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Topas

Topas

Titel: Topas
Autoren: Leon Uris
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den
hübschen Däninnen sofort auf. Boris Kuznetow zeigte auf
den Ausstellungsstand des Silberschmieds Hans Hansen, und sie
gingen darauf zu. Ihre Spannung wußten sie meisterhaft zu
verbergen.
    Am Ende des
Häuserblocks bog der Ford um die Ecke. Die ININ-Agenten
schoben sich durch ein Heer von Radfahrern auf den Eingang zu.
Jetzt war der Wagen in der Mitte des Häuserblocks.
    Im Gebäude
läutete die Glocke. Halb sechs - die Ausstellung wurde
geschlossen.
    Kuznetow warf einen
verzweifelten Blick zur Tür.
    Stebner ging einen
Schritt hinein und nickte. Der Russe hakte Frau und Tochter unter
und ging mit ihnen schnell die wenigen Schritte zur Tür. Die
Bewacher ließen die Waren fallen, die sie gerade in den
Händen hatten, und folgten ihnen. Stebner schlug ihnen die
Tür vor der Nase zu, schob Kuznetow und seine Familie in den
Fond des blauen Ford und stieg vorn neben Bartlett ein. Kuznetows
Bewacher stießen die Tür des Permanente auf und stürzten
auf den Gehsteig, wo jedoch ein ININ-Mann mit einem Fahrrad in sie
hineinfuhr. Alle fielen hin, und als sie wieder auf die Beine
kamen, wurden sie von den anderen ININ-Agenten geschubst und
angerempelt. Es entstand ein Durcheinander, das gerade so lange
anhielt, bis der Wagen um die Ecke und außer Sicht war. Er
fuhr mit hoher Geschwindigkeit aus Kopenhagen hinaus nach Norden,
die Küstenstraße entlang. Die Kuznetows saßen
zusammengeduckt im Fond. Bartlett bog von der Straße ab und
fuhr auf den Hafendamm von Taarbaek, zum Wagenwechsel.
    Nordstrom und
Hendricks warteten in einem Mercedes. Stebner lud die Kuznetows um,
und Bartlett fuhr wieder nach Kopenhagen zurück Nordstrom wandte sich
an die verängstigte Familie. »Es wird schon
klappen«, tröstete er sie. »Versuchen Sie nur die
Ruhe zu bewahren!«
    Kuznetow
nickte.
    »Sie sind mir
etwas schuldig. Dokumente.«
    Kuznetow nahm einen
Gepäckschein aus seiner Brieftasche. »In der
Gepäckaufbewahrung im Hauptbahnhof.«
    Der Schein wurde Sid
Hendricks übergeben, und dann fuhren sie weiter nach Norden.
Einige Minuten vor dem Flughafen Elsinore gibt es ein Hotel Kystens-Perle, die »Perle der
Küste«, in Schiffsform gebaut, mit einem erstklassigen
kleinen Restaurant im Erdgeschoß und Fremdenzimmern
darüber. Ein idealer Treffpunkt für Liebespaare. Stebner
bewachte die Tür von Zimmer 6, während Hendricks und
Nordstrom sich drinnen bemühten, die Familie zu beruhigen. Die
Angst hatte sie nun übermannt und fast betäubt. Eine
qualvolle Stunde verging, in der sie nicht viel mehr erfuhren, als
daß Frau Kuznetow Olga hieß und die Tochter Tamara. Das
schrille Läuten des Telefons erschreckte alle.
    »Hallo.«
    »Sam?»
    «Am
Apparat.«
    »Hier ist
George. Die Cessna 310 steht auf dem Flugplatz Elsinore,
abgefertigt, warmgelaufen und startbereit.«
    »Wir
kommen.«
    Der Flug war unruhig.
Das verwünschte nordeuropäische Wetter schüttelte
sie durch. Tamara Kuznetow wurde luftkrank, was die Unbehaglichkeit
in der kleinen Maschine noch erhöhte. Es wurde dunkel, und die
Wolken waren fast bis auf Bodenhöhe herabgesunken, als sie den
RAF-Flugplatz Celle in Norddeutschland anflogen. Von der
GCA-Station am Ende der Landebahn lotste sie die Stimme eines
Engländers durch Wolken und Seitenwind herunter.
    »Klappen
ausfahren - anschweben …« Die Lampen des Flugplatzes
tauchten aus dem Nebel auf. Ein Seufzer der Erleichterung, als der
kleine Vogel aufsetzte. Ein gelber Jeep mit der Aufschrift FOLLOW
ME an der Rückwand brachte sie wieder hinaus zum Ende der
Bahn, wo Nordstroms Maschine mit dem Kennzeichen des
Innenministeriums mit laufenden Motoren wartete. In wenigen
Augenblicken war die Convair in der Luft und flog durch den Sturm
in Richtung Atlantik - Amerika - Luftwaffenstützpunkt
Andrews.

 
    4
    Das von einer hohen
Mauer umgebene Haus in Laureil, Maryland, wurde von vier
Dobermann-Wachhunden und drei sich ablösenden
Hundeführern bewacht. Zwei Wächter waren ständig auf
dem Grundstück postiert, und im Hause selbst schlief ein
Posten, in Rufweite der verängstigten Familie Kuznetow. Es
vergingen zwei Wochen, bevor sie sich so weit beruhigt hatten,
daß Michael Nordstrom Wilcox, den ININ-Spezialisten für
Verhöre, mit seinem Team zu ihnen schicken konnte. Boris
Kuznetow spielte mit Wilcox und sagte fast nichts aus.
    Jedes Verhör
endete entweder mit einer Depression des Russen, oder er jagte sie
in einem Wutanfall hinaus.
    Nordstrom hatte es
nicht eilig. Der Koffer, der mit dem Gepäckschein in
Kopenhagen
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