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Totenplatz

Totenplatz

Titel: Totenplatz
Autoren: Jason Dark
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einfach irre. Das ist wirklich eine Schau am frühen Morgen. Ich werde dich nur noch als Dressman ansehen. Laß mal fühlen.« Sie strich mit den Fingerkuppen am Leder entlang, nickte und meinte anerkennend: »Ist ja ein edles Material. Das muß man dir schon lassen.«
    »Er hat den Fetzen reduziert bekommen«, meldete sich Suko. »Der Verkäufer hat vor Freude geweint, als er die Jacke los wurde. Die Dankesschreiben werden ihn noch erreichen.«
    Ich trat einen Schritt zurück, damit ich Glenda und Suko vor mir stehen hatte. »Wißt ihr, was ihr mich könnt?«
    »Sag es nicht!« rief Glenda.
    »Ihr könnt mich nicht leiden. Und ich fühle mich in der Jacke wohl.«
    »Das ist auch am wichtigsten«, erklärte Glenda.
    »Richtig. Ich werde jetzt in mein Büro verschwinden, einen Kaffee trinken und darüber nachdenken, was ich getan habe, um mit derartigen Kollegen bestraft zu sein.«
    Glenda lächelte mich hinterlistig an. »Das wirst du nicht, John Sinclair.«
    Sie sang die Antwort beinahe. »Was sollte mich davon abhalten?«
    »Sir James.«
    »Ach.«
    Sie nickte mir zu und auch Suko. »Er hat bereits nach euch gefragt. Kann sein, daß es wieder Ärger gibt.«
    »Weiß du weshalb?«
    »Nein.«
    »Dann laß lieber die Jacke hier hängen«, meinte Suko. »Vielleicht ist Sir James schon geschockt worden. Nicht daß er nachher noch vom Stuhl kippt.«
    »Wie besorgt du wieder um mich bist«, sagte ich und war schon auf dem Weg zur Tür Das Grinsen der beiden kriegte ich nicht mit. Ich ging über den Flur und war auch als erster am Büro unseres Chefs, das ich nach dem Anklopfen betrat.
    Sir James saß hinter dem Schreibtisch. Er telefonierte mit seinem Bekannten oder Freund, denn er duzte ihn. Ich bekam noch mit, daß er sich mit ihm für den Nachmittag verabredet hatte, dann legte er auf und schaute mich an.
    Ich hatte mich noch nicht gesetzt und lauerte auf einen Kommentar, der meine Jacke betraf, aber Sir James wußte, was sich gehörte. Er hob nur kurz die Augenbraue, um mich anschließend freundlich zu begrüßen und nach Suko zu fragen.
    »Der kommt.«
    Ich hatte den Satz kaum ausgesprochen, als der Inspektor das Büro betrat, den spöttischen Blick auf meine Jacke gerichtet, aber er hielt sich mit einer Bemerkung zurück.
    »Gut, daß Sie beide so schnell gekommen sind, denn ich habe mit Ihnen zu reden.«
    »Um was geht es, Sir?«
    »Das ist schwer zu sagen. Es geht um einen Fall, den ich nicht als offiziell angeben kann, der mir allerdings rätselhaft erscheint.«
    »Handelt es sich um eine private Angelegenheit?« fragte Suko.
    »Genau.«
    »Mit einem Hintergrund, der uns interessieren könnte?«
    »Auch das.«
    Wir merkten, daß sich Sir James nicht wohl in seiner Haut fühlte, er überlegte auch, wie er uns gewisse Dinge näherbringen sollte, und er begann damit, daß er nicht nur gewisse Verpflichtungen in seinem Club nachgehen mußte, sondern sich in seinem Leben auch noch anderen Dingen ergeben hatten. So war es üblich, daß er einmal im Jahr, im Herbst, an einer großen Jagd teilnahm.
    »Bis dahin ist es noch einige Zeit hin«, sagte ich.
    »Das stimmt genau, aber diese Jagdgesellschaft trifft sich im Frühjahr stets zu einem kleinen Grillfest. Es beginnt am späten Nachmittag und hört in der Nacht auf. Dieses Grillfest findet in einem Wald nordöstlich von London statt. Man kommt zusammen, man ißt, trinkt, man feiert, man unterhält sich.«
    »Da sollen wir mit hingehen?« fragte ich.
    »Das wäre nicht schlecht.«
    Suko und ich schauten uns nur an. Zu sagen hatten wir nichts, und der Superintendent hatte uns beobachtet. Er hatte auch aus unseren Blicken gelesen und erkannt, daß wir vor Begeisterung nicht eben sprühten. »Ich weiß, was Sie denken, aber ich hätte Sie nicht darauf angesprochen, wäre es nicht zu einigen Unregelmäßigkeiten gekommen, die mich sehr nachdenklich gemacht haben.«
    »Aha«, sagte ich.
    Sir James ging auf meine Bemerkung nicht ein, sondern sprach zunächst über die Zusammensetzung dieser Jagdgesellschaft, in der sich Männer gefunden hatten, die ihrer Jobs wegen nichteben zu der Masse der Bevölkerung zählten. Es war eine ziemlich elitäre Gesellschaft aus Wirtschaftsleuten, Staatsbeamten und auch Politikern.
    »Sie feiern also ein Fest im Wdd.«
    »Richtig, John.«
    »Was sollen wir dort?« fragte Suko.
    »Etwas aufklären. Eine Sache, die lächerlich ausgehen kann, bei der möglicherweise auch das Gegenteil eintrifft, denn ich habe hier die Aussagen des mir bekannten
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