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TOP SECRET - Die Sekte

TOP SECRET - Die Sekte

Titel: TOP SECRET - Die Sekte
Autoren: C. Bertelsmann
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Hammond, der im Outback stand, im Hintergrund die beiden noch stehenden Kirchtürme der Arche sowie Rauchwolken.
    »Ja, Linda, wir erhalten hier ständig neue Informationen. Ich habe gerade ein Gespräch mit einem Nachrichtenoffizier über Susie Regan geführt. Wie Sie wissen,
wurde ihr Flugzeug in den frühen Morgenstunden von zwei F-16-Kampfjets abgefangen und zur Landung auf dem Flughafen von Perth gezwungen. Man sagte mir, dass sich Susie Regan bei ihrer Verhaftung in Begleitung von niemand anderem als Brian »Bungle« Evans befand. Brian Evans war der Kopf hinter einem versuchten Anthrax-Anschlag von Help Earth vor ein paar Jahren in Großbritannien.
    Der Nachrichtenoffizier sagte ebenfalls, wäre das Militär nicht bereits in Alarmbereitschaft wegen der terroristischen Bedrohung gewesen, dann hätten Susie Regan und Brian Evans höchstwahrscheinlich aus dem australischen Luftraum fliehen können. Damit zurück ins Studio, Linda.«
    Die Nachrichtensprecherin sah verwirrt drein, als sich die Kamera wieder auf sie richtete.
    »Nun«, meinte sie mit unsicherem Lächeln. »Wir geben unser Bestes, hier auf dem neuesten Stand der Dinge zu bleiben. Jetzt schalten wir in unser Studio nach Brisbane, wo uns Professor Miriam Longford zur Verfügung steht. Professor Longford ist Expertin für Sekten und die Wirkung, die sie auf ihre Mitglieder haben. Guten Morgen, Professor. Wie sehen Sie die Entwicklung der letzten zwölf Stunden? War eine derartig dramatische Entwicklung womöglich vorauszusehen?«

45
    Zwei Tage nach dem verhängnisvollen Hubschrauberangriff auf die Arche ging Rat - der sich bester Gesundheit erfreute - mit Lauren in der etwa dreizehnhundert Kilometer nördlich von Brisbane gelegenen Stadt Townsville shoppen. Es war ein mickriges Einkaufszentrum, wo die Einheimischen Lebensmittel und Haushaltswaren kauften, aber Rat war seit dem Tod seiner Mutter vor acht Jahren nicht mehr einkaufen gewesen, und er genoss jede Minute.
    Jede Kleinigkeit faszinierte ihn: ein Kleinkind auf einer elektrischen Schaukel zu sehen, einen Einkaufswagen durch jeden Gang des Supermarktes zu schieben, obwohl sie nur Schokoriegel und ein Brot kauften. Der Videospieleladen war für ihn eine Sensation, aber völlig aus dem Häuschen geriet er im Billigbuchshop, wo er einen Stapel Taschenbücher für je drei Dollar kaufte.
    Schließlich landeten sie auf der Fressmeile. Rat konnte sich nicht zwischen Kentucky Fried Chicken und McDonald’s entscheiden, also holten sie sich aus beiden Fast-Food-Ketten etwas zum Teilen, und Rat verschlang das meiste von beidem.
    »Was grinst du so?«, fragte Rat, als er Lauren über den Plastiktisch ansah. Sie hatte dicken schwarzen Schorf an der Unterlippe, die mit drei Stichen genäht worden war.

    Lauren zuckte mit den Schultern. »Schön zu sehen, dass du dich so amüsierst.«
    »Magst du Einkaufen nicht?«
    »Doch, klar«, erwiderte Lauren. »Wenn es in einer schicken Umgebung ist und ich wirklich Geld ausgeben kann.«
    »Also gibt es bessere Orte als den hier?«
    »Rat, das hier ist eine Müllhalde. Mein liebstes Einkaufszentrum ist Bluewater bei London. Es ist ein riesiges Dreieck mit zwei Stockwerken und einem großen Kino, und man braucht einen ganzen Tag, um sich alles anzuschauen. Als meine Mum noch lebte, hat sie uns jedes Jahr im November dorthin mitgenommen und eine lange Liste von allem gemacht, was wir zu Weihnachten gestohlen haben wollten.«
    »Gestohlen?« Rat grinste.
    »Oh, das ist eine lange Geschichte. Sie hatte die größte Ladendiebstahlorganisation in Nordlondon, bevor sie starb.«
    »Kann ich dich was fragen?« Rat wurde plötzlich ernst und er schnippte ein Stückchen Huhn von seiner Fingerspitze.
    »Klar.« Lauren nickte.
    »Hältst du mich für verrückt?«
    Lauren schüttelte den Kopf und lachte laut auf. »Rat, du bist lustig und clever. Ich mag dich wirklich gerne. Wieso fragst du?«
    Rat wurde rot. »Na ja … ich habe oft die Mädchen in der Dusche beobachtet, aber in der Arche durften wir
nicht zusammen sein. Du bist sozusagen … du bist das erste Mädchen, mit dem ich jemals so richtig gesprochen habe, und ich frage mich, ob du glaubst, dass ich normal bin.«
    Lauren legte ihre Hand über Rats. »Mach dir keine Sorgen«, erklärte sie mit einem Grinsen. »Die meisten Jungs bringen mich zur Verzweiflung, aber du bist wirklich nett. Da ist nur eine Sache.«
    »Was?«, fragte Rat besorgt.
    Lauren verzog das Gesicht, als ob sie nicht gerne darüber sprechen wollte. »Ich
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