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TOP SECRET - Die Sekte

TOP SECRET - Die Sekte

Titel: TOP SECRET - Die Sekte
Autoren: C. Bertelsmann
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Hongkong herumlaufen.
    Nach etwa einem Kilometer tauchte der blonde Schopf in eine U-Bahn-Station ab und es ging eine Treppe hinunter in eine spärlich beleuchtete Schalterhalle. Der Australier besaß ein Ticket und konnte durch die elektronische Schranke gehen, die Jungen nicht.
    »Mist!«, regte sich Kyle auf, als er zum Fahrkartenautomaten eilte, in der Hosentasche nach Kleingeld wühlend.
    Ein älterer Mann stand vor ihnen und versuchte, einen Zwanzig-Dollar-Schein in den Automaten zu schieben. Quälend langsam wurde der Schein eingezogen und wieder ausgespuckt, während die rote Lampe über dem Geldschlitz leuchtete. Endlich behielt der Automat die Banknote und ein Papierticket erschien zusammen mit einem Haufen klappernder Münzen in der Ausgabe.

    »Los, Opa!«, murrte Klye ungeduldig, als der Alte sein Wechselgeld herausnahm.
    Bruce trat vor und warf seine Münzen ein. Sobald das erste Ticket ausgedruckt war, griff Kyle danach, rannte durch die Schranke und preschte eine leere Treppe hinunter, die zwischen zwei voll besetzten Rolltreppen entlanglief. Bruce war fünfzehn Sekunden hinter ihm, doch unten angekommen, konnten sie keine Spur von dem Australier ausmachen.
    »Wo lang?«, keuchte Bruce, als die geschäftige Menge um sie herum sich aufteilte. Die einen strömten zu den Bahnverbindungen gen Osten, die anderen zu denen gen Westen.
    »Wir müssen uns trennen«, meinte Kyle besorgt. »Du versuchst es im Osten.«
    Die Jungen liefen zu den verschiedenen Bahnsteigen. Es war voll in der U-Bahn-Station, und Kyle geriet in einen sich langsam voranschiebenden Menschenstrom, der sich die kurze Treppe zu den Zügen nach Westen hinunterwälzte. Eingezwängt in der Menge, konnte er kaum mehr sehen als den Hinterkopf seines Vordermannes, und da half auch kein Drängeln.
    Bruce hatte es leichter, zum anderen Bahnsteig zu gelangen, aber das ferne Grummeln und der Luftzug kündeten an, dass jede Sekunde ein Zug einfuhr. Wenn der Australier an diesem Bahnsteig stand, musste er ihn schnell finden.
    Bruce überblickte den Bahnsteig, konnte den auffälligen blonden Schopf jedoch nicht entdecken. Um besser
sehen zu können, drängte er sich zu einem Getränkeautomaten am hinteren Ende des Bahnsteiges durch, schob seinen Turnschuh in den Ausgabeschlitz, benutzte ihn als Stufe und zog sich daran hoch.
    Eine Sekunde später hatte er den Blonden fünfzig Meter weiter entdeckt. Mittlerweile wirbelte der Luftzug aus dem U-Bahn-Schacht Bruces Haare durcheinander und die Lichter des ankommenden Zuges erschienen.
    Er hatte keine Zeit, Kyle zu holen. Bruce geriet ins Straucheln, als er den Fuß aus dem Ausgabeschlitz zog, und rempelte gegen einen wüst aussehenden Kerl mit Punkfrisur und zerrissenen Jeans. Wütend drehte er sich zu Bruce um.
    »Pass auf, du kleiner Scheißer, ja?«
    Bruce ignorierte die Bemerkung, da sich die Türen des Zuges öffneten. Er schob sich durch die aussteigenden Leute über den Bahnsteig, kam aber nur fünfzehn Meter voran, bevor er einsteigen musste, weil ihn eine Lautsprecherdurchsage warnte: »Vorsicht an den Türen!«
    Die klimatisierte Luft im Zug war kühler als die in der stickigen Station. Erleichtert griff Bruce nach einer Haltestange, als die Bahn anfuhr. Es gab nur Stehplätze, aber das Gedränge war nicht allzu groß, und er begann, sich zum Anfang des Zuges vorzuarbeiten, wobei er die Leute höflich bat, ihm Platz zu machen.
    »Entschuldigung, ich habe meine Tante verloren … Verzeihung … darf ich mal?«

    Die Bauweise der Hongkonger U-Bahn erleichterte ihm sein Vorhaben enorm. Sie bestand nicht aus einzelnen Wagons, sondern aus einer durchgehenden Röhre mit Gelenken im Abstand von fünfunddreißig Metern, damit sie Kurven fahren konnte. Bruce hatte bereits den vorderen Fahrgastbereich erreicht, der weniger voll besetzt war als die Mitte, da verlangsamte der Zug seine Fahrt, um an der nächsten Station anzuhalten.
    Der Australier hatte einen Sitzplatz gefunden, und als die Leute aufstanden, um auszusteigen, setzte sich Bruce schnell zwischen zwei dicke Frauen, etwa zwanzig Meter von seiner Zielperson entfernt. Das war nahe genug, um den Australier zu beobachten, aber nicht so nahe, dass der auf ihn aufmerksam wurde.
    Bruce zog sein Telefon hervor, um Kyle zu benachrichtigen, doch im Tunnel gab es keinen Empfang. Kurz entschlossen nahm er die liegen gelassene Zeitung von der Ablage in seinem Rücken. Sie war nicht in Englisch geschrieben, und obwohl sechs Wochen in einer Schule in Hongkong
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