlich bleibt ein Restrisiko. Deshalb müssen wir ausgesprochen aufmerksam sein.«
    »Es gibt eine neue Nachricht von ›ohne Nick‹«, rief Joachim Mettmann, der vom Computer des Konferenzraums aus gerade »Astartes« Posteingang überprüft hatte, seinen Kollegen zu, die daraufhin sofort aufstanden und sich um den Bildschirm herum versammelten.
     
    Sie lasen:
    Na Du, jetzt hast Du es mir aber mit gleicher Münze heimgezahlt. Denn es ist für mich mindestens genauso schwer, über Deinen Arbeitgeber an Informationen über Dein Spezialgebiet heranzukommen, wie für Dich übers Internet an eines meiner Segelfotos. Ich tippe mal, Du bietest Bewegungskurse für Kinder an, aber Du kannst sicher sein, dass ich nicht so schnell aufgebe, bis ich die tatsächliche Lösung finde. Schließlich habe ich jede Menge zu gewinnen, wenn ich dahinterkomme.
    Liebe Astarte, nur zu gern möchte ich der Mann sein, dem Du Dich anvertraust. Aber ich möchte Deine Stimme nicht über das Telefon, sondern schon
bald hautnah, direkt neben mir hören und Deinen Atem dabei in meinem Gesicht spüren…
    Dein Sebastian
    P.S. Zur Info: Wir haben vor drei Jahren mit unserem Schiff in Kiel den siebten Platz belegt.
    »Gehen Sie diesem Hinweis sofort nach, Marc«, wies Günther Sibelius den Computerspezialisten an. Und Sie setzen sich bitte gleich an den Computer, um eine Antwortmail zu schreiben, Herr Mettmann.«
     
    »Soll das etwa heißen, du wirst das gesamte Wochenende über arbeiten müssen?«, funkelte Tom seine Frau am Freitagabend wütend an, nachdem sie ihn über die geplante Aktion in der Kita informiert hatte. »Und das, obwohl ich in der kommenden Woche, wie du weißt, dermaßen viel in der Druckerei zu tun habe, dass wir uns wahrscheinlich kaum sehen werden?«
    »Ich kann es nicht ändern, Tom. Leider nehmen Täter nur selten Rücksicht auf meinen Dienstplan. Hast du eigentlich schon ein Geschenk für den Geburtstag deines Vaters gekauft?« Als er den Kopf schüttelte, fügte sie an: »Also gut, wenn es dir recht ist, fahre ich morgen vor Dienstbeginn noch schnell in die Stadt, um eine schöne neue Pfeife für ihn zu besorgen.«
    »Na, klasse, das ist ja wirklich eine angemessene Entschädigung für ein verpatztes Wochenende.«
    »Lass es gut sein, Tom«, strich Anna ihrem Mann versöhnlich über die Wange. »Was hältst du davon, wenn wir uns dafür zum Ausgleich ein gemeinsames Bad in der Wanne gönnen?«

    »Gut, ich lasse uns schon einmal das Wasser ein«, versuchte er ein Lächeln.
    Tom saß bereits in der Wanne, als Anna sich auszog und zu ihm ins warme Wasser stieg.
    »Sag mal, hast du zugenommen?«, sah Tom mit prüfendem Blick an Anna herab. »Mir ist aufgefallen, dass du in der letzten Zeit überhaupt keinen Sport mehr treibst. Wann bist du eigentlich das letzte Mal beim Laufen gewesen?«
    »Wie bitte? Jetzt reicht es mir aber endgültig«, stieg Anna so abrupt aus der Wanne, dass das Wasser über den Rand schwappte. »Warum musst du nur ständig an mir herumkritisieren, Tom? Ich dachte, wir hätten uns vorgenommen, heute Abend nicht mehr zu streiten? Aber da habe ich mich wohl getäuscht. Viel Spaß noch beim Baden!«
     
    Am Samstagmorgen betrat Anna Greve zielstrebig das Pfeifengeschäft am Mönckebergbrunnen mit
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