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Tom Thorne 03 - Die Blumen des Todes

Titel: Tom Thorne 03 - Die Blumen des Todes
Autoren: Mark Billingham
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Inspector Thornes Wohnung, und er macht nicht auf. Dabei ist sein Telefon besetzt …«
    »Er hat wahrscheinlich den Hörer nicht aufgelegt, weil er mit Eliza Doolittle beschäftigt ist.«
    Holland spürte Eiseskälte im Nacken. »Wie bitte?«
    »Er hatte ein heißes Date mit seiner sexy Floristin. Mich wundert es nicht, dass er nicht an die Tür gehen will »Oh, mein Gott … »
    »Was ist denn?«
    Holland erzählte Hendricks von den Fotos, von Mark und Sarah Foley. Hendricks erklärte, er würde sofort rüberkommen. Die Panik, die Holland in der Stimme des Pathologen hörte, dämmte die Woge ein, die er selbst in sich aufsteigen spürte.
    Und dann, als er über die Straße blickte, sah er das Motorrad …
    »Dave …«
    Holland spürte den Motor in sich einen Gang hochschalten. »Hören Sie, Phil, benachrichtigen Sie Brigstocke, bevor Sie gehen. Und rufen Sie Verstärkung. Und einen Krankenwagen …«
    »Was haben Sie vor?«
    Holland rannte den Bürgersteig entlang, weg von Thornes Wohnung. Da war diese Gasse, die drei, vier Häuser weiter oben verlief … »Ich weiß es noch nicht …«
    Er sah ein Gesicht hinter einem Motorradhelm. Das Gesicht eines Mörders, der über die Lüge grinste, die in der Wahrheit verborgen lag.
    »Ich fahre selbst BMW …«
    Grinste, weil BMW Autos und Motorräder herstellt …

Zweiunddreißigstes Kapitel
    »Warum geht ihr nicht einfach, solange ihr noch könnt?«, sagte Thorne. »Ihr werdet den Rest eures Lebens im Gefängnis verbringen. Euch nie wieder sehen …«
    Jameson schien nicht beeindruckt. »Steiger dich da mal nicht rein. Wer immer das an der Tür war, ist wieder weg.«
    Thorne drehte den Kopf, versuchte Eve zu erreichen. »Scheiße, genug Leute wissen, dass du vorbeikommen wolltest. Überall sind Textilfasern, Hautschuppen. Im Bett …«
    »Natürlich, schließlich bin ich deine Freundin. Deshalb werde auch ich die Polizei anrufen.«
    Thorne war perplex, erkannte aber sogleich, dass sie wohl damit durchkommen würden. Es war ganz einfach. Wenn Thorne tot war, würde Jameson sich mit einem Küsschen von seiner Schwester verabschieden und verschwinden. Dabei würde er noch kurz die Tür eintreten, die sie zuvor für ihn hatte offen stehen lassen, und dafür sorgen, dass es genug Hinweise auf ein gewaltsames Eindringen gab.
    Dann würde sie 999 wählen …
    Er hegte nicht den geringsten Zweifel, dass Eve die Rolle der traumatisierten Zeugin und später die der trauernden Freundin perfekt spielen würde. Er wusste nur zu gut, wie talentiert sie war, wie überzeugend. Er sah die Polizisten vor sich, wie sie ihre schockierende Aussage aufnahmen und sich dabei ein klein wenig in sie verliebten.
    Die Vorstellung, dass sie für seinen Tod nicht zur Rechenschaft gezogen würden, machte Thorne wütend. Er brauchte diesen zusätzlichen Schub nicht, aber nun war er noch wilder entschlossen, um jede Sekunde zu kämpfen.
    »Erzähl mir von dem Blitz, Eve.«
    Sie sagte nichts, aber Jameson biss an. »Franklin sollte dafür bezahlen, was er getan hatte. Das stand von Anfang an fest. Ich brauchte nur ein bisschen Zeit, bis ich so weit war, mich um ihn zu kümmern …«
    Jameson stand nun zwischen Thorne und der Tür. Eve war wieder am Bett. Er mutmaßte, dass Jameson noch immer die Kapuze und die Wäscheleine hielt, war sich jedoch nicht ganz sicher. Wahrscheinlich hatte Roger Noble Glück gehabt, einfach tot umzufallen. Etwas in Jamesons Stimme legte die Vermutung nah, dass er, hätte er noch gelebt, sich auch um ihn »gekümmert« hätte …
    »Warum habt ihr dann nicht aufgehört?«, fragte Thorne.
    »Haben wir ja«, entgegnete Eve. »Wir fuhren fort mit unserem Leben, das wir uns aufgebaut hatten, neu aufgebaut hatten. Bis ich bei einer Party einmal zu oft eng tanzte. Bis so ein Scheißkerl glaubte, ›nein‹ bedeute ›ja‹, und mir nach Hause folgte …«
    Das Gesicht gegen den Teppich gedrückt, wusste Thorne genau, mit welchem Gesichtsausdruck sie das sagte. Er hatte ihn bereits gesehen, an dem Abend, als sie durch London Fields liefen und er ihr von seinem Fall erzählte. Ihr von Dingen erzählte, über die sie bereits weitaus mehr wusste als er …
    »Sieh es doch einfach so, dass dieser Typ die Wiederholungsrate senkt …«
    »Wohl eine dumme Frage, ob du diese Vergewaltigung angezeigt hast«, sagte Thorne.
    Jameson trat auf ihn zu, seine schwarzen Stiefel tauchten in Thornes Gesichtsfeld auf. »Ausgesprochen dumm. Darum haben wir uns selbst gekümmert …«
    Thorne erinnerte
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