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Top Secret 8 - Der Deal (German Edition)

Top Secret 8 - Der Deal (German Edition)

Titel: Top Secret 8 - Der Deal (German Edition)
Autoren: Robert Muchamore
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James die Schultern zusammenquetschte. Sein Magen verkrampfte sich, als ihn der große Russe drohend anstarrte.
    »Ich kann das nicht«, erklärte er schwach. »Ich bin total am Ende!«
    Dana mischte sich ein. »Mr Kazakov, ich habe mit Mr Pike über James gesprochen, und er hat die Absprungreihenfolge geändert. Ich springe als Letzte vor Mr Pike und James als Vorletzter, so kann ich ihn ermutigen, falls seine Nerven versagen.«
    Kazakov sah James finster an. »Ich teile mein Zelt nicht mit Feiglingen. Entweder du machst den Sprung, oder du schläfst heute Nacht draußen bei den Spinnen und Schlangen!«
    »Ich bin kein kleiner Auszubildender!«, empörte sich James. »Sie können mich nicht herumkommandieren.«
    »Sie springen jetzt an sechster Stelle«, erklärte Dana und wies Kazakov diplomatisch in die Schlange der Auszubildenden an der Tür. »Ich werde mich um James kümmern. Sie sollten sich lieber einhaken.«
    Als Mr Pike die Flugzeugtür öffnete und Sonnenlicht die düstere Metallröhre flutete, ertönte ein warnendes Summen. Die Zahlen auf der Absprunguhr begannen zu blinken, als der Countdown unter sechzig Sekunden fiel.
    »Ich komme mir so blöd vor«, gestand James mit Blick auf die Kinder. »Manche von denen sind erst zehn!«
    »Konzentrier dich!«, befahl Dana und fasste mit ihrer behandschuhten Hand nach seiner. »Du bist für so etwas ausgebildet. Jetzt hol tief Luft und bleib ruhig.«
    »Einhaken, ihr beiden!«, rief Mr Pike von seinem Platz neben der Tür. »Noch achtzehn Sekunden.«
    James kämpfte gegen Magenkrämpfe an, als Dana ihn zu den Auszubildenden zog, die sich längs des Flugzeugrumpfes aufgereiht hatten. Keiner von ihnen sah besonders fröhlich drein, allerdings war auch keiner von ihnen so aufgeregt wie James.
    »Viel Glück, Kinder«, rief Kazakov. »Und denkt dran: drei Elefanten zählen, den Schirm checken und vorsichtig steuern, wenn ihr einem anderen Springer zu nahe kommt.«
    James und Dana hakten sich in das Metallseil ein, und eine Ankündigung, die laut genug war, um auch in einem Kampfgebiet gehört zu werden, tönte aus dem Lautsprecher neben ihnen.
    »Hier spricht der Kopilot. Wir befinden uns über dem Zielgebiet. Der Wind kommt mit neun Knoten aus Nordost, was uns nach meiner Berechnung ein Absprungfenster von achtundfünfzig Sekunden verschafft.«
    James sah über die Helme der anderen hinweg, als auf der Countdown-Uhr eine dreifache Null aufleuchtete. Kaum zwanzig Zentimeter vor ihm stand ein elfjähriger Junge, Dana war direkt hinter ihm und hatte beruhigend den Handschuh auf seine Schulter gelegt, und trotzdem fühlte er sich allein.
    Ein Teil von ihm hätte gerne den Fallschirm abgeworfen und sich wieder aufs Klo verkrümelt, der andere Teil wusste nur zu genau, wie viel Spott er sich damit auf dem Campus einhandeln würde. Und wenn er seine Nerven in den Griff bekam, wäre er in weniger als zwei Minuten unten.
    »Ziel!«, verkündete der Kopilot.
    Die Uhr schaltete von Rot auf Grün, und Mr Pike begann zu schreien: »Los, los, los!«
    Um sicherzugehen, dass so viele Leute wie möglich den Absprung glatt schafften, standen die mutigsten Kinder — hauptsächlich die, die schon als Rothemden gesprungen waren — ganz vorne in der Reihe. Sobald der erste Springer draußen war, hatte der nächste bereitzustehen. Seine Zehenspitzen mussten über die Türschwelle ragen, und er wartete in gebückter Haltung die zwei Sekunden ab, die sein Vorgänger brauchte, um vom Flugzeug wegzukommen, dann sprang er hinterher.
    Dadurch, dass zwischen den Absprüngen weniger als vier Sekunden lagen, bewegte sich die Schlange in langsamem Tempo vorwärts. Jedes Mal, wenn jemand sich in der Tür bereitstellte, hoffte James, dass er es vermasselte, damit sie aus dem Zielgebiet heraus waren, bevor er an die Reihe kam. Aber alle Auszubildenden hatten sechsundneunzig grauenvolle Tage darin investiert, sich als CHERUB-Agent zu qualifizieren. Sie waren hungrig, müde und zerschrammt und hatten viel zu viel durchgemacht, um sich jetzt noch von ihrer Furcht überwältigen zu lassen.
    Also fand sich James schließlich in der Tür wieder, von eiskalter Luft und Sonnenlicht umspült und mit eingehakter Aufziehleine im Metallseil über seinem Kopf. Das Absprungfenster schloss sich in zweiundzwanzig Sekunden. James kauerte sich zusammen, und beim Blick nach unten wurde ihm entsetzlich schwindelig. Sie befanden sich unter der Wolkendecke, und der orangene Fallschirm des Springers vor ihm entfaltete sich
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