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TOP SECRET - Die Sekte

TOP SECRET - Die Sekte

Titel: TOP SECRET - Die Sekte
Autoren: C. Bertelsmann
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bewegt.«
    John ließ das Telefon zuschnappen und sah Kerry an. »Irgendeine Spur?«
    »Ich bin zu klein«, beschwerte sich Kerry. »Ich kann gar nichts sehen.«
    »Chloe sagt, dass er stehen geblieben ist.«
    »Vor zwanzig Metern sind wir an einem Starbucks vorbeigekommen«, meinte Kerry. »Das könnten wir überprüfen.«
    »Gut«, bestätigte John.
    Als sie sich vom Schaufenster wegdrehten, um zum Starbucks-Café zu gehen, erblickte Kerry eine grüne Jacke. Die Hände tief in die Taschen vergraben, hastete Clyde Xu in kaum einem Meter Abstand an ihnen vorbei. Glücklicherweise war er in Gedanken und sein Blick klebte am Hinterkopf der Person, die vor ihm ging.

    John und Kerry sahen sich erschrocken an, bevor sie die Verfolgung wieder aufnahmen.
    »Wieso waren wir auf einmal vor ihm?«, fragte Kerry.
    »Wahrscheinlich ist er in einen Laden gegangen, um etwas zu kaufen«, meinte John und verrenkte sich den Hals, um Xu nicht wieder zu verlieren.
    Kerry sah auf die Uhr. Es war drei Minuten vor acht, was bedeutete, dass Clyde entweder zu spät kam oder das Treffen irgendwo in der Nähe stattfinden sollte. Als sie darauf warteten, eine Straße überqueren zu können, schlossen sie dicht zu ihrer Zielperson auf. Sobald die Ampel auf Grün sprang, joggte Clyde hinter der ersten Reihe der wartenden Autos hindurch, überquerte den Gehweg und betrat eine Nudelbar mit einem schmutzigweißen Schild und einem großen Frontfenster, das von Kondenswasser beschlagen war.
    Sie ließen Clyde einige Minuten Zeit, um sich im Restaurant zu setzen. Gemächlich überquerten sie die Straße und wandten sich dann einem Zeitungsstand zu. Kerry kaufte sich eine Hong Kong Times und Süßigkeiten, während John auf Kyles Handy anrief.
    »Kyle, wo seid ihr?«
    »Bruce und ich haben euch die Straße überqueren sehen«, antwortete Kyle. »Keine Sorge.«
    »Gut«, sagte John. »Bleibt in der Nähe des Restaurants, aber lasst euch nicht von Clyde sehen, und tut nichts, bevor ich euch nicht das Okay dafür gebe, klar?«
    »Sie sind der Boss«, gab Kyle zurück.
    John ließ das Telefon zuschnappen und sah Kerry
an, die sich gerade eine Rolle Pfefferminz in die Jeans schob. »Startklar?«
    Kerry gab John die Zeitung und nickte. »Jetzt oder nie.«
    »Also los, leg eine oscarreife Vorstellung hin. Ich komme in drei Minuten nach.«
    Wegen der beschlagenen Scheiben wusste Kerry nicht, was sie erwartete, als sie die Glastür öffnete. Die Küche befand sich im vorderen Teil des Restaurants. Aus den dampfenden Töpfen mit Nudel- und Reisgerichten stieg stickiger Sojasoßen-Geruch auf.
    Hinter dem Tresen tauchte ein verschwitztes Gesicht auf. »Hallo! Zum Mitnehmen oder am Tisch?«
    »Tisch«, erwiderte Kerry gepresst. »Ich glaube, mein Freund ist schon hier.«
    Der Mann winkte sie zu einer Reihe von Plastiktischen im hinteren Teil des Restaurants. Kerry war mulmig, als sie an der kurzen Schlange von Gästen vorbeiging, die auf ihr Essen zum Mitnehmen warteten. Das Restaurant war etwa drei viertel voll und der Lärmpegel war ziemlich hoch. Erleichtert stellte sie fest, dass die Person, die Clyde treffen wollte, noch nicht da war. Clyde wirkte nervös, wippte mit dem Fuß und fächerte sich mit einer laminierten Speisekarte Luft zu.
    »Hi«, sagte Kerry, als sie sich ihm gegenüber niederließ.
    Clyde fiel das Kinn fast auf den Tisch. »Wie …? Was machst du denn hier?«
    »Ich bin dir nachgegangen«, gestand Kerry.

    »Wie bitte?«
    Kerry plapperte drauflos. »Clyde, ich weiß, das klingt jetzt wahrscheinlich blöd, aber ich wollte gerne mit dir reden. Das will ich schon seit Ewigkeiten, aber ich habe mich immer wieder davor gedrückt. Weißt du, ich bekomme dich einfach nicht mehr aus meinem Kopf. Ich denke andauernd an dich. Ich muss einfach wissen, ob du mich magst. Du weißt schon, nicht wie einen Kumpel. Sondern wie deine Freundin.«
    »Nun ja, äh … Kerry … ich fühle mich geschmeichelt.«
    »Oh, das ist so dämlich«, seufzte Kerry und verdrehte die Augen, als ob sie anfangen wollte zu weinen. Heimlich griff sie in ihre Jackentasche und zog den Schutzstreifen von der Klebefläche eines kleinen Abhörgeräts.
    »Darfst du so spät noch allein unterwegs sein?«
    »Eigentlich nicht«, schniefte Kerry. »Ich hätte wissen sollen, dass du mich nicht magst.«
    »Das liegt nicht an dir, Kerry. Ich wette, wir würden uns gut verstehen, wenn wir gleichaltrig wären. Aber ich bin sechzehn und du bist dreizehn. Sei vernünftig. Das würde niemals gut
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