Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Top Secret 2 - Heiße Ware (German Edition)

Top Secret 2 - Heiße Ware (German Edition)

Titel: Top Secret 2 - Heiße Ware (German Edition)
Autoren: Robert Muchamore
Vom Netzwerk:
gegenseitig um.«
    In diesem Moment drehte jemand die Sicherung wieder ein und das Licht ging an. Arif rannte zusammen mit zwanzig anderen Kindern, die sich den Kampf nicht entgehen lassen wollten, zu James’ Zimmer. Arif erreichte es zuerst, gefolgt von James und Gabrielle.
    Bruce war nirgends zu sehen. Kerry saß mit schmerzverzerrtem Gesicht mitten auf dem Fußboden und hielt sich die Hände über das Knie.
    »Oh Gott«, jammerte sie. »Helft mir!«
    Kerry hatte sich vor ein paar Jahren beim Training die Kniescheibe zertrümmert. Sie war zwar mit Titannadeln geflickt worden, aber immer noch anfällig. Arif hob sie vom Boden auf und sprintete mit ihr nach unten in den Erste-Hilfe-Raum.
    »Wo zum Teufel steckt Bruce?«, fragte Gabrielle böse.
    James scheuchte die Zuschauer hinaus und schlug die Tür zu. Er sah ins Bad.
    »Keine Ahnung. Hier ist er nicht.«
    Dann hörte er unter Bruces Bettdecke ein Schluchzen. Bruce war ein mageres Kerlchen, und da er die Decke über den Kopf gezogen hatte, hätte man fast glauben können, er wäre gar nicht da.
    »Bruce?«, fragte James.
    »Ich wollte ihr Knie nicht verletzen«, schluchzte Bruce. »Es tut mir so Leid!«
    »Wenn man kämpft, wird jemand verletzt«, sagte Gabrielle ernst. »So ist das nun mal.«
    James hatte mehr Mitleid. Er setzte sich auf den Bettrand zu Bruce.
    »Lass mich in Ruhe, James! Ich komme hier nicht raus.«
    »Bruce, komm mit mir nach unten«, bat James. »Jeder verliert mal die Nerven. Ich bin sicher, die CHERUB-Leute werden es verstehen, und ich weiß — aus eigener Erfahrung —, dass es immer am besten ist, wenn man seine Geschichte zuerst erzählen kann.«
    »Nein«, jammerte Bruce. »Geh weg!«
    Meryl Spencer, eine ehemalige Olympialäuferin und James’ Betreuerin, platzte ins Zimmer. Sie war schon im Bett gewesen und trug ein Nachthemd und offene Turnschuhe.
    »Was ist hier los?«, rief sie.
    »Sie haben sich gestritten«, erklärte James. »Bruce steckt unter der Bettdecke und will nicht rauskommen.«
    Meryl zog die Augenbrauen hoch. »Er will nicht?«
    Sie neigte sich über das Bett.
    »Bruce!«, rief sie. »Du wirst dafür geradestehen müssen, dass du Kerry verletzt hast. Hör auf, dich wie ein Baby zu verhalten, und komm da raus!«
    »Geh weg«, verlangte Bruce und zog sich die Bettdecke fester über den Kopf. »Du kriegst mich hier nicht raus!«
    »Du hast drei Sekunden«, schrie Meryl, »oder ich verliere ernsthaft die Geduld!«
    Bruce rührte keinen Muskel.
    »Eins«, zählte Meryl, »zwei... drei.«
    Bei drei griff sie den Rahmen von Bruces Bett und hob ihn an. Bruce fiel auf den Boden und sie zog ihm die Decke weg.
    »Steh auf!«, rief sie. »Du bist elf und keine fünf mehr!«
    Bruce kam mit tränenverschmiertem Gesicht auf die Füße. Meryl fasste ihn an der Schulter und stieß ihn gegen die Wand.
    »Ihr kommt alle drei in mein Büro! Jetzt steckt ihr endgültig in der Scheiße! Dieses Verhalten ist absolut unakzeptabel!«
    »Ich und Gabrielle haben nichts getan!«, verteidigte sich James. »Wir haben versucht, sie auseinander zu bringen.«
    »Das bereden wir in meinem Büro«, sagte Meryl. Sie holte tief Luft und stellte fest, dass James und Bruce immer noch stanken.
    »Ihr beide habt zehn Minuten Zeit, um zu duschen, euch anzuziehen und nach unten zu kommen. Und falls noch mal jemand auf die kindische Idee kommt, sich unter der Bettdecke zu verstecken, lasse ich ihn zeitlebens Runden laufen, bis er kotzt!«

4.
    »Was hast du denn jetzt schon wieder angestellt?«, fragte Lauren. »Seit wann bist du auf dem Campus? Warum haben sie dich früher heimgeschickt?«
    James schlief noch halb und hatte keine Lust auf seine neunjährige Schwester. Lauren hatte dreimal an seine Tür geklopft und schließlich das Schloss aufgebrochen. Das Ärgerlichste am Leben bei CHERUB war, dass jedes Kind Schlösser knacken konnte. James würde das nächste Mal, wenn er in der Stadt war, einen Riegel kaufen.
    »Komm schon!« Lauren setzte sich auf den Drehstuhl an James’ Schreibtisch. »Spuck’s aus! Alle haben den Krankenwagen gesehen, der Kerry in die medizinische Abteilung gebracht hat.«
    Lauren war alles, was James nach dem Tod seiner Mutter im letzten Jahr noch an Familie geblieben war. Er liebte seine Schwester, doch die meiste Zeit wünschte er sich, sie würde irgendwohin verschwinden und den Kopf in einen Eimer stecken. Sie konnte eine fürchterliche Nervensäge sein.
    »Sag’s mir!«, verlangte Lauren scharf. »Du weißt doch ganz genau,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher