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Totenkopf-TV

Totenkopf-TV

Titel: Totenkopf-TV
Autoren: Jason Dark
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einen nie erlebten Magendruck, denn die Gestalt aus dem Fußboden drehte sich ihm zu. Sie blieb ebenfalls nicht auf dem Fleck stehen, setzte vorsichtig das rechte Bein und öffnete das Maul, aus dem ein dumpfes Gurgeln den beiden Männern entgegenschwang.
    Jeder von ihnen spürte den Schauer der Angst. Sie ahnten, dass die Person, die einmal ein Mensch gewesen war, jetzt anderen Gesetzen gehorchte und töten wollte.
    »Ein Zombie, das muss ein Zombie sein!« hauchte Printer.
    »Wieso?«
    »Ein lebender Toter, Mensch!« Printer hatte die Antwort geschrien und war knallrot angelaufen.
    »Gibt es die?«
    »Dann schau doch hin!«
    Durch den Dialog waren beide von dem eigentlichen Problem abgelenkt worden. Deshalb sahen sie zu spät, dass sich der Zombie gebückt und etwas aufgenommen hatte. Eine der zersplitterten Parkettbohlen klemmte zwischen seinen Fingern, und dieses Stück Holz konnte zu einer sehr gefährlichen Schlagwaffe werden.
    Sie wurde es auch. Archer hörte noch das Pfeifen, als das Holz in seine Richtung raste. Er wollte weg, aber der Zombie hatte zu schnell und auch zu hart zugeschlagen.
    Zwar wurde der Bühnenmeister nicht am Kopf erwischt, der Schultertreffer reichte trotzdem, und er ließ den Mann zur linken Seite zusammenknicken.
    Dort stand genau der Schreibtisch. Archer konnte sich an der Platte abstützen, sonst wäre er zusammengebrochen. Leider hatte der Treffer auch die Kraft aus seinem Arm genommen, er knickte ein, schaute auf die Platte und sah eine bleiche Hand.
    Sie gehörte nicht dem Zombie. Jason Printer hatte reagiert und einen silbernen Brieföffner umfasst, den ihm irgend jemand mal als Weihnachtsgeschenk überreicht hatte. Jetzt sollte diese messerähnliche Waffe sein Leben retten. Printer war Realist. Er wunderte sich darüber, wie klar er in dieser Stresslage noch denken konnte, denn Otto, der einmal ein Mensch gewesen war, wollte ihn und Archer töten. Wieder schlug der Zombie zu. Diesmal nicht von oben nach unten. Er hatte die Richtung gewechselt. Von der rechten Seite her wischte das Parkettstück auf den Bühnenmeister zu, der seinen Kopf diesmal nicht schnell genug drehen und zur Seite nehmen konnte. An der Stirn wurde er getroffen. Das Stück Holz prallte ab, hatte eine Hautabschürfung hinterlassen, und Archer begann zu wanken, während sein Blick allmählich einen glasigen Ausdruck annahm. Noch hielt er sich auf den Beinen. Wie eine Figur stand er auf der Stelle, die Arme hingen zu beiden Seiten seines Körpers herab, der Mund war geöffnet, und er schien darauf zu warten, dass ihm jemand einen Schubs gab, der ihn nach hinten und damit zu Boden warf. Das alles sah auch Jason Printer. Seine Psyche kam ihm in diesen Augenblicken wie ein hochtourig laufender Motor vor, der ihm jedes Detail übermittelte. Er erinnerte sich wieder daran, dass er den Brieföffner in der Hand hielt. Als sich der Zombie wieder bewegte, um Archer den Rest zu geben, warf sich Jason Printer über den Schreibtisch hinweg.
    Er wunderte sich selbst, dass er mutig sein konnte, aber hier ging es allein ums Überleben. Fressen oder gefressen werden. Die Klinge des Brieföffners blitzte, als sie einen Halbbogen beschrieb und nach unten fuhr.
    Der Schrei drang aus Printers Mund. Er schaute zu, wie die Klinge verschwand, und er ließ den Griff so hastig los, als wäre dieser heiß geworden. Dann ging er zurück.
    Im gleichen Augenblick fiel Archer zu Boden. Puppengleich kippte er, schlug schwer auf, und während das Echo noch durch den Büroraum schwang, drehte sich Otto, der ehemalige Catcher. In seiner Brust steckte der Brieföffner, doch auf seinem Gesicht zeichnete sich ein böses Grinsen ab.
    So konnte man ihn nicht erledigen. Er traf auch keine Anstalten, den als Stichwaffe umfunktionierten Brieföffner aus seinem Körper zu ziehen, statt dessen drehte er sich nach links, streckte einen Arm aus und fegte die meisten Sachen, die auf dem Schreibtisch lagen, zu Boden. Dicht vor Printers Füßen zerplatzte die Kunststoffhülle des Telefons. Dann fiel das alte Tintenfass und hinterließ eine blaue Spur auf dem hellen Boden.
    Otto griff zu. Sein Arm schnellte dem TV-Chef von oben entgegen, die Hand war zum Griff geöffnet, und Printer wunderte sich selbst, dass er es schaffte, so schnell zurückzuspringen. Er hatte sich dabei ein wenig zuviel vorgenommen und nicht mehr an die Rückwand gedacht, gegen die er krachte. Aber er entging dem Griff.
    Der Zombie, der ebenfalls Schwierigkeiten mit der Balance hatte, bekam
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