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Tokio Vampire

Tokio Vampire

Titel: Tokio Vampire
Autoren: Florine Roth
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Da hatte er mit seiner Band einen Auftritt. Das ist schon ein paar Wochen her. Kurz bevor ‚Killerlover’ in die Charts kam.“
    „Also sind Devil in Blood erst ganz frisch-prominent?“, fragte ich nach. Dafür waren im TWILIGHT ja überraschend viele Autogrammjäger gewesen.
    „Der Song ist die erste Single-Auskopplung aus dem Album Tokio Vampire “, wurde ich von Leo belehrt. „Dass die Single so erfolgreich sein würde, hat selbst Air überrascht.“
    „Und warum hab ich dann vorher noch nie was von Devil in Blood gehört oder gesehen?“ Diese Frage reizte sie bis aufs Blut. Ich sah es an ihrem Gesichtsausdruck und erwartete, dass sie mich als ignorant bezeichnete oder behauptete, ich hätte keine Ahnung von Musik, von gutem Geschmack mal ganz abgesehen. Aber sie sagte: „Du kriegst so einiges nicht mit.“
    Bitte? Das war ja wohl die Oberbeleidigung. Ich war nun auch kein Hinterwäldler, der nur Volksmusik hörte! Aber Leo beschränkte sich nicht nur auf den Musikaspekt.
    „Du kriegst ja auch nicht mit, dass Lilyana voll auf dich steht.“
    „Lilyana?“, wiederholte ich nur dümmlich. Jetzt fing sie damit wieder an.
    „Jede Dumpfbacke hätte das mittlerweile gecheckt. Nur mein lieber Bruder nicht. Der reagiert nicht einmal auf ihre Annäherungsversuche. Du bist echt ... abgestorben.“
    „Also Lilyana ...“ Himmel, ich wusste, sie war die beste Freundin meiner Schwester. Aber sie war nicht mein Typ, nicht einmal annähernd. Sie war klein und rund, nicht dick, aber rund – und das eigentlich überall. Und all diese pralle Weiblichkeit verpackte sie auch noch so, dass man gar nicht daran vorbeisehen konnte. Selbst wenn man gewollt hätte. Okay, ich gebe zu, wahrscheinlich gab es nur wenige Typen, die nicht auf Lilyana gestanden hätten. Aber die meisten hatten sicher auch nur einen einzigen Gedanken im Kopf, wenn sie sie ansahen, und der begann mit „f“ und endete mit „icken“. Das dachte ich jedenfalls nicht, wenn ich Lilyana ansah oder mit ihr sprach. Vermutlich war das genau der Grund, warum sie nun ausgerechnet mich auserkoren hatte. Dabei war das wirklich ein Witz!
    „Aber was hat Lilyana mit der Band zu tun?“, bog ich ab, in dem ich mich absichtlich dumm stellte.
    „Boah, nix natürlich!“ Sie schlug sich mit der flachen Hand an die Stirn. „Magst du sie nicht?“
    „Sie ist nicht mein Typ. Aber ansonsten find ich sie ganz nett.“ Ich musste ja vorsichtig sein, was ich sagte, denn ich konnte davon ausgehen, dass Leo Lilyana von diesem Gespräch berichtete.
    „Dann würde mich mal interessieren, wer dein Typ ist! Wahrscheinlich muss das Mädel erst noch gebacken werden ...“
    Die Antwort auf diese Frage war erschreckend simpel. Aber ich hätte mir lieber die Zunge abgebissen, als hier irgendwas preiszugeben.
    Leo stand auf um den Tisch abzuräumen, dabei hatte ich noch nicht einmal aufgegessen. „Hey ...“, protestierte ich.
    „Los, ich will fertig werden“, drängte sie plötzlich. Dann starrte sie mich an. „Jetzt weiß ich’s! Du hast Angst vor ihr! Weil sie zwei Jahre älter ist und schon Erfahrung mit Jungs hat.“ Sie grinste. „Keine Bange, sie hätte bestimmt große Lust, dich in die Geheimnisse des Liebesleben einzuweihen.“
    Ich zog eine Grimasse. „Danke, jetzt ist mir der Appetit vergangen!“
    Wütend stopfte ich mir das letzte Stück Pizza in den Mund. „Jetzt weiß ich immer noch nicht, wie du Are kennengelernt hast!“
    „Ach so ... Nach dem Auftritt im Vivarion haben wir ein bisschen gequatscht. Ich dachte ja, er sei voll überheblich oder so. Aber wir haben uns gleich gut verstanden.“
    „Und jetzt seid ihr zusammen?“, hakte ich nach.
    Leo zuckte mit den Schultern und packte die Teller in die Geschirrspülmaschine.
    Gespräch beendet.
    Glücklicherweise klingelte das Telefon. Es war Philipp, wie Leo mir mit säuerlichem Gesicht mitteilte. Hatte sie einen Anruf erwartet?
    „Hey“, begrüßte ich ihn.
    „Hey, alles klar? Party überlebt?“ Philipp war ein Kumpel aus Grundschultagen. Manchmal kam es mir so vor, als seien wir ein altes Ehepaar, weil wir schon so viel Scheiß zusammen erlebt hatten.
    „Ganz knapp“, sagte ich. Mit einem Seitenblick auf Leo zog ich mich in mein Zimmer zurück. „Morgen geht’s gleich weiter im Programm.“
    „Häh?“
    „Sagt dir Devil in Blood was?“
    „Jep, die haben doch diesen Song ‚Killerlover’ rausgebracht. Hab den Clip schon öfter gesehen. Der Song ist ganz okay, hm?!“
    „Wir gehen morgen
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