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Top Secret 1 - Der Agent (German Edition)

Top Secret 1 - Der Agent (German Edition)

Titel: Top Secret 1 - Der Agent (German Edition)
Autoren: Robert Muchamore
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du das?«, fragte James.
    »Um es genau zu sagen«, klärte Lauren ihn scharf auf, »hängt die gesamte Zukunft der westlichen Zivilisation davon ab, dass ich mit diesem Ketschup ein Smiley-Gesicht mache.«
    »Dir ist klar, dass irgendein armes Schwein das alles wegmachen muss?«
    »Nicht mein Problem.«
    James schluckte den letzten Bissen seines Burgers herunter, hatte jedoch immer noch Hunger. Lauren hatte ihre Zwiebelringe kaum angerührt.
    »Isst du die noch?«, fragte er.
    »Du kannst sie haben, wenn du willst. Sie sind eiskalt.«
    »Mehr gibt es heute Abend nicht. Du solltest besser etwas essen.«
    »Ich habe keinen Hunger«, sagte Lauren. »Ich mach später ein paar Sandwiches.«
    James liebte Laurens Sandwichtoasts. Sie waren irre: Lauren nahm dazu Nutella, Honig, Puderzucker, Sirup und Schokochips. Alles, was süß war, kam in Mengen darauf. Außen waren sie knusprig und in der Mitte war ein etwa drei Zentimeter dicker heißer Klumpen. Man konnte sie nicht essen, ohne sich die Finger zu verbrennen.
    »Diesmal machst du aber besser hinterher sauber«, sagte James. »Das letzte Mal, als du Sandwiches gemacht hast, ist Mum ausgerastet.«

    Als sie in ihre Straße einbogen, war es fast dunkel. Hinter einer Hecke kamen zwei Jungen hervor. Einer von ihnen packte James, presste ihn gegen eine Mauer und drehte ihm den Arm auf den Rücken.
    »Hallo, James«, sagte er, seinen Mund dicht an James’ Ohr. »Wir haben auf dich gewartet.«
    Der andere griff sich Lauren und hielt ihr den Mund zu, um sie am Schreien zu hindern.
    James fragte sich, wo er seinen Grips gelassen hatte. Während er sich um den Ärger mit seiner Mutter, der Schule und eventuell sogar mit der Polizei gesorgt hatte, hatte er etwas vergessen: Samantha Jennings hatte einen sechzehnjährigen Bruder.
    Greg Jennings hing mit einer Bande von Verrückten herum. In dem Viertel, wo James wohnte, waren sie die Kings: Sie zertrümmerten Autos, überfielen Leute und fingen Schlägereien an. Wenn ein Kind sie sah, schaute es auf seine Schuhe, kreuzte die Finger und war froh, wenn es mit einem zerschlagenen Gesicht davonkam und ihm nur Geld abgenommen wurde. Eine gute Möglichkeit, die Bande aufzuscheuchen, war, eine ihrer kleinen Schwestern zu verprügeln.
    Greg Jennings rieb James’ Gesicht an der Ziegelmauer entlang.
    »Jetzt bist du dran!«
    Er ließ James’ Arm los. James fühlte, wie ihm das Blut über Nase und Wangen lief. Es hatte keinen Sinn, sich zu wehren, Greg konnte ihn zerbrechen wie einen Zweig.
    »Angst?«, fragte Greg. »Solltest du auch haben.«
    James versuchte zu sprechen, doch seine Stimme versagte, und so, wie er zitterte, war das Antwort genug.
    »Hast du Geld?«, fragte Greg.
    James zog den Rest der vierzig Pfund aus der Tasche.
    »Nicht schlecht«, meinte Greg.
    »Bitte tut meiner Schwester nicht weh«, bat James.
    »Meine Schwester hat acht Stiche im Gesicht«, sagte Greg und zückte ein Messer. »Glücklicherweise laufe ich nicht herum und verletze kleine Mädchen, sonst könnte deine Schwester mit achtzig Stichen enden!«
    Greg schnitt James’ Schulkrawatte ab. Dann trennte er die Knöpfe von seinem Hemd und schlitzte seine Hosen auf.
    »Das ist erst der Anfang, James«, sagte Greg. »Wir werden uns noch häufig sehen.«
    Eine Faust landete in James’ Magen. Ron hatte James ein paar Mal geschlagen, doch nie so fest. Greg und sein Helfer schlenderten davon und James ging zu Boden.
    Lauren kam zu ihm herüber. Sie hatte nicht viel Mitleid mit ihm.
    »Du hast dich mit Samantha Jennings geschlagen?«
    James sah zu seiner Schwester auf. Er hatte Schmerzen und er schämte sich.
    »Sie hat sich verletzt. Es war ein Unfall. Ich wollte ihr nur Angst machen.«
    Lauren wandte sich ab.
    »Hilf mir, Lauren, ich kann nicht laufen.«
    »Dann kriech doch!«
    Lauren ging noch ein paar Schritte, bevor ihr bewusst wurde, dass sie ihren Bruder nicht im Stich lassen konnte, selbst wenn er ein Idiot war. Mit einem Arm über Laurens Schulter stolperte James nach Hause. Es kostete sie alle Mühe, ihn aufrecht zu halten.

3.
    James stolperte in die Diele, eine Hand auf den Magen gepresst. Er warf einen Blick auf das Display des Handys seiner Mutter.
    48 ANRUFE IN ABWESENHEIT
4 TEXTNACHRICHTEN
    Er stellte das Telefon aus und steckte den Kopf ins Wohnzimmer. Das Licht war aus, der Fernseher an. Seine Mutter schlief in ihrem Sessel. Von Ron keine Spur.
    »Er ist weg«, sagte er.
    »Gott sei Dank«, erwiderte Lauren. »Er küsst mich immer und sein Atem
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