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Totenmahl - Totenmahl - Death Dance

Titel: Totenmahl - Totenmahl - Death Dance
Autoren: Linda Fairstein
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die Kameras bei mir zu installieren.«
    Also spielte Ross Kehoe ein doppeltes Spiel. War Mona tatsächlich so naiv zu denken, dass er sie liebte? Glaubte sie tatsächlich, er würde sie nicht hereinlegen, wenn es an der Zeit war? Seine Verachtung für die Familie war offenkundig.
    »Ich hätte das alte Schwein gut und gern selbst umbringen können. Ich hätte nur das hier gebraucht«, sagte sie und tätschelte den Revolver mit der linken Hand.
    Ich hasste Schusswaffen. Ich hatte mit Waffen zu tun, seit ich bei der Bezirksstaatsanwaltschaft arbeitete und Freunde hatte, die bei der Polizei waren, hatte aber noch nie das Verlangen verspürt, sie selbst zu benutzen. Falls Mona mit dem Revolver umzugehen wusste, wäre ich im Nachteil, selbst wenn es mir gelingen würde, meine Fesseln abzustreifen. Ich gelobte mir, das nächste Mal mit Mike und Mercer zum Schießstand zu gehen und schießen zu lernen, sollte ich jemals lebendig hier rauskommen.
    »Warum war Ross gestern Nacht in meinem Haus?«, fragte ich, um sie von der Waffe abzulenken, die sie so beiläufig in der Hand hielt.
    »Warum hat er mich angegriffen?«
    Mona Berk antwortete nicht.
    »Wirklich, ich wusste nicht, dass er etwas verbrochen hatte. Ich - ich weiß immer noch nicht, warum er das alles macht«, sagte ich.
    »Wegen Rinaldo.«
    »Rinaldo Vicci?«
    »Ja. Er hat mich am Wochenende angerufen«, sagte Mona. »Er hielt es für einen Fehler, mit Ihnen gesprochen zu haben.«
    »Mit mir? Er hat mir nichts gesagt.« In meiner Stimme klang Verzweiflung. Es war viel zu spät, sie davon zu überzeugen, dass ich nichts gegen Kehoe in der Hand hatte. Jetzt konnte ich ihn nicht mehr ansehen, ohne in ihm einen Mörder zu sehen.
    Sie funkelte mich an. »Rinaldo wusste, dass Ross der Polizei gesagt hatte, dass er Talja nicht kannte. Aber Rinaldo sagte, dass er mit Ihnen in der Met gesprochen hat und Ihnen gesagt hat, dass Ross in Taljas Garderobe war.«
    »Aber ich, äh, Vicci hat mir nie gesagt, dass er sie zusammen gesehen hat«, stotterte ich.
    Mona ignorierte meinen Einwand. »Er dachte, er hätte Ihnen zu viel über Talja und Ross erzählt. Rinaldo wollte sich nur bei mir einschleimen. Er tat so, als würde er mir einen Gefallen tun, indem er Ross deckte. Aber als ich Ross davon erzählte, flippte er aus.«
    »Warum? Das verstehe ich nicht.«
    »Ross dachte, er wäre den Cops um ein paar Längen voraus. Aber nachdem Rinaldo das herausgerutscht war, machte er sich Ihretwegen Gedanken.«
    »Aber -«
    Wir sahen beide zur Treppe, weil wir ein Geräusch hörten. Es war nur ein leises Surren, und wenn Mona nicht ebenfalls den Kopf gedreht hätte, hätte ich es in meiner Erschöpfung für Ohrenrauschen gehalten.
    Mona erstarrte.
    Ich wollte aufstehen, aber sie drückte mich auf den Stuhl und rief nach Kehoe.
    Jetzt hörte man das Geräusch deutlicher, es kam eindeutig von der schweren Metalltür am Fuß der Treppe.
    »Nicht bewegen, habe ich gesagt!«, brüllte Mona und schlug mir ins Gesicht. Ihre Schreie weckten Chet Dobbis, der sich zu Boden fallen ließ und sich hinter seinem Stuhl verstecken wollte.
    Kehoe kam angerannt. »Was ist los? Was zum -«
    »Die Tür«, schrie Mona. »Was geht da vor?«
    Ich zerrte an meinen Fesseln, überzeugt, dass ich meine Hände freibekommen würde.
    Kehoe wollte Mona den Revolver aus der Hand nehmen, aber sie riss den Arm hoch und feuerte in die Luft.
    »Du hast mich angelogen«, schrie sie ihren Verlobten an. »Du hast mir gesagt, dass uns hier niemand finden kann.«
    Ich blickte abwechselnd zur Treppe und zu dem Revolver in ihrer Hand. Ich könnte die Treppe in wenigen Sekunden erreichen, hatte aber Angst, von ihr und Kehoe - oder einem Schuss - erwischt zu werden, bevor jemand die Tür öffnete.
    Mona geriet in Panik und rannte tiefer in den Raum. Kehoe versuchte sie einzuholen, um ihr die Waffe abzunehmen.
    Endlich bekam ich meine Hände frei. Sobald Mona und Ross nicht mehr um die Waffe streiten würden, wäre das Risiko, umgebracht zu werden, überall dasselbe.
    Ich rannte so schnell ich konnte zur Tür und schlug mit den Fäusten dagegen. Vielleicht bildete ich es mir nur ein, aber dort, wo die Eisentür in die Wand glitt, schien ein kleiner Spalt zu sein. Ich schlug immer und immer wieder an die Tür, bis ich hörte, wie Mona Berk meinen Namen rief. Ein Schuss prallte neben meinem Kopf von der Wand ab.
    Ich drehte mich um und sah, wie sie mit Kehoe um die Waffe rang. Sie rief mir zu: »Ihretwegen werden wir alle sterben!« Ich
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