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Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten

Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten

Titel: Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten
Autoren: Varg Gyllander
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durchzulassen und ihr damit Respekt zu zeigen. Sie hörte sie lachen und war sich sicher, dass sie sich über sie amüsierten. Sie schüttelte genervt den Kopf. Ich habe ja keine Ahnung, worüber sie lachen, dachte sie.
    Levin nahm den Fahrstuhl in die sechste Etage, und ihre Laune hob sich, sobald sie ihren eigenen Korridor betrat. Der Automat mit den Süßigkeiten führte sie in Versuchung. Sie kaufte sich eine Tafel Schokolade und eine Schachtel mit Veilchenpastillen.
    In ihrem Büro roch es schwach nach Reinigungsmitteln, und eine Frau in hellblauem Kittel wischte gerade ihren Schreibtisch ab, als sie eintrat. Pia Levin kannte sie nicht.
    »Hallo«, sagte Levin und schielte auf den Ausweis, der an einem Halsband zwischen den ausladenden Brüsten hing.
    Die Frau hieß Jolanda. Sie sah Levin durch das Haar, das ihr in die Augen fiel, schüchtern an.
    »Ich bin gleich fertig«, sagte sie.
    »Danke. Meinetwegen brauchen Sie sich nicht beeilen«, erwiderte Levin und blieb in der Tür stehen. Sie betrachtete die Frau, die langsam und methodisch ihre Flaschen und Lappen einsammelte und auf verschiedene Fächer ihres Putzwagens verteilte, sich vorbeugte und die fast leere Plastiktüte aus dem Papierkorb nahm, sie zuknotete und durch eine leere Tüte ersetzte. Ihr Kittel saß wie maßgeschneidert. Schweigend beobachtete Levin ihre Bewegungen.
    Jolanda lächelte, warf die zugeknotete Tüte in ihren schwarzen Müllsack und schob ihren Wagen auf den Korridor. Levin folgte ihr mit dem Blick, bis sie im nächsten Büro verschwand. Als sie sich umdrehte, bemerkte sie den Zettel an ihrem Computermonitor. »Erweiterter Suizid. Du koordinierst. Die Ermittler wissen mehr. Muss weg. Melde mich später. U.H.«
    Pia Levin drehte die gelbe Haftnotiz hin und her. Die Mitteilung war ungewöhnlich kurz. Noch nie hatte Holtz sie gebeten, die gesamte Tatortkoordination zu übernehmen. Sie freute sich über diese verantwortungsvolle Aufgabe, fragte sich aber auch, ob sie ihr wirklich gewachsen sei. Levin fluchte leise, weil sie nicht gleich ins Büro gegangen war, dann hätte sie den Zettel früher gesehen. Zeit war ein entscheidender Faktor, wenn es um die Aufklärung von Verbrechen ging. Jetzt hatte sie wertvolle Minuten mit der Schießprüfung vergeudet. Hätte er sie nicht anrufen und vorwarnen können?
    Während sie mit einer Hand die Kurzwahlnummer der Ermittler wählte, öffnete sie mit der anderen die Schachtel Veilchenpastillen und schüttelte sich die Hälfte des Inhalts in den Mund.
    Die Pastillen verwandelten sich in ihrem Mund in einen riesigen, süßen Klumpen. Sie kaute auf der Masse herum, die an den Zähnen kleben blieb. Als der Chef der Ermittler an den Apparat kam, verstand er erst nicht, dass es Levin war.
    »Entschuldige, ich habe was im Mund.« Sie schob den Klumpen in die Wange und versuchte, so deutlich wie möglich zu sprechen. »Ich habe einen Zettel wegen eines erweiterten Suizids vorgefunden«, sagte sie. Das Gespräch fiel kurz aus, aber sie benötigte mehrere Minuten, bis sie den ganzen Klumpen Veilchenpastillen geschluckt hatte.
    Der Hubschrauber schwebte zwanzig Meter über dem Deck und hielt die gleiche Geschwindigkeit wie das Schiff, fünf Knoten. Der Wind des Rotors peitschte das Wasser in einem großen Kreis um den Schiffsrumpf herum auf. Kapitän Svanberg stand selbst am Steuer, um die Dünung so gut es ging zu parieren und das Schiff im Wind zu halten. Er hatte schon früher Passagiere von Hubschraubern übernommen und wusste, wie wichtig es war, dass das Schiff dieselbe Geschwindigkeit hatte. Falls das Schiff im Augenblick der Übernahme gerade in ein Wellental glitt, konnte die abgesetzte Person mehrere Meter tief fallen. Ebenso schlimm war es, wenn das Schiff in diesem Moment von einer Welle gehoben wurde. Der Aufprall hatte im günstigsten Fall gebrochene Beine zur Folge.
    Der Pilot gab das Zeichen zum Abseilen. Ellen Brandt setzte sich in die Türöffnung, als wäre das die natürlichste Sache der Welt. Der Wind pfiff ihr um die Nase und fuhr in ihren orangefarbenen Survival-Overall. Der Motor der Drahtseilwinde surrte. Eine rote Lampe zeigte an, dass sie arretiert war. Ihre Beine baumelten über die Kante. Der Kopilot kontrollierte, dass alles wie vorgeschrieben saß, gab dem Piloten ein Zeichen und schwenkte dann den stabilen Metallarm aus. Ellen Brandt hing jetzt unmittelbar unter dem Hubschrauber. Holtz glaubte sie lachen zu hören, war sich aber nicht ganz sicher, da ihm der Wind die Tränen in
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