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Totenprinz - Westendorf, C: Totenprinz

Totenprinz - Westendorf, C: Totenprinz

Titel: Totenprinz - Westendorf, C: Totenprinz
Autoren: Christine Westendorf
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mit den Kollegen aus der Mörkenstraße kurzschließen und dafür sorgen, dass diese ebenfalls zur Begehung der Kita kommen. Und ich wäre dir verbunden, wenn du, Sebastian, noch einmal mit der Leiterin der Kita sprechen würdest, um sie darüber zu informieren, dass demnächst Rolf Peters, ein Mitarbeiter unserer Computerabteilung, sowie Astrid Lautheimer, eine Beamtin aus dem Team des Kollegen Müller, bei ihr eintreffen werden. Rolf Peters wird über
das Internet eingehende Anfragen an die Kita prüfen, während Frau Lautheimer die nähere Umgebung der Kita im Auge behält.«
     
    Nach der Dienstbesprechung lasen Anna und Marc Hellweg als Erstes die von Mettmann verfasste Mail. Da niemand etwas an ihrem Inhalt zu beanstanden hatte, schickte der Kriminalpsychologe die Nachricht an »ohne Nick« ab und läutete damit die Aktion »Tag der offenen Tür« ein.
     
    Die Nachricht lautete:
    Hallo Sebastian,
    ich habe Fotos der Regatta gefunden und muss sagen, es ist klasse, die Boote über die Ostsee fegen zu sehen. Allerdings kann ich mir leider nach wie vor kein Bild von Dir machen. Mit Sicherheit wirst Du nicht der kleine Dicke auf dem Boot der Dänen sein, die den vierten Platz belegt haben, schon weil er der einzige Deutsche auf dem Schiff gewesen ist. Ich warte gespannt auf einen weiteren Hinweis von Dir, der die Möglichkeiten noch mehr eingrenzt, denn das Spiel beginnt mir Spaß zu machen.
    Und wie versprochen bekommst Du jetzt ebenfalls ein wenig Futter für Deine Neugier. Ich arbeite in der ev. Kita in der Zeißstraße in Ottensen und habe dort neben der normalen Betreuung zusätzlich eine ganz spezielle Aufgabe übernommen, die Du mit ein bisschen Fingerspitzengefühl sicher erraten wirst. So, damit soll es genug sein für heute.

    Freu mich schon auf Deine nächste Nachricht.
    LG,
    Astarte
    P.S. Was meinst Du, wollen wir nicht einmal miteinander telefonieren? Bist Du wirklich kein bisschen neugierig zu erfahren, wie meine Stimme klingt?
    P.P.S. Vielleicht motiviert es Dich zu hören, dass Dein Traum dem meinen gar nicht mal so unähnlich ist. Ja, die Vorstellung, Dich nicht sehen zu können, während Du auf mich konzentriert bist, klingt aufregend. Noch spannender und außerdem mein absoluter Vertrauensbeweis an Dich wäre es allerdings, wenn ich darüber hinaus auch keine Chance hätte, mich aus eigener Kraft wieder aus dieser Situation zu befreien. Na, wie klingt das für Dich?
    Er wartete noch eine Weile, bis er ganz sicher war, dass seine Kollegen alle zur Kaffeepause in die Kantine gegangen waren. Dann loggte er sich ins Internet ein, um seine Posteingänge zu prüfen.
    Nachdem er Astartes Nachricht gelesen hatte, ging er zum Fenster, öffnete es und ließ die kalte Winterluft in den Raum. Er lehnte sich weit hinaus und sog die klare Luft tief in seine Lungen ein. Mit jedem Atemzug begann auch sein Kopf wieder klarer zu werden. Hatte er sich in Astarte getäuscht? Die Zeichen falsch gedeutet und etwas in ihren Blick hineininterpretiert, was überhaupt nicht vorhanden war? Auf jeden Fall passte die Offensivität, mit der sie vorging, nicht zu dem Bild, das er sich von ihr gemacht hatte. Andererseits entsprach der Traum, den sie beschrieben hatte, exakt dem seinen und
zeigte, wie sehr sie sich danach sehnte, ganz und gar von ihm unterworfen zu werden. Noch war er verwirrt und hatte keine Ahnung, wie er sich entscheiden würde, auch wenn er mehr als alles andere ihren Traum Wirklichkeit werden lassen wollte. Wahrscheinlich würde er sich dazu jedoch noch etwas weiter aus der Deckung wagen müssen, eine Befürchtung, die sich bestätigte, gleich nachdem er sich auf die Homepage der Kindertagesstätte eingeloggt hatte. Er fand dort zwar alle möglichen Informationen über Öffnungszeiten und Räumlichkeiten, über Angebote, pädagogische Konzepte, Verpflegung und das dort beschäftigte Team. Allerdings waren die Mitarbeiter weder namentlich genannt noch auf irgendwelchen Fotos der Homepage zu sehen, so dass er genauso klug war wie zu Beginn seiner Recherche. Nein, wenn er Astartes wirklichen Namen herausbekommen wollte, musste er ihren Arbeitgeber kontaktieren und, sollte man ihm auch am Telefon keine Auskunft geben, der Kita direkt einen Besuch abstatten.
    Für alle Fälle notierte er sich dennoch die E-Mail-Adresse des Kindergartens, dann schloss er die Seite und fuhr den Computer herunter. Vielleicht sollte er sich zur Ablenkung heute ausnahmsweise einmal seinen Kollegen anschließen. Außerdem würde er
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