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Top Secret. Der Clan: Die neue Generation 1 (German Edition)

Top Secret. Der Clan: Die neue Generation 1 (German Edition)

Titel: Top Secret. Der Clan: Die neue Generation 1 (German Edition)
Autoren: Robert Muchamore
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wurde, aber nur bei Trainern, deren Oberschenkel dicker waren als Amys Taille.
    »Gnade Gott dem Kerl, der sich mit dir anlegt«, lachte er.
    »Weswegen bist du so geladen?«, fragte Amy.
    »Ach, nichts Besonderes«, gab Ryan zurück.
    Doch das kaufte Amy ihm nicht ab.
    »Als ich schwimmen war, habe ich dich mit Ethan und Yannis gesehen. Kann ich davon ausgehen, dass es immer noch nicht der Durchbruch war, auf den du gewartet hast?«
    Ryan setzte sich deprimiert auf eine Gewichthebebank.
    »Ich muss das gut machen, aber stattdessen versage ich völlig«, gab er zu. »Ein guter Agent sollte in der Lage sein, sich innerhalb von ein oder zwei Tagen mit seiner Zielperson anzufreunden  – im Höchstfall innerhalb einer Woche. Ich habe stundenlang Rollenspiele gemacht, kenne alle psychologischen Tricks, wie ich jemanden dazu bringe, mich zu mögen. Aber wir sind jetzt schon seit fast vier Wochen hier und ich komme bei Ethan einfach nicht weiter, weder hier noch in der Schule.«
    »Ist immer noch Yannis das Problem?«, fragte Amy.
    »Ich hasse diesen Dickwanst«, nickte Ryan. »Aber sie passen ganz gut zueinander. Ethan ist richtig clever, aber ziemlich schüchtern. Er hat Yannis gerne um sich, denn der tut meist das, was Ethan ihm sagt, und so wie Yannis die Leute vertreibt, muss sich Ethan nicht mit seiner Schüchternheit auseinandersetzen. Das ist wie ein undurchdringlicher Spinnerschutzwall.«
    Amy setzte sich rittlings auf eine Bankpresse und überlegte.
    »Und wie sieht es physisch aus?«, erkundigte sie sich.
    »Wie, physisch?«
    »Yannis gibt Ethan, was er braucht, indem er Fragen abwimmelt. Aber wäre Yannis auch in der Lage, Ethan bei einer physischen Konfrontation zu schützen?«
    »Ein bisschen schon. Ich meine, Yannis ist so ein Fettkloß, dass die meisten Kinder sich nicht mit ihm anlegen würden, weil sie fürchten müssen, er setzt sich auf sie.«
    »Aber wie ist es mit den harten Kerlen an eurer Schule  – die Macker, die Footballspieler oder was ihr da sonst noch so habt?«
    Ryan lachte. »Keine Chance. Yannis könnte nichts gegen sie ausrichten. Du solltest ihn im Sportunterricht sehen. Er bewegt sich wie ein Gummibärchen mit Krampfanfällen und schwitzt wie ein Springbrunnen.«
    »Nun, dann ist es das«, schlug Amy vor. »Problem gelöst.«
    »Wie? Schlägst du vor, dass ich Yannis verprügle und seinen Platz als Ethans Beschützer einnehme?«
    »Nein.« Amy ließ lachend die Zähne blitzen. »Wenn du Ethans einzigen Freund verprügelst, wird er dich dafür hassen. Du brauchst eine Situation, in der Ethan bedroht wird, Yannis ihm aber nicht helfen kann. Es ist zwar keine Garantie dafür, dass ihr beste Freunde werdet, aber Ethan bekommt das Gefühl, dass er dir etwas schuldig ist.«
    »Also wird Ethan der Schwächling verprügelt und Ryan, der gutaussehende Held, wird ihn retten.« Ryan musste lächeln.
    »Wir haben so etwas einmal auf einer CHERUB-Mission versucht, als ich etwa so alt war wie du«, erzählte Amy. »Ein Agent sollte sich mit dem Sohn eines irren saudischen Terroristen anfreunden, aber es klappte einfach nicht.«
    »Hättest du das nicht schon vor einer Woche erzählen können?«, beschwerte sich Ryan.
    »Ich habe gesagt, wir haben etwas Ähnliches versucht«, gab Amy zu bedenken. »Aber es hat nicht wirklich funktioniert.«
    »Wie meinst du das?«
    »Nun, die ganze Mission ging den Bach runter, und mein Kollege verbrachte drei Wochen im Krankenhaus, um sich von einer Kopfverletzung zu erholen. Andererseits habe ich eine ziemlich klare Vorstellung davon, was falsch gelaufen ist.«

5
    Es war Viertel vor acht, doch es war jetzt schon heiß. Ning saß in der hintersten Ecke einer Passage mit verschiedenen Imbissständen, kaum einen Kilometer von ihrer Schule entfernt. Trotz der leuchtenden Pastellfarben und der neuen Einrichtung hatte sich die Fressmeile nicht durchsetzen können. Sieben der zehn Stände waren pleitegegangen, und die einzigen regelmäßigen Kunden waren die Schüler der Highschools, die gerne kamen, weil sie sich dort stundenlang aufhalten konnten, ohne verscheucht zu werden.
    Die Schüler bemühten sich unglaublich, cool auszusehen. Sie färbten sich die Haare, trugen gefälschte Designer-Taschen und Lederjacken über ihren Schul-Sweatshirts. Ning sah, wie ein Junge mit seinem neuen Handy angab, bevor es ihm die anderen wegnahmen und damit herumwarfen.
    Doch die Gespräche, die sie mitbekam, waren kaum anders als die ihrer elfjährigen Schulkameradinnen: Prüfungen,
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