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Top Secret 8 - Der Deal (German Edition)

Top Secret 8 - Der Deal (German Edition)

Titel: Top Secret 8 - Der Deal (German Edition)
Autoren: Robert Muchamore
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gerade über sieben Kilometern goldenem Sand.
    »Beweg deinen Hintern, James!«, schrie Mr Pike ungeduldig. »Noch siebzehn Sekunden. Spring!«
    James stand wie angewurzelt. Er hatte das Gefühl, gleichzeitig kotzen und sich in die Hose machen zu müssen, und streckte die Hand nach dem Griff neben der Tür aus. Doch bevor er ihn zu fassen bekam, schlug Dana ihm die Hand weg und hieb ihm auf den Fallschirm, sodass er vornüberstürzte.
    »Feigling«, spottete sie, tauschte mit Mr Pike ein Grinsen aus und nahm James’ Platz in der Tür ein.
    James stürzte mit dem Gesicht voran auf den Strand zu. Was mit ihm geschah, war mehr, als sein Gehirn verarbeiten konnte. Seine Hose blähte sich auf, die Luft riss an seinem Helm und ließ den Kinnriemen in seinen Hals einschneiden. Es war schrecklich und wundervoll zugleich. Von allen Momenten in James’ Leben war dieser freie Fall aus fünfhundert Metern Höhe der abgefahrenste.
    Über dem Schreck, aus dem Flugzeug gestoßen zu werden, hatte er vergessen, die drei Elefanten zu zählen. Doch das Sprungtraining, das er am Vortag durchlaufen hatte, spulte sich ab dem Moment wie automatisch ab, als er den kleinen Ruck spürte, mit dem sich die Aufziehleine straff zog, die ihn mit dem Flugzeug verband, seinen Fallschirm öffnete und sich dann löste.
    »Fallschirm prüfen!«, rief James.
    Beim ersten Blick nach oben bekam er nur gleißendes Sonnenlicht ab, doch zwei Sekunden später wurde es durch den aufgeblähten orangenen Nylonschirm gefiltert. Hätte der Fallschirm sich nicht geöffnet, hätte er weniger als fünf Sekunden Zeit gehabt, den Reserveschirm zu öffnen. Aber es schien alles so weit in Ordnung zu sein, also folgte er seinen Trainingsanweisungen und rief den nächsten Befehl.
    »Abstand halten!«
    Das helle Sonnenlicht verwandelte den Strand unter ihm in ein grelles, blendendes Weiß, aber er richtete den Blick nach unten und bemerkte erleichtert, dass die vorangegangenen Springer ein paar hundert Meter weit von ihm weg waren. Nach oben kann man durch den Fallschirm nichts sehen, daher gilt die Regel, dass man nur auf die Leute unter einem achten muss.
    »Abdrift prüfen«, stieß James hervor, sah wieder nach unten und stellte fest, dass der Boden rasend schnell näher kam.
    Die Wetterlage war ruhig und die Landezone riesig, sodass er seinen Flug nicht einmal über die Tragegurte steuern musste. James empfand das als große Erleichterung, denn man kann schlecht ein Gefühl für das Steuern eines Fallschirms entwickeln, wenn man im Sprungtraining Trockenübungen am Boden macht, und die häufigste Unfallursache bei unerfahrenen Springern ist die, dass sie vor der Landung zu heftig steuern.
    Der letzte Teil des Sprungtrainings hatte der Landung gegolten: Man sollte wissen, woher der Wind weht, und die Füße in eine sichere Position bringen. Macht man das falsch, kann es passieren, dass man selbst in die eine Richtung fällt, während der Wind den Schirm in die andere zieht. Anstatt einfach einzuknicken, wird man dann in alle möglichen Richtungen gezerrt.
    Daher erschrak James, als er nach unten sah und einen Krebs von der Größe eines Speisetellers erblickte. Sein Kopf war wie leer gefegt: Er wusste nicht mehr, von wo der Wind kam, oder wohin er selbst zeigte.
    Er konnte sich nur abrollen und das Beste hoffen.

2
    Im Sommer 2004 war es hauptsächlich einer CHERUB-Mission zu verdanken, dass der Kokainbaron Keith Moore und seine Gang, die KMG, zu Fall gebracht wurden. Viele Jahre lang dominierte die KMG die kriminellen Machenschaften in einem Gebiet, das sich von den nördlichen Vororten Londons bis hinab nach Oxfordshire erstreckte, und gab ihnen eine Art Ordnung.
    Zwar verkaufte die KMG ausschließlich Kokain, doch das so erwirtschaftete Geld erschloss ihren Komplizen andere kriminelle Geschäftsfelder, von illegalen Rave-Partys bis hin zu bewaffnetem Raubüberfall. Nachdem mehr als ein Dutzend der wichtigsten Gangmitglieder verhaftet worden waren, entstand ein Machtvakuum, das zu einem blutigen Bandenkrieg führte.
    Heute operieren in dem einst von der KMG beherrschten Gebiet mindestens fünf bedeutende Gangs. Keine davon kontrolliert ein bestimmtes Gebiet, aber den schlimmsten Ruf haben die Slasher Boys aus Luton (ihren Namen haben sie daher, weil sie angeblich mit Macheten auf ihre Feinde losgehen). Die Gang soll etwa achtzig Mitglieder zählen.
    Die Slasher Boys haben fast ausschließlich jamaikanische Wurzeln, und die Anführer stehen angeblich in enger
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