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Tom Thorne 03 - Die Blumen des Todes

Titel: Tom Thorne 03 - Die Blumen des Todes
Autoren: Mark Billingham
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zu eins gegen Chelsea in Stamford Bridge. Wenigstens müsste Thorne gute Laune haben.
    Holland langte nach den Fotos unter dem Stadtplan. Welche Laune Thorne wohl hatte, wenn er einen Blick darauf geworfen hatte …
     
    Thorne erstarrte, verwirrt, als er sich umwandte und den Mann sah, der seinen Motorradhelm abnahm.
    »Wie zum Teufel bist du hier reingekommen?«, sagte Thorne. Für einen kurzen Moment dachte er, er sei in eine Eifersuchtsszene geraten und müsse sich auf eine ausgesprochen unangenehme Rauferei einstellen. Der Ausdruck auf dem Gesicht des Mannes sowie das Messer, das er aus seinem Rucksack zog, belehrten Thorne eines Besseren.
    Thorne wandte sich an Eve, riss schnell den Kopf herum, um sich einem Messer gegenüberzusehen, das sie auf ihn richtete. Die Klinge zog eine gerade Linie über sein Kinn und grub sich einen Fingerbreit in das weiche Fleisch unter seinem Kiefer.
    Er schrie laut auf und warf sich zur Seite. Blut tropfte auf das Kissen.
    Der Mann trat auf das Bett zu.
    Ein kleiner Teil von Thornes Gehirn war noch in der Lage, rational zu arbeiten und einen Gedanken zu formulieren. Das Messer befand sich in ihrer Handtasche. Der Rest war mit der Ausformung einer dunklen Angst beschäftigt. Eines Entsetzens, das er bisher nur momentweise gekannt hatte, das sich nun jedoch in ihm festsetzte, sich unter seinem Brustbein einnistete. Er stellte es sich vor, wie es lebte, sich in seiner Brust nährte. Spürte seine kräftigen, dürren Finger um seine Rippen, spürte, wie sie ihn nach unten zogen.
    Thorne hob den Kopf und legte eine Hand auf die klaffende Wunde an seinem Kinn. Er versuchte, sich nichts von seiner Panik anmerken zu lassen, als er zu reden begann.
    »Mark und Sarah …«
    Bei der Erwähnung seines wirklichen Namens glitt ein Schatten über das Gesicht des Mannes. »Weg von meiner Schwester, sofort …«
    Thorne rutschte über die Matratze; seine Nacktheit war ihm seltsam unangenehm. Er sah, wie auf der anderen Seite die Frau nackt und lächelnd aus dem Bett stieg und ihre Kleidung einsammelte.
    »Eve, das ist so dumm …«
    Ben Jamesons Augen schossen schnell von seiner Schwester zurück zu Thorne. »Auf den Boden …«

Einunddreißigstes Kapitel
    Während sie ihn in Position brachten, versuchte Thorne die wachsende Panik, das Blut und den Schmerz auszugrenzen. Wegzusperren und aufzuheben, sie in eine Wut zu verwandeln, die ihm vielleicht nutzen konnte. Der Rest seines Gehirns konzentrierte sich, lieferte Antworten, arbeitete an einem Gesamtbild. Durch das Adrenalin lief der Motor auf Hochtouren …
    Die zwei arbeiteten flink und effizient zusammen. Bevor Thorne auch nur überlegen konnte, wie er sich gegen sie wehren könnte, gegen die zwei Messer, war es bereits unmöglich. Eve zog den Gürtel aus Thornes Chinos und band ihn um seine Handgelenke, bis es schmerzte. Ben kümmerte sich um den Rest seines Körpers. Sie gingen als Team vor, schweigend und perfekt abgestimmt; der eine beschäftigte sich mit ihm, während der andere das Messer hielt. Nie war Thorne mehr als ein paar Zentimeter von einer Klinge entfernt. Keine Bewegung außer den von ihnen geforderten war denkbar.
    Jetzt hatte sein Körper die gleiche Position, die er bereits gesehen hatte. In Hotelzimmern und in Träumen …
    Thorne lag nackt auf dem Boden, das Gesicht auf dem Teppich, die Knie angezogen. Kopf und Hände waren zur Schlafzimmertür gerichtet. Das Blut aus der Messerwunde sickerte in den Teppich und wurde klebrig unter seiner Wange.
    »In den anderen Zimmern war es egal«, sagte Thorne. »In diesen Hotels verloren sich die Spuren zwischen all den anderen. Aber das Bettzeug musste verschwinden, Eve? Das wäre bis auf deine Spuren und die des Opfers sauber gewesen …«
    Thorne konnte es nicht sehen, doch Eve grinste. »Sobald ich sie im Bett hatte, waren sie hilflos. So wie du … »
    »Ich habe nie jemanden vergewaltigt, Eve …«
    »Ein bisschen spät, um deine Puzzleteilchen herumzuschieben, findest du nicht?«, sagte Jameson. »In Anbetracht deiner Situation ziemlich sinnlos.«
    »Wer will schon dumm sterben?«
    »Daran lässt sich schwer etwas ändern«, erwiderte Jameson, » egal wie viele Antworten du bekommst …«
    »Ist das dein kleines Privatprojekt, von dem du gesprochen hast? Diese Morde? Was du am Laufen hast …«
    Jameson lachte auf. »Wirklich witzig. Ist auf alle Fälle wesentlich interessanter als Ausbildungsvideos für Gemeindebeamte. Na, da hast du ja schon wieder ein Puzzleteilchen. Ein
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