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Totenkönig (German Edition)

Totenkönig (German Edition)

Titel: Totenkönig (German Edition)
Autoren: Uwe Siebert
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aus jedem Kampf als Sieger hervorzugehen. Es entgeht ihr nicht, wie sich obskure Freude in seinem Antlitz widerspiegelt, als die Straße an dem Fluss Nefalion entlangführt, wo sich auf dem Grund die Leiber von einhundert Geistern des Totenheers abzeichnen. Ihre Augen glühen in der Tiefe wie Sterne an einem nächtlichen Himmel. Die Geister haben ihren König längst erwartet. Langsam entsteigen sie dem kalten Wasser. Ihre Rüstungen und Helme sind mit Schlamm und Algen übersät. Sie umringen ihren König, als fühlen sie sich unwiderstehlich von ihm angezogen. Auf seinen Befehl hin postieren sich die Geister in Zweierreihen auf der Straße und folgen ihrem König gen Süden. Mühelos gelingt es ihnen, mit den Pferden Schritt zu halten.
    Wenngleich das Totenheer ein machtvolles Instrument in den Händen ihres Königs ist, war Patryous dieser Macht gegenüber i mmer skeptisch. Jene Geister sind nur ein klägliches Abbild ihrer früheren Leiber. Und mehr aus menschlicher Gewohnheit tragen sie ihre alten Rüstungen und Helme, Waffen und Schilde. Wenngleich es auch heißt, sie seien frei von Sinnesempfindungen, so zeichnet sich doch zuweilen ein Ausdruck von Leiden oder sogar Wut in ihren schemenhaften Gesichtern ab. Patryous würde das Totenheer fürchten, wenn es nicht unter Larkyens Befehl stände. Mit der Anwesenheit der Geister umweht sie der eisige Hauch des Todes, doch in Larkyens Nähe erträgt sie diese Bürde. Denn manchmal erscheint der Tod machtlos gegenüber der Kraft des Lebens, so wie der Winter machtlos gegenüber dem Sommer ist. Patryous spürt neues Leben heiß und innig in sich brennen, gleich dem Feuer einer Sonne. Ein Kind wächst in ihrem Leib heran, Larkyens Kind, ein mächtiger Halbgott. Sie wird Larkyen die frohe Botschaft verkünden, doch erst, wenn die Zeit dafür reif ist.
    Gemeinsam reiten sie hinaus in die Wildnis, fernab der Straße e rstreckt sich die Karathyrebene mit ihren heißen Quellen, weit dahinter am Horizont ragen die schwarzen Berge von Zarak-Norss auf. Unaufhaltsam nähern sich Larkyen und Patryous dem Süden der Welt und den weißen Stränden eines fremden Meeres.
     

Anhang
     
     
    Länder:
     
    Atland – Ein Königreich im Westen der Welt
     
    Bolwarien – Ein Königreich im Westen der Welt; es liegt an den Ufern des grauen Meeres. Weite Heidelandschaften wechseln sich mit den grünen Hügeln des Hochlands ab. Noch immer gibt es wilde Menschen, die abseits der Städte und Dörfer ein Leben in der Natur vorziehen. Im Süden des Landes liegt der ewige Wald, in dem Tiere aus verschiedensten Epochen leben. Besonders berühmt ist die H afenstadt Kaythan, die viele Reisende aus aller Welt anzieht. Während des Krieges im Westen litt besonders Bolwarien unter den Feldzügen der Kentaren.
     
    Kanochien – Ein kleines Reich, inmitten der Berge des Altoryagebirges. Es wird von König Elay regiert, der verzweifelt versucht, Frieden unter den Völkern der Welt zu stiften. Die Kanochier sind ein friedliches Volk. Und auch wenn sie über eine geringe Anzahl an Soldaten verfügen, gibt es keine Berichte über ihre Teilnahme an Kriegen.
     
    Kedanien – Ein kaltes Land voller Schnee und Eis, hoch im Norden der Welt. Die Heimat der kriegerischen Kedanier, die den Gott des Krieges Nordar verehren. Kedanier leben für den Krieg und die Eroberung und sehen den Tod im Kampf als höchste Ehre an. Sie kennen keinerlei Furcht, und ihr Glaube an die eigene Überlegenheit gegenüber anderen Völkern ist ihre einzige Schwäche.
     
    Kentar – Ein kleines Land im Westen der Welt, an den Ufern des grauen Meeres gelegen. Das Volk der Kentaren unterlag im Zeitraum eines lange andauernden Krieges seinen Feinden und wurde fast vollständig ausgelöscht. Die bewaldeten und hügeligen Landstriche sind weitgehend verwaist.
    Das Banner der Kentaren zeigt einen weißen Wolfskopf auf schwa rzem Tuch.
    Ken-Tunys – Das größte und bevölkerungsreichste Königreich im Westen der Welt wurde während des Krieges zu weiten Teilen von den Kentaren besetzt. Die Ken-Tunesen betreiben in weiten Teilen des Landes Ackerbau; nicht umsonst wird Ken-Tunys auch als die Kornkammer des Westens bezeichnet. Die Hauptstadt Durial gilt als eine der ersten Städte des Westens. Neben dem Königspalast behe rbergt sie in zwei hohen Türmen die gesammelten Chroniken der Menschheitsgeschichte.
     
    Kyaslan – Das einzige Reich der Unsterblichen, ist eine Insel weit draußen im Südmeer, dort gelten Menschen lediglich als
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