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TOP SECRET - Die Sekte

TOP SECRET - Die Sekte

Titel: TOP SECRET - Die Sekte
Autoren: C. Bertelsmann
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Finger streifte.
    Der Australier war ein Riese und Bruce wollte kein Risiko eingehen.

6
    Bruce warf einen Blick in das Zimmer des Australiers, als er ihn erreichte. Da drinnen kein Licht brannte, war anzunehmen, dass er allein war.
    »Bist du mir gerade hierher gefolgt, Junge?«
    Der Mann wirkte eher neugierig als besorgt. Wäre Bruce ein Erwachsener gewesen, hätte der Australier sofort vermutet, er sei jemand von der Hongkonger Polizei oder dem chinesischen Geheimdienst. So jedoch glaubte er, dass der dürre Dreizehnjährige mit den Wuschelhaaren nur ein einsamer Junge war, der ihr kurzes Gespräch im Aufzug für mehr gehalten hatte, als es war.
    »Ich weiß nicht, was dein Problem ist, Junge, aber so leid es mir tut, ich bin beschäftigt.«
    Bruce schneller Hieb mit dem Messingschlagring traf den Mann völlig unvorbereitet. Er fügte ihm eine Platzwunde an der Schläfe zu und ließ ihn rückwärts ins Zimmer stolpern.
    Unglücklicherweise knockte ihn der Schlag nicht aus, wie Bruce es gehofft hatte. Als die Zimmertür hinter ihm zuschlug, ließ Bruce einen Roundhouse-Kick in seinen Magen folgen. Doch als er zu einem erneuten Hieb mit dem Schlagring ausholte, ging der benommene Australier zur Gegenwehr über. Bruce wich aus, sodass der Tritt nur seinen Brustkasten streifte, aber da sein Gegner doppelt so schwer war wie er selbst, landete er krachend in der Schranktür.

    Der Australier wischte sich den Mund am Jackenärmel ab, bevor er Bruce gegenüber richtige Kampfhaltung einnahm.
    »Du hast also ein paar Tricks drauf, ja?«, meinte er grinsend, während ihm das Blut über den Kopf lief. »Was bist du, der winzigste Schläger der Welt?«
    »So in etwa.« Bruce versuchte, zuversichtlicher zu klingen, als er sich fühlte.
    Nun, da er das Überraschungsmoment nicht mehr auf seiner Seite hatte, fürchtete er, dass er einem Gegner, der wesentlich größer war als er selbst und offensichtlich ebenfalls Nahkampftechniken beherrschte, unterlegen sein würde.
    »Warum verschwindest du nicht einfach und wir vergessen das Ganze?«, fragte der Australier. »Ich werde nicht die Bullen rufen. Ich will keinen Ärger.«
    Mit klopfendem Herzen dachte Bruce darüber nach. Sein Gegner war riesig, fit und konnte kämpfen. Das Wichtigste, was man beim Kampftraining lernt, ist, dass die Augen nie größer sein sollten als der Magen.
    »In Ordnung«, meinte er, zog sich vorsichtig zur Tür zurück und brachte sogar ein unsicheres Lächeln zustande, als er nach der Klinke griff. »Unentschieden.«
    Seinen Gegner genau im Auge behaltend, zog Bruce die schwere Tür auf. Er war gerade im Hinausgehen, da zuckte der Australier plötzlich zusammen und erbrach sich auf den Teppich. Bruce erkannte, dass sein Schlag an den Kopf seinen Gegner wohl härter getroffen hatte, als er geglaubt hatte, also ließ er die Tür wieder zufallen,
um sich dann mit voller Kraft von ihr abzustoßen. Mit einem kräftigen Tritt gegen den Kopf sprang er seinen Gegner an.
    Der Australier knallte rückwärts gegen den Schreibtisch und hielt sich seinen ausgerenkten Unterkiefer. Sofort schlug ihn Bruce mit einem Hieb des Schlagrings bewusstlos. Kurz nur ekelte er sich vor dem Erbrochenen auf seiner Hand, dann siegte seine CHERUB-Ausbildung.
    Erste Priorität hatte die Sicherung des Zimmers, falls jemand vorbeikam. Bruce schloss ab und schob den Riegel vor. Da man schwer einschätzen kann, wie lange jemand bewusstlos bleibt, war der zweite Schritt, das Opfer zu sichern. Bruce nahm die Schreibtischlampe und riss sie aus der Steckdose. Aus seiner Trainingshose holte er einen Leatherman und schnitt das Kabel vom Lampenfuß ab. Dann legte er die Enden aufeinander und trennte das Kabel in zwei gleich lange Stücke.
    Der bewusstlose Australier hing rücklings über dem Schreibtisch. Bruce nahm den Schlagring ab und zog sich Einmalhandschuhe an, bevor er die Decke vom Bett zog und auf den Boden warf, um das Erbrochene zuzudecken. Dann kniete er sich vor sein Opfer und begann, ihm mit dem Kabel die Knöchel zu fesseln.
    Als er ihn an Händen und Füßen gefesselt hatte, stellte Bruce fest, dass der Australier Schwierigkeiten hatte zu atmen. Er öffnete ihm den Mund und wurde mit einem Schwall Galle belohnt. Bruce drehte den Kopf von dem ekligen Geruch weg und griff dem Mann mit
zwei Fingern in den Rachen, um die Brocken herauszuholen.
    Nachdem er sicher war, dass sein Opfer richtig atmete, legte er ihn unter Aufbietung aller Kräfte auf die Decke. Dann brachte er ihn in die
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