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Top Secret 8 - Der Deal (German Edition)

Top Secret 8 - Der Deal (German Edition)

Titel: Top Secret 8 - Der Deal (German Edition)
Autoren: Robert Muchamore
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sie zu. Gabrielle sprang zur Seite, packte sein Handgelenk und drehte ihm den Arm auf den Rücken. Die lange Klinge schepperte zu Boden, als sie ihm ihr Knie in die Eier rammte, ihn herumwirbelte und seinen Kopf auf den Kotflügel eines Fiat Tipo schlug. Der erste Schlag machte ihn benommen. Der zweite hinterließ eine Beule in der Motorhaube, und der Runt hing leblos in ihrem Griff. Sie ließ los, und er fiel auf die Straße, sehr zum Erstaunen eines Mannes, der gerade aus der Metzgerei gegenüber kam.
    Gabrielle blickte sich um, um sicherzugehen, dass sie außer Gefahr war. Sie war hin und her gerissen, was sie als Nächstes tun sollte. Ihr Gefühl riet ihr, Michael zu folgen, aber ihr Kopf sagte ihr, dass sie ihn wohl kaum einholen konnte, bevor er das Green Pepper erreichte. Und dann war da noch das Blut an dem Messer.
    Wessen Blut?
    Auf der anderen Straßenseite liefen die Leute zusammen, während Gabrielle zurück zu den Spielfeldern sprintete. Als sie durch das quietschende Metalltor jagte, bemerkte sie, dass die Türen zu beiden Männerumkleideräumen eingetreten waren. Ihre schlimmste Befürchtung bestätigte sich, als sie um die Ecke bog und die Tür zur Hütte aufstieß.
    Owen lag mit dem Gesicht nach unten auf dem Betonboden, eine Blutlache um den Kopf. Er war ein Riese gewesen, aber die Runts hatten ihn überrascht. Seine Kehle war mit dem langen Messer aufgeschlitzt worden, der Schnitt hatte ihn sofort getötet.
    Gabrielle erkannte, dass sie sich in höchster Gefahr befand: Sie stand nicht nur an einem Tatort, sie war auch von Zeugen in dieser Gegend gesehen worden. CHERUB konnte sie zwar von der Mission abziehen und die Beweise manipulieren, sodass man ihr das Verbrechen nie in die Schuhe schieben konnte, aber sie würde zumindest verdächtigt werden, und die bloße Tatsache, dass sie gesehen worden war, konnte die Beweislage verkomplizieren und es unmöglich machen, die wahren Täter zu überführen.
    Sie musste die Gegend schnell verlassen, dann Chloe anrufen und ihr mitteilen, dass Michael wahrscheinlich noch in Gefahr schwebte. Der Tod ist immer schockierend, und sie zitterte, als sie rückwärts aus der Hütte trat. Plötzlich zuckte sie erschrocken zusammen. Kaum zehn Meter neben ihr knallte eine Tür zu, und eine Jungenstimme sagte:
    »Wir haben zwei Kilo, und Aaron sollte inzwischen den Beutel von der kleinen Schwarzen haben.«
    Eine andere Stimme antwortete: »Sashas Junge hat gesagt, dass da wesentlich mehr als vier Kilo sein würden.«
    »Und? Wo sollen die sein? Wir haben doch schon nachgesehen.«
    Gabrielle zog sich vorsichtig in die Hütte zurück. Es klang, als kämen fünf oder sechs Runts aus der Umkleide. Sie erkannte, dass ihr Drang, nach Owen zu sehen, sie unvorsichtig gemacht hatte. Es war absolut logisch, dass nur ein kleines Team dem Kokain in der Sporttasche hinterherjagte, während ein größeres Team die Umkleideräume nach Major Dees Vorräten durchsuchte. Aber die Kerle waren außer Sichtweite und schienen aufbrechen zu wollen.
    »Ich verschwinde hier, bevor die Bullen aufkreuzen«, erklärte ein sehr autoritär klingender Runt.
    »Vergiss es«, widersprach eine jüngere Stimme, vielleicht von einem Dreizehn- oder Vierzehnjährigen. »Wir haben die Mädelsumkleide noch nicht gefilzt. In der Decke könnte Koks im Wert von weiteren zwanzig Riesen stecken.«
    »Ich sag dir was, Kleiner: Du kannst ja hierbleiben und dir den Mord anhängen lassen, wenn die Bullen auftauchen. Ich geh jedenfalls nach Hause und fang an, mir das hier reinzuziehen.«
    Lachen und Sticheleien ertönten. Die Jungen zogen einander auf, und alles klang auf absurde Weise normal, so als ob sie sich wegen eines Fußballspiels neckten und nicht, weil sie einen Drogendealer bestohlen und seinen Komplizen ermordet hatten.
    »Wisst ihr was«, sagte einer, »ich will noch ein Foto von dem toten Rastaman machen, bevor wir abhauen.«
    Dem Gelächter nach fanden die anderen das eine tolle Idee. »Aber lass es lieber nicht deine kleine Schwester sehen!«
    Wieder Gelächter, und dann: »He, weißt du noch, wie deine Mum die Bilder von Brendas Titten auf deinem Handy entdeckt hat ... ?«
    Drinnen in der Hütte überlegte Gabrielle, ob sie wagen sollte, über die Spielfelder wegzurennen. Allerdings waren draußen mindestens ein halbes Dutzend Jungen mit Fahrrädern, denen sie nicht würde davonrennen können.
    Einer begann, zur Melodie von »Zehn kleine Negerlein« zu singen, während er mit seinen Kumpels zur Hütte
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