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Top Secret 8 - Der Deal (German Edition)

Top Secret 8 - Der Deal (German Edition)

Titel: Top Secret 8 - Der Deal (German Edition)
Autoren: Robert Muchamore
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Schaukeln bekam seinem Magen gar nicht gut.
    Die Hercules C5 ist ein Flugzeug mit Doppelfunktion. Für Frachtflüge kann die Maschine mit Lebensmittelpaketen der Vereinten Nationen bis hin zu Challenger-Panzern beladen werden. Kommt das Fallschirmspringerregiment zum Einsatz, werden Sitzreihen auf den Boden geschraubt, und aus den Seitentüren kann binnen neunzig Sekunden eine ganze Kompanie Springer hinausgelassen werden.
    Bei diesem Einsatz würden die Kapazitäten des Fliegers nicht ausgeschöpft werden: Nur zwölf Leute würden abspringen. Acht davon waren Zehn- bis Zwölfjährige am Ende ihrer einhunderttägigen Grundausbildung, James und Dana waren fertig ausgebildete Cherubs, und die letzten beiden Springer waren erwachsene Trainer.
    Mr Pike war der Trainingsleiter. Er war taff, aber fair, und James brachte ihm großen Respekt entgegen. Bei Mr Kazakov, der erst vor einem knappen Monat eingestellt worden war, war er sich da nicht so sicher. Der Mann war ein Tyrann, was James nur zu gut wusste, nachdem er sich die letzten sieben Nächte ein Zelt mit ihm geteilt hatte.
    Wie alle CHERUB-Trainer hatte Kazakov eine beeindruckende Statur. Von Geburt war er Ukrainer. Sein spärliches graues Haar war kurz geschoren, und die Narbe in seinem Gesicht hätte auch einer Actionfigur gut gestanden. Nach seinem Dienst bei den SpezNas — einer Spezialeinheit des russischen Geheimdienstes — und Kampfeinsätzen bei der Invasion von Afghanistan hatte Kazakov zehn Jahre lang SAS-Soldaten in Guerillakampftechniken ausgebildet, bevor er zu CHERUB gekommen war.
    »Was treibt ihr zwei Turteltäubchen da eigentlich?«, dröhnte Mr Pike und deutete wütend auf die Absprunguhr.
    Die helle LED-Anzeige über der Flugzeugtür zeigte an, dass es bis zum Zielgebiet nur noch einhundertsechsundachtzig Sekunden waren.
    »Er macht sich in die Hose«, erklärte Dana.
    Mr Pike schüttelte den Kopf. »Nicht zu fassen, dass du noch nie gesprungen bist.«
    »Jetzt fangen Sie nicht auch noch an ...«, knurrte James, dem noch mulmiger wurde, als er feststellte, dass Auszubildende, die nur halb so groß waren wie er, bereits den Fallschirm auf den Rücken und das Gepäck vor die Brust geschnallt hatten. Einige von ihnen waren so klein, dass sie kaum über ihr Gepäck hinwegschauen konnten.
    Mr Kazakov kontrollierte Springer für Springer: Er prüfte Helme, zog Gurte fest und brüllte herum, wenn etwas falsch war. Gerade knöpfte er sich den zehnjährigen Kevin Sumner vor. Ironischerweise hatte James diesem Jungen vor ein paar Monaten geholfen, seine Höhenangst zu überwinden.
    »Was ist das, Sumner?«, tobte Kazakov beim Anblick einer Metallgabel, die sich durch den Stoff des Rucksacks auf Kevins Brust abzeichnete. Kazakov schnallte den Rucksack ab, riss den metallenen Gegenstand heraus und wedelte Kevin damit vor der Nase herum. »Ich habe dir gesagt, du sollst scharfe Objekte dick in etwas Weiches einwickeln! Willst du vielleicht darauf landen? Willst du dich an einem einsamen Inselstrand mit einer Gabel in der Brust wiederfinden, eine Bootsstunde von der nächsten Notaufnahme entfernt?«
    James schnallte sich den Fallschirm um, als Kevin schuldbewusst antwortete: »Nein, Sir.«
    »Zum Umpacken ist keine Zeit«, schrie Kazakov und warf die Gabel mit einem Schwall russischer Flüche scheppernd durchs Flugzeug. »Die kriegst du nicht wieder! Das wird dir eine Lehre sein, wenn du ab jetzt mit den Fingern essen musst.«
    Anders als die Prüflinge musste James keine Ausrüstung mitschleppen, weil das Gepäck der Trainer mit dem Boot angeliefert wurde.
    »Einhundertzwanzig Sekunden«, rief Mr Pike. »Hakt euch ein, Leute!«
    Dana flüsterte Mr Pike etwas ins Ohr, während sich die acht Auszubildenden aufstellten und die Aufziehleine an ihrem Fallschirm — auch als Reißleine bekannt — in ein Metallseil einhakten, das über ihren Köpfen gespannt war. Die Kinder würden einen Static-Line-Sprung machen, was bedeutet, dass die Aufziehleine sich spannen und den Fallschirm automatisch öffnen würde, wenn sie abgesprungen waren.
    Als der Countdown einhundert Sekunden unterschritt, marschierten sowohl Mr Kazakov als auch Dana zu James, der seinen Helm aufgesetzt hatte, sich aber immer noch mit seinem Fallschirm abmühte.
    »Mach schon!«, brüllte Kazakov, und ein Spuckeregen ging auf James nieder. »Du bist erbärmlich. Eigentlich solltest du da vorne stehen und den Kleinen helfen!«
    Kazakov ergriff James’ Fallschirmgurte und zog sie so stramm, dass es
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