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Topas

Topas

Titel: Topas
Autoren: Leon Uris
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Hansen, in der Nähe des Haupteingangs.
Sehen Sie sich jetzt diese Herren gut an! Einer von ihnen wird dort
sein, um Sie zu einem wartenden Wagen zu
führen.«
    »Ich muß
mich auf Sie verlassen können.«
    »Die Aussichten,
daß es klappt, stehen fünfzig zu
fünfzig.«
    »Meine Bewacher
…»
    «Mit denen
werden wir fertig.«
    Der Russe, der sich
Kuznetow nannte, ging langsam auf Michael Nordstrom zu und streckte
ihm die Hand entgegen. Nordstrom ergriff sie zögernd. Dann
ließ sich Boris Kuznetow in einen Sessel fallen, schlug die
Hände vors Gesicht und schluchzte.

 
    3
    Nordstrom schickte
Stebner und einen anderen Mitarbeiter los, um den Russen zu
beschatten, und raste dann mit seinen Leuten zurück zur
Botschaft. Die Tür zu den ININ-Büros schlossen sie hinter
sich
ab.             
    STRENG
GEHEIM
    AN SAILBOAT 606. IN
KOPENHAGEN
    KONTAKT MIT BORIS
KUZNETOW AUFGENOMMEN.
    BEHAUPTET
ABTEILUNGSLEITER BEIM KBG ZU SEIN.
    WILL MIT FAMILIE
ÜBERLAUFEN. PLAN IN VORBEREITUNG. ICH ÜBERNEHME DIE
VERANTWORTUNG.
    BRAUCHE SOFORT
GRÜNES LICHT ODER ABSAGE.
    OSCAR 612.
    Mit offener Krawatte
und aufgekrempelten Hemdsärmeln stürzten sich Michael
Nordstrom und seine Männer in die Arbeit, um schnell einen
sicheren Plan zu entwerfen. Sie besorgten Kraftfahrzeuge ohne
Diplomatenkennzeichen, suchten einen Schlupfwinkel an der
Nordküste, sorgten dafür, daß ein kleines Flugzeug
bereitstand und daß Nordstroms eigene Maschine von
Dänemark zu einem deutschen Flugplatz geflogen wurde. Die
Aufgaben wurden verteilt und noch einmal durchgesprochen. Die
Minuten verrannen viel zu schnell, und als der Stundenzeiger sich
der Fünf näherte, liefen die Aschenbecher über, und
die Spannung stieg bis zum Siedepunkt. Das Telefon
klingelte.
    »Mr. Hendricks'
Büro. Miß Cooke am Apparat.«
    »Cookie, hier
ist Stebner. Ist der Boß da?«
    Sie reichte Michael
den Hörer. »Nordstrom.«
    »Stebner. Wie
steht's?«
    »Noch keine
Antwort aus Washington. Wenn in zehn Minuten nichts da ist, blasen
wir die Sache ab. Wie sieht es bei Ihnen aus?«
    »Er hat eben mit
Frau und Tochter Den Permanente betreten. Wir haben
vier Bewacher ausgemacht, je zwei und zwei.«
    »Sind die
Bewacher in das Gebäude gegangen?»
    «Ja,
natürlich.«
    »Wunderbar. Ich
schicke jetzt ein halbes Dutzend Leute hin. Verteilen Sie sie um
den Eingang herum. Wenn ich das Fernschreiben bekomme und wir die
Sache ausführen, achten Sie auf Bartlett, der eine
viertürige blaue 60er Ford-Limousine mit deutschem Kennzeichen
fährt. Sie stellen die Verbindung mit Kuznetow her und steigen
mit ihm ein.»
    «Verstanden.«
    Nordstrom legte den
Hörer auf und schickte die Männer los, um den Eingang
zum Permanente zu bewachen. Er und
Miß Cooke warteten allein im Büro. Sie zündeten
sich Zigaretten an. Er ging auf und ab. Sie trommelte mit ihren
langen Fingernägeln auf dem Schreibtisch. In ganz Kopenhagen
schlugen die Turmuhren fünf.
    »Ich
schätze, wir sind arbeitslos«, murmelte
Nordstrom.
    Sid Hendricks kam aus
dem Chiffrierraum gerannt und legte seinem Chef das Fernschreiben
vor.
    STRENG GEHEIM AN OSCAR
612.
    GRÜNES
LICHT.
    SAILBOAT
606.
    Im Permanente sind die Arbeiten
dänischer Handwerker ausgestellt, von Kristall und Silber bis
zu modernen Teakholzmöbeln und phantasievoll gemusterten
Textilien. Wie Dänemark selbst ist das Haus nicht groß,
aber die Ausstellungsware ist ausgezeichnet.
    In der Nähe des
Gebäudes warteten Stebner und ein halbes Dutzend ININ-Agenten
auf Bartlett und den blauen Ford. Stebner konnte von seinem
Standort aus Boris Kuznetow, seine Frau und seine Tochter genau
sehen. Sie kamen gerade aus dem ersten Stock herunter. Frau
Kuznetow schaute auf ihre Medaillonuhr. Stebner wunderte sich,
daß ihr Mann sie so liebte; sie war eine unansehnliche,
plumpe Frau. Die Tochter, schätzte er, war etwa zwanzig. Eine
gute Figur, aber das war auch alles. Strenge Frisur, kein Make-up,
flache Absätze. Stebner blickte hinüber zu den ersten
zwei Bewachern. Er war sich seiner Sache sicher, denn er
wußte, daß der eine zum Personal der sowjetischen
Botschaft gehörte. Die zwei lehnten an einem Tisch voll
geschnitzter Holzfiguren:
    Klammeraffen, mit
Armen und Beinen ineinander verhakt, und mehrere Familien von
Teakholzenten. Die anderen beiden Bewacher waren Frauen, die sich
über einen Tisch mit Textilien beugten. Sie nahmen Frauen, um
Frau Kuznetow und Tochter sogar in den öffentlichen Toiletten
im Auge behalten zu können. Die Russinnen fielen unter all
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