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Toedliches Versprechen

Toedliches Versprechen

Titel: Toedliches Versprechen
Autoren: Jane Luc
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bist du hier? Ich habe dir doch zugesagt, am Samstag mit dir auszugehen.«
    Josh ging nicht darauf ein. »Von wem sind diese Rosen? Ich muss mir doch keine Gedanken um einen anderen Mann machen, oder?«
    Sie atmete tief durch und zuckte die Achseln. »Es war keine Karte dabei. Die Blumen sind wahrscheinlich ein Dankeschön von einem Patienten. Das kommt hin und wieder vor. Wenn ich liiert wäre, würde ich mich nicht mit dir verabreden.«
    »Gut zu wissen.«
    Hinter Josh tauchte der Kopf seines Partners auf. »Es ist die Hölle, hier einen Parkplatz zu finden. Nicht mal mit der Dienstmarke findet man eine Lücke«, schimpfte er. »Hallo Dr. Montgomery. Wie kommen Sie morgens zum Dienst?«
    »Hallo Detective Coleman. Ich fahre mit der U-Bahn. Das erspart mir viel Zeit.« Hannah blickte von einem Detective zum anderen. »Was wollt ihr hier? Falls es nicht schon wieder um deine Narbe geht?«
    Die Männer tauschten einen kurzen Blick und betraten den Raum. Josh zog die Tür hinter sich ins Schloss. »Wir haben einen Termin bei der Klinikleitung. Das hier ist zwar nicht üblich, aber weil wir uns kennen, wollte ich es dir persönlich erzählen, bevor du es durch den Krankenhaustratsch erfährst.«
    Hannah lehnte sich gegen die Tischkante. Ihre Knie wurden weich. Joshs ernster Blick ängstigte sie. »Was ist passiert?«
    »Du kennst Dr. Jessica Monroe?«
    »Ja. Natürlich. Was ist mit ihr?«
    »Was weißt du über sie? Und wann hast du sie zuletzt gesehen?«
    »Zuletzt gesehen. Gestern … nein, vorgestern. Was ist mit Jessie? Sie steckt doch nicht in Schwierigkeiten?«
    »Tut mir leid, Hannah. Sie wurde ermordet.«
    »Was?« Sie ließ sich auf einen Schreibtischstuhl sinken. »Das … das kann nicht sein. Wie ist das passiert?«
    »Sie wurde im Strandhaus ihrer Familie getötet. Mehr kann ich dir nicht sagen.« Josh ging vor ihr in die Hocke und drückte mitfühlend ihr Knie. »Kanntest du sie gut?«
    Hannah zuckte die Achseln. »Ich mochte sie. Wir sind ein paar Mal nach dem Dienst etwas trinken gegangen. Jessica ist … war Orthopädin. Unsere Dienstpläne haben nur selten zueinandergepasst, deshalb hatten wir keine Zeit, uns besser kennenzulernen.« Ihr Kopf fühlte sich wie Watte an. Sie schüttelte ihn, um wieder klar denken zu können. »Dazu wird es nun wohl nicht mehr kommen. Sie war auch auf der Gala deiner Mutter.«
    Josh nickte. »Ich erinnere mich an sie. Ist Jessica mit jemandem zusammen gewesen?«
    »Nein.« Hannahs Hand glitt zu ihrem Hals. Joshs Blick hielt ihren unerbittlich fest. Hitze stieg ihr in die Wangen. Sie war eine schlechte Lügnerin, das wusste sie. Und der Detective in Josh war darauf trainiert, Lügner zu überführen. Er sagte nichts, sah sie nur an. »Nein«, beteuerte sie.
    »Hör mal.« Seine Stimme war leise, aber bestimmt. »In Krankenhäusern wird viel geredet. Du warst sogar ein paar Mal mit ihr aus.« Eine bedeutungsschwere Pause. »Jessica war vor ihrem Tod mit jemandem zusammen. Und du weißt, wer das ist. Ich sehe es dir an.«
    Sie senkte die Lider, um seinen scharfen Augen zu entgehen. Mit einem Seufzen ergab sie sich in ihr Schicksal. »Ich bin keine Tratschtante, okay? Sie hatte eine Affäre mit Dr. Peter Swanson. Er ist auch Orthopäde im St. Josephs. Und er ist verheiratet. Könnt ihr versuchen, es nicht an die große Glocke zu hängen?«
    Josh beantwortete die Frage nicht. »Wo finden wir ihn?«
    Hannah zog die PC-Tastatur zu sich heran und rief die Dienstpläne auf. »Dr. Swanson ist heute den ganzen Tag im OP. Morgen hat er Sprechstunde. Da werdet ihr ihn wahrscheinlich eher erwischen.«
    »Also gut. Dann gehen wir jetzt zur Klinikleitung und sprechen morgen mit Swanson.« Josh drückte ihr Knie ein letztes Mal. »Könntest du das Gespräch bitte für dich behalten?«
    »Sicher.« Hannah blieb sitzen und wartete, bis Josh und sein Partner das Ärztezimmer verlassen hatten. Dann legte sie ihre Stirn auf die kühle Tischplatte. Sie atmete tief durch, um die Tränen zurückzuhalten. Tränen um eine Frau, die eine Freundin hätte werden können. Nun war es zu spät.
     
    *
     
    Griffin verschmolz mit den Schatten zweier alter Eichen, die den Bau des Mitarbeiterparkplatzes des St. Josephs überlebt hatten. Er hatte gelernt, sich unsichtbar zu machen. Diese Fähigkeit war Gold wert, wenn es darum ging, einträgliche Informationen zu beschaffen. Und manchmal war sie einfach überlebensnotwendig.
    Es war bereits nach zehn Uhr abends. Nadine stellte ihn auf die Probe. Seine
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