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Tom Thorne 05 - In der Stunde des Todes

Titel: Tom Thorne 05 - In der Stunde des Todes
Autoren: Mark Billingham
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Mann verletzt und am Rand des Todes zurückgelassen worden, der zuvor bereits drei Frauen umgebracht hatte. Sie war völlig hilflos, wurde von Maschinen am Leben gehalten. Als sie gefunden wurde, glaubte die Polizei, der Mann, hinter dem sie her war, habe seinen ersten Fehler begangen. Bis Thorne herausfand, dass dieser Mörder es gar nicht darauf anlegte zu morden. Dass er das, was er diesem Mädchen angetan hatte, bei seinen anderen Opfern ebenfalls versucht hatte. In solchen Momenten wurde Thorne klar, mit welchen Monstren er es zu tun hatte.
    Er hatte schon zu viele dieser Momente erlebt.
    »Glaubt ihr, dass Hayes da reinpasst, oder nicht?«
    »Wär ein ziemlicher Zufall, wenn nicht.«
    »Wie habt ihr seinen Namen rausgefunden?«
    »Es gab wieder keine Papiere, aber wir fanden einen Brief in seiner Tasche. Jemand aus dem Obdachlosenheim warf einen Blick auf ihn und bestätigte den Namen. Musste allerdings ziemlich genau hinsehen. Der Kopf sah aus wie ein verfaultes Stück Obst.«
    »Was war das für ein Brief?«
    »Der Brief stammte von seinem Sohn. Der seinem Vater schrieb, was für ein widerlicher, nutzloser Säufer er ist. Wie absolut egal es ihm sei, ob er ihn je wieder sehe.« Brigstocke stieß mit dem Finger gegen die Überreste eines Eiswürfels in seinem Glas. »Jetzt muss der Sohn darüber entscheiden, ob der Stecker gezogen wird …«
    Thorne verzog das Gesicht zu einer Grimasse. »Aus alldem schließe ich, das ihr nicht kurz vor einer Verhaftung steht?«
    »Es lief von Anfang an hundsmiserabel«, erklärte Brigstocke. »Als wir beim ersten Fall nach einer Woche nicht von der Stelle gekommen sind, wurde die Sache unangenehm. Und als dann die zweite Leiche aufgetaucht ist, haben sie den Fall herumgeschoben wie einen Haufen Scheiße. Und dann hat es uns erwischt, und der Haufen ist auf unserem Schreibtisch gelandet. Übrigens kurz nachdem du dich in deinen Garten verabschiedet hast.«
    »Die Strafe Gottes.«
    »Und ob mich jemand straft. Seit drei Wochen schieben meine Leute jetzt Vierzehn-Stunden-Schichten, und wir sind keinen Schritt weiter.«
    »Druck von oben?«
    »Druck von allen Seiten. Der Commissioner sitzt uns im Nacken, weil ihm sämtliche Hilfsorganisationen und Interessenverbände die Hölle heiß machen. Weil wir nicht vorankommen, glauben sie wohl, dass wir auf der faulen Haut liegen und uns einen Dreck darum scheren.«
    »Und stimmt das?«
    Brigstocke ignorierte die Frage. »Damit ist es nun eine politische Angelegenheit, und wir sind am Arsch, weil die Obdachlosen selbst glauben, dass wir uns nicht genug reinhängen. Und deshalb mehr oder weniger aufgehört haben, mit uns zu reden.«
    »Das kann man ihnen aber schlecht zum Vorwurf machen.«
    »Ich werfe ihnen das doch nicht vor. Sie haben jedes Recht dazu, misstrauisch zu sein. Man darf nicht vergessen, diese Leute können keine Tür hinter sich zusperren.«
    Einen Augenblick schwiegen beide. Dido war Norah Jones gewichen. Thorne überlegte kurz, ob es wohl ein Album mit dem Titel »Jazz zum Sushi« gab.
    »Es gibt noch einen Grund, warum sie nicht mit uns reden«, fuhr Brigstocke fort. Thorne sah auf. »Zu Beginn der Ermittlung hat ein junger Kerl von der Straße eine Aussage gemacht. Er meinte, ein Polizist habe Fragen gestellt.«
    Thorne stützte das Kinn auf die Faust. »Tut mir Leid, ich steh wohl auf der Leitung, aber
    »Vor dem ersten Mord. Er behauptete, ein Polizist habe einen Tag, bevor die erste Leiche auftauchte, Fragen gestellt. Ein Bild herumgezeigt. Als ob er nach jemandem sucht.«
    »Nach wem sucht? Wenn ich Sie recht verstehe, geht es hier um das Opfer, das bisher noch nicht identifiziert wurde, oder?« Brigstocke nickte. »Hat derjenige, der angeblich nach ihm suchte, nicht seinen Namen genannt?«
    »Wir könnten das überprüfen, wenn wir so was wie Namen und Adresse des Jungen hätten, von dem die Aussage stammt. Aber ehrlich gesagt, an der ganzen Sache ist nichts einfach, Tom.«
    Thorne sah zu, wie Brigstocke trank, und genehmigte sich dann selbst einen Schluck. »Ein Bulle?«
    »Wir müssen verdammt vorsichtig vorgehen.«
    »Sie meinen, wegen der Presse?«
    Brigstocke war gereizt und wurde etwas lauter. »Menschenkinder, Sie wissen genau, das ist nicht der einzige Grund, warum wir das nicht überall lesen wollen …«
    »›Bewusst Details über die Vorgehensweise des Täters zurückhalten entspricht der gängigen Praxis und ist zu empfehlen.‹« Thorne gähnte theatralisch, als er aus der neuesten Ausgabe des Murder
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