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Toedliches Versprechen

Toedliches Versprechen

Titel: Toedliches Versprechen
Autoren: Jane Luc
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Rücken. Wenigstens war der Lieutenant im Moment nicht im Büro. Er wollte nicht einmal darüber nachdenken, was Thomas Winters alles von seinem Chef verlangen würde. »Ja, das war mein Vater.«
    »Netter Zeitgenosse. Wenigstens haben wir jetzt einen Ermittlungsanreiz. Wer soll ihm das tägliche Memo schicken, du oder ich?«
    »Spar dir den Sarkasmus für deine Frau, wenn sie mal wieder eine neue Sorte Eis ausprobieren will«, knurrte Josh.
    »Hey, schon gut. Ich meine ja nur. Du hättest vielleicht mal erwähnen können, wer dein Vater ist. Dann wäre mir nicht gleich vor Schreck das Herz stehen geblieben. Niemand lässt sich gern von einem Bundesrichter auf die Zehen treten.«
    »Ich am allerwenigsten. Das kannst du mir glauben.« Ohne es zu merken, hatte Josh die Coladose in seiner Hand zerquetscht. Mit einem unterdrückten Fluch schleuderte er sie in den Papierkorb.
     
    Charlotte Connelly meldete sich am nächsten Morgen. Dr. Jessica Monroe war durch einen Schuss ins Herz ums Leben gekommen. Die tödliche Waffe, nach der sie nun suchten, war eine 9mm mit Schalldämpfer.
    Das Opfer hatte vor seinem Tod Sex gehabt, eine Vergewaltigung schloss Charlie aber aus. Das i-Tüpfelchen war eine wunderschöne DNA-Probe ihres Sexualpartners.

4.
     
     
     
    » M r. Montgomery?«
    Hannah drehte sich zu Schwester Gerty um. »Ja?«
    Gerty zog auf ihre unnachahmliche Art eine Augenbraue nach oben. »Die wurden für Sie abgegeben.« Mit d em Kinn wies sie auf einen großen Strauß weißer Rosen. »Es ist keine Karte dabei. Ich habe schon nachgesehen.«
    »Ach. Das ist aber nett von Ihnen. Das erspart mir glatt die Suche.« Hannahs Sarkasmus verhallte ungehört.
    Gerty hatte das Regiment in der Notaufnahme des St. Josephs. Nichts geschah ohne ihr Wissen oder entging ihrem scharfen Blick.
    Die ältere Frau zuckte mit den Achseln. »Wir wissen doch beide, von wem die sind.«
    Hannah ließ den Satz unkommentiert. Sie glaubte auch, dass sie von Josh waren. Aber das war sicher nichts, was sie mit der Krankenhaus-Klatsch-Zentrale ausdiskutieren würde. Sie nahm die Rosen mit ins Ärztezimmer und stellte sie in eine Vase.
    Sie musste verdammt viel über Detective Josh Winters nachdenken, seit er auf der Spendengala mit ihr getanzt hatte. Trotz der Narbe auf seiner Stirn und den stoppelkurzen Haaren sah er ziemlich gut aus. Der Smoking unterstrich das Ganze noch. Und er war ein guter Tänzer. Hannah hatte nicht mit ihm tanzen wollen, doch er ließ nicht locker. Schließlich bestand er darauf, sie nach Hause zu begleiten, was alle Alarmglocken in ihrem Kopf zum Schrillen brachte. Also lehnte sie rigoros ab.
    Sie ließ sich nicht von Männern nach Hause bringen. Niemals. Sie rief sich ein Taxi. Doch ehe sie sich vor ihm in den Fond des Wagens flüchten konnte, zog er sie an sich und küsste sie.
    Sie war in seine Arme gesunken und schmolz an Ort und Stelle dahin. Erst das wütende Schimpfen des Taxifahrers holte sie in die Wirklichkeit zurück. Josh war ihre Reaktion auf den Kuss offensichtlich nicht entgangen. Er hatte recht mit dem, was er gestern zu ihr gesagt hatte. Er war kein Stalker. Er hätte sie in Ruhe gelassen, hätte er nicht einen Funken Interesse bei ihr gespürt.
    Sie hatte Interesse. Definitiv.
    Hannah wusste nur nicht, wohin das führen sollte.
    Sie wusste nicht damit umzugehen. Sie hoffte, er würde sie nicht überrumpeln. Dann hätte sie keine andere Wahl, als die Flucht anzutreten und sich in ihr Schneckenhaus zurückzuziehen.
    Sie hatte Sehnsüchte, hatte Bedürfnisse. Sie wollte Gefühle erleben. Josh rüttelte, seit er nach seinem Baseball-Unfall ins St. Josephs eingeliefert worden war, beharrlich an ihrem Käfig, dem Käfig, den sie sich gebaut hatte.
    Er hatte sie so weit. Sie war zum ersten Mal seit Jahren bereit, mit einem Mann auszugehen und sich ein weiteres Mal von ihm küssen zu lassen.
    Ein letztes Mal roch sie an den vollen weißen Blütenköpfen der Rosen, bevor sie sich umdrehte. Erschrocken fuhr sie zusammen. Während sie von Josh Winters taggeträumt hatte, lehnte er mit der Schulter lässig im Türrahmen des Ärztezimmers und beobachtete sie.
    »Ich wollte dich nicht erschrecken. Du schienst in Gedanken.« Sein Blick fiel auf die Rosen und seine Augen verengten sich ein wenig. »Schöne Blumen. Hast du einen Verehrer, von dem ich wissen sollte?«
    Hannah spürte, wie sie rot wurde. Sie hatte tatsächlich geglaubt, die Rosen waren von ihm. Wie peinlich, wenn sie sich bei ihm bedankt hätte. »Warum
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