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Top Secret 2 - Heiße Ware (German Edition)

Top Secret 2 - Heiße Ware (German Edition)

Titel: Top Secret 2 - Heiße Ware (German Edition)
Autoren: Robert Muchamore
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zertrümmert hat. Als Bruce Kerrys Bein verdreht hat, hat sich dieser Nagel verschoben, daher ragt jetzt ein Stück Metall aus Kerrys Kniescheibe. Jedes Mal wenn sie sich bewegt, stößt der Nagel in die darunter liegenden Sehnen.«
    »Igitt«, machte James. »Was kann man da tun?«
    »Sie muss ins Krankenhaus«, sagte Gabrielle. »Heute Nachmittag wird sie operiert. Vor der Betäubung darf Kerry weder essen noch trinken. Sie gehen unter die Kniescheibe und entfernen das verbogene Metall. Der gebrochene Knochen ist wieder zusammengewachsen, der Nagel muss jetzt sowieso nichts mehr halten.«
    James war ein wenig unwohl bei der Vorstellung, dass jemand mit chirurgischen Instrumenten in seinem Bein herumfuhrwerken könnte.
    »OOOOOHHHHH!«, schrie Kerry.
    »Was ist los?«, fragte James und eilte an ihr Bett. »Bist du in Ordnung?«
    »Es ist nichts«, sagte Kerry. »Ich habe nur meinen Fuß bewegt. Ehrlich gesagt, das hier ist schlimmer als damals, als ich mir das Knie gebrochen habe.«
    Sie stieß ein leises Stöhnen aus. James setzte sich neben sie und streichelte ihre Hand.
    »Hat Bruce dich schon besucht?«, wollte er wissen.
    »Nein«, schnaubte Gabrielle verächtlich. »Als ob der kleine Feigling genügend Anstand hätte, herzukommen und sich zu entschuldigen.«
    »James«, bat Kerry. »Kannst du uns einen Gefallen tun?«
    »Klar«, erwiderte James. »Was denn?«
    »Geh zu Bruce, und sag ihm, dass ich keine große Sache daraus machen will.«
    »Du nennst das hier keine große Sache?«, lachte James. »Du machst Scherze!«
    »Nein, ehrlich!«, widersprach Kerry. »Ich will nicht, dass daraus eine große Fehde wird. Erinnerst du dich noch, wie ich Bruce das Bein gebrochen habe, als wir noch rote T-Shirts trugen?«
    »Klar«, meinte James.
    »Es war bei einer Karatestunde. Bruce fiel unglücklich und ich bin mit aller Kraft auf ihn gesprungen und habe sein Bein zerdrückt. In einer Übung hätte ich so etwas nie tun dürfen. Bruce nahm es gelassen und tat, als wäre es gar nichts. Jeder macht mal solchen Blödsinn, und erinnerst du dich noch dadran, James?« Sie hielt ihre rechte Handfläche hoch, die eine lange Narbe trug, wo James bei der Ausbildung einmal auf ihre Hand gestampft war.
    »Man kann nicht allen Leuten für jeden dummen Fehler böse sein«, sagte Kerry.
    »Ich hab’s verstanden«, meinte James. »Ich spreche mit ihm.«

    James hasste die Plastikstuhlreihen vor dem Büro des CHERUB-Vorsitzenden. Wenn man wegen einer guten Angelegenheit zu ihm kam, ließ Dr. McAfferty — normalerweise Mac genannt — einen sofort herein. Aber wenn man Ärger hatte, ließ er einen draußen zappeln. James saß zwischen Bruce und Gabrielle. Er hatte sich gekämmt, Deo benutzt und trug seine ordentlichste CHERUB-Uniform: blank geputzte Stiefel, natogrüne Hosen und ein dunkelblaues T-Shirt mit dem aufgestickten CHERUB-Logo auf der Brust. Die anderen beiden trugen das Gleiche, allerdings durften sie nur graue T-Shirts tragen. In Bruces Gesicht prangten vier rote Streifen, wo Kerry ihn gekratzt hatte.
    Kerry hatte Bruce zwar verziehen, aber Gabrielle sprach nicht einmal mit ihm. James fühlte sich wie auf einem Hochseil. Immer wenn er zu einem von beiden etwas sagte, schnaubte der andere, als hätte er gegen ihn Partei ergriffen. James stellte fest, dass es am einfachsten war, wenn er den Mund hielt.
    Sie warteten eine gute halbe Stunde, bevor Mac endlich aus seiner Tür sah. Er war über sechzig, hatte einen gepflegten grauen Bart und einen schottischen Akzent.
    »Na, dann kommt mal rein«, seufzte Mac, »und lasst uns das in Ordnung bringen.«
    James ging zu Macs Mahagonischreibtisch voran.
    »Nein, nein, kommt her und seht euch das hier an«, befahl Mac und ging zu einem Architekturmodell hinüber, das auf einem Tisch am Fenster stand.
    Die Kinder betrachteten das Modell eines halbmondförmigen Gebäudes. Es war ungefähr einen Meter lang und bestand ganz aus weißem Plastik. Styroporbäume standen davor und winzige weiße Figuren spazierten auf den Wegen vor dem Bau.
    »Was ist das?«, fragte James.
    »Das ist das neue Gebäude für die Einsatzvorbereitung«, erklärte Mac begeistert. »Wir werden die schäbigen Büros im achten Stock zu neuen Wohnräumen umbauen und stattdessen dieses schöne Gebäude errichten. Über fünftausend Quadratmeter Bürofläche! Jede große Mission bekommt ein eigenes Büro, neue Computer und Ausrüstung. Von dort aus können wir verschlüsselte Satellitenverbindungen mit allen
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