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Top Secret. Der Clan: Die neue Generation 1 (German Edition)

Top Secret. Der Clan: Die neue Generation 1 (German Edition)

Titel: Top Secret. Der Clan: Die neue Generation 1 (German Edition)
Autoren: Robert Muchamore
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Ethan zu, der auf einem Knie hockte und die Steuerung des Roboterautos mit einer Zahnbürste säuberte.
    »Muss ziemlich voll Sand sein«, meinte Ryan.
    »Mann, es ist eben Sand, du Blödmann«, sagte Yannis.
    Ethan war schüchtern und überließ gerne Yannis das Reden, aber er schien sich zu freuen, jemand anderem als Yannis von seinem Roboter erzählen zu können.
    »Die Basis ist ein billiges ferngesteuertes Auto für fünfzig Dollar«, erklärte er mit leichtem Bedauern. »Ich hätte lieber ein richtiges Taimya-Teil mit wasserdichter Hülle nehmen sollen.«
    Ryan versuchte seit drei Wochen, sich mit Ethan anzufreunden, doch dies war bei Weitem das längste Gespräch, das sie miteinander geführt hatten.
    »Würde es viel Arbeit machen, es jetzt auf ein anderes Auto umzubauen?«, fragte Ryan.
    Yannis hob seinen fetten Hintern hoch und schob sich vor Ryan, bevor Ethan etwas erwidern konnte.
    »Lass uns das Zeug nach drinnen bringen«, sagte er und zeigte Ryan seinen wabbeligen Rücken. »Es wird dunkel, man sieht drinnen besser.«
    Ryan trat an Yannis vorbei.
    »Dieses Roboter-Zeug sieht gut aus. Geht ihr in einen Club oder so etwas?«
    Ethan wollte ihm antworten, aber Yannis kam ihm zuvor.
    »Wir haben das selbst aus Büchern und online gelernt. Es braucht Jahre, bis man so viel weiß wie wir. Und wir haben keine Lust, mit einem Möchtegern-Fuzzi zusammenzuarbeiten.«
    Mit Ryan konnte man eigentlich gut auskommen, aber er hatte, seit er zu CHERUB gekommen war, eine Menge Combattraining absolviert, und im Augenblick hätte er gerne seine Schwarzgurt-Karate- und Kickbox-Technik dazu genutzt, um Yannis zu Brei zu schlagen.
    »Schlaf schön, Ryan«, sagte Yannis und wedelte mit seiner feisten Hand, während er Ethan den Strand hinauf zu Nummer fünf folgte.
    Ryan wandte sich wieder dem Meer zu und fluchte leise vor sich hin. Auf dem Rückweg nach Hause begegnete er dem kleinen Jungen, der stolz auf den Schultern seines übergroßen Vaters saß.
    »Wie geht′s, Bruder?«, fragte der Ex-Basketball-Star.
    »War schon schlimmer«, gab Ryan zurück, doch sein Lächeln war falsch, und als er bei Nummer acht ankam, wo er mit seiner angeblichen Halbschwester Amy und dem FBI-Agenten Ted Brasker, seinem angeblichen Vater, wohnte, grollte er.
    Er stieß eine Schiebetür auf und betrat das Metallgitter einer Stranddusche. Nachdem er sich den Sand von den Füßen gespült hatte, ging er in einen großen Kellerraum, der eingerichtet war wie ein vollständiges Fitness-Studio.
    Von CHERUB-Agenten wird erwartet, dass sie bei Undercover-Missionen ihre Fitness auf einem hohen Level erhalten. Ryan überlegte, ob er aufs Laufband oder an die Gewichtebank gehen sollte, doch für seinen Frust schien ihm der schwere Sandsack, der von der Decke hing, das beste Ventil.
    Nach ein paar Aufwärmübungen und Dehnungen explodierte Ryan nach oben, traf den Sack in einer Pirouette und versetzte ihm dann einen mächtigen Roundhouse-Kick. Als der Ball auf ihn zufederte, wich er ihm aus und bearbeitete ihn mit einer Serie von rechten und linken Haken, begleitet von lautem Grunzen.
    Nach fünf Minuten taten ihm die Fingerknöchel weh, seine Fußspitzen waren knallrot, sein Körper glänzte vor Schweiß und der Sack hatte eine große Delle von seinen Schlägen.
    »Gönn dem armen Sack eine Pause!«, rief Amy, während sie die Treppe hinunterkam.
    Ryan trat zurück und schnappte nach Luft. Amy gehörte zu der Sorte Mädchen, die auch in einem Kartoffelsack noch gut aussah, aber frisch aus dem Pool in einem limonengrünen Badeanzug war sie weit jenseits der Richterskala.
    »Sorry, das musste eben mal sein«, meinte er.
    Er versuchte, lässig zu klingen, wie ein Macho, aber Amy spürte seinen Ärger.
    »Ich war oben im Pool«, sagte sie, »aber ich habe dich durch zwei Stockwerke hindurch ächzen hören.«
    Sie betrachtete die Delle in dem schweren Sack und trat dann selbst heftig zu, wobei sie Ryan mit Chlorwassertropfen bespritzte.
    »Du bist nicht schlecht«, meinte Ryan und ahmte ihre Bewegung nach.
    Amy gefiel es überhaupt nicht, dass man ihre Combat-Fähigkeiten als nicht schlecht bezeichnete, und trat ein paarmal so heftig zu, dass der Sandsack nach oben geschleudert wurde. Als er wieder herunterkam und die Kette mit einem Knall straffzog, bog sich mit einem lauten Bumm die ganze Decke durch.
    Ryan starrte entgeistert nach oben, ob er Risse darin entdecken konnte. Er hatte zwar schon früher mal gesehen, wie so ein schwerer Sack hochgeschleudert
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