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Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten

Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten

Titel: Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten
Autoren: Varg Gyllander
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…«
    »Keine Sorge. Alles unterliegt der Geheimhaltung«, erwiderte Levin und gab ihm den Ordner zurück.
    Er zuckte wieder mit den Achseln.
    Als Levin wenig später den Duty-free-Shop mit einer Kopie der Bestellung verließ, begann sie zu zweifeln. Was ihr eben noch wie eine ganz eindeutige Verbindung zu Vilja Kramer vorgekommen war, fiel plötzlich in sich zusammen. Ein Zufall. Vielleicht gab es diese Krokodile ja überall zu kaufen.
    Auf einmal hatte sie Hunger. Wo Holtz wohl steckt?, fragte sie sich und nahm ihr Handy aus der Tasche, um ihn anzurufen. Sie hatte den Klingelton abgestellt, und ihr waren drei Anrufe entgangen, zwei von Holtz und einer von Beata.
    Sie wünschte sich, dass Beata jetzt bei ihr gewesen wäre. Diese hatte jedoch nur gelacht, als sie sie gefragt hatte, ob sie mitkommen wolle. Sie habe keine Zeit für Dampferfahrten. Sie habe sehr viel zu tun und könne ihre Tiere nicht im Stich lassen. Der Kaiman Igor sei unpässlich und müsse zum Tierarzt, außerdem habe sie Schiffen noch nie viel abgewinnen können.
    Pia war enttäuscht gewesen, hatte aber eingesehen, dass sie Beata nicht beeinflussen konnte, und es lieber erst gar nicht versucht. Ihr Verhältnis war noch so neu und zerbrechlich. Aber sie hatte bereits herausgefunden, dass Beata Zwang und Kontrolle verabscheute. Pia Levin empfand eine gewisse Eifersucht. Worauf und mit welchem Recht, wusste sie nicht.
    Sie hätte fast Beatas Nummer gewählt, die sie nur wenige Tage nach ihrer ersten Begegnung in ihrem Telefonverzeichnis gespeichert hatte, rief dann aber Holtz an. Er saß im Restaurant. Auf dem Weg dorthin wählte sie die Nummer auf der Kopie des Bestellzettels.
    Ulf Holtz legte sein Besteck parallel auf den Dessertteller, lehnte sich zurück und seufzte tief.
    »Schön, dass es sich nicht verschlimmert«, meinte er.
    Pia Levin hatte ihr Essen kaum angerührt. Sie hatte Holtz an einem Fenstertisch ganz hinten im Restaurant gefunden. Bei ihrem Eintreffen hatte er gerade den Hauptgang beendet. Sie hatte genickt, als er sie gefragt hatte, ob sie dasselbe wolle.
    »Was sollte sich verschlimmern?«
    »Das Wetter. Kapitän Svanberg glaubt, dass der Wind nachlässt.«
    Levin legte ihr Besteck beiseite und wartete die richtige Gelegenheit ab.
    Holtz sprach weiter über das Wetter, als wäre er ein examinierter Meteorologe. Von Hochdruck und Abendbrise war die Rede. Nach einer Weile merkte er, dass Levin ihm nicht zuhörte.
    »Langweile ich dich?«, fragte er. »Ich war nur etwas in Sorge, dass es anfangen könnte zu stürmen. Ich muss zugeben, dass ich an Seekrankheit leide. Das ist mir neuerdings aufgefallen.«
    »Wolltest du nicht zur See fahren? Alles verkaufen und dich auf die sieben Meere begeben?«
    Holtz lächelte versonnen.
    »Das ist vielleicht doch keine so gute Idee«, meinte er.
    »Wie geht es dir sonst so?«, fragte sie.
    »Ich lebe von einem Tag zum nächsten. Ich kann es immer noch nicht so recht fassen. Aber es wird bestimmt bald besser, oder?«
    Levin zögerte.
    »Bist du dir auch sicher, dass sie das war? Dass es Nahid war?«
    Holtz nahm das Messer von seinem Teller und betrachtete eingehend die Klinge.
    »Willst du nicht darüber sprechen?«
    Er legte das Messer beiseite, hob den Blick und sah sie an.
    »Manchmal denke ich, dass es sich um eine Verwechslung handelt. Dass sie jeden Moment anruft und sagt, dass sie heimkommt.«
    Seine Stimme klang angestrengt.
    »Sie hat sich vielleicht nur an einem entlegenen Ort aufgehalten und …«
    Levin legte ihre Hand auf die seine. Er verstummte und wandte den Blick ab. Sie strich ihm über die Hand, ohne etwas zu sagen.
    »Morteza ist sich sicher. Er sagt, er weiß, dass Nahid an diesem Kran auf dem Marktplatz hing. Er ist sich sicher.«
    Sie hätte gerne etwas gesagt, brachte aber kein Wort über die Lippen.
    »Ich glaube, ich werde nie an einer Baustelle vorbeigehen können, ohne daran zu denken«, sagte Holtz. Er hielt seinen Blick immer noch auf das Meer gerichtet. »Dass sie dafür Kräne verwenden … Einfach, effektiv und modern. Einfach die Schlinge um den Hals und einen Hebel umgelegt.«
    Seine Stimme versagte.
    Levin wusste immer noch nicht, was sie sagen sollte. Sie folgte seinem Blick. Die Wellen waren weniger hoch, wiesen aber immer noch Schaumkronen auf. Die MS Vega bebte, als eine große Woge ihren Rumpf traf.
    Holtz atmete einige Male durch und seufzte tief. Seine Tränen waren versiegt. Er wandte sich zu Levin.
    »Und wie geht es dir? Nach allem, was geschehen
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