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Toedliches Eis

Toedliches Eis

Titel: Toedliches Eis
Autoren: Kari Erlhoff
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machte, dass er sicherlich niemals Schlaf finden würde, glitt er auch schon sanft in das Reich der Träume.

Boten des Unheils
    Peter hatte das Gefühl, nur kurz die Augen zugemacht zu haben, als er auch schon wieder von Justus wachgerüttelt wurde. »Komm, wir müssen weiter! Francis ist längst wieder aufgebrochen!« Der Erste Detektiv knotete seine Schnürbänder zu, dann schlug er die Zeltplane beiseite. Draußen war es stockfinster.
    Bob warf einen Blick auf die Leuchtziffern seiner Uhr und gähnte. »Drei Stunden Schlaf! Das ist definitiv viel zu wenig.«
    »Ihr werdet euch noch umschauen!«, meinte Carol. »Einige Musher bekommen während der Rennen gerade mal sechs oder sieben Stunden Schlaf in einer ganzen Woche. Außerdem schlafen sie nie lange am Stück, sondern immer in Etappen. Und das werden wir genauso machen. Schließlich müssen wir uns dem Rhythmus der Schlittenfahrer anpassen.«
    »Mitten in der Nacht ziehe ich meinen Schlafsack aber einem kalten Schlittensitz vor«, murmelte Bob. Mit steifen Beinen trat er ins Freie.
    »Dafür entschädigt dich der Blick!« Duane Carpenter war ebenfalls unter seiner Zeltplane hervorgekrochen und zeigte nach oben.
    Die Jungs sahen hinauf zum Nachthimmel, über den sich grüne und purpurne Streifen schlängelten, wie leuchtende Nebel.
    »Nordlicht!« Peter sah ungläubig das Farbenspiel an, das sich nun von der schwarzen Bergkette aus über den ganzen Himmel erstreckte. »Irgendwie gespenstisch«
    »Aurora Borealis.«, erklärte Justus, »Sie entsteht, wenn elektrisch geladene Teilchen entlang des Magnetfeldes auf die oberen Schichten der Erdatmosphäre treffen. Dort stoßen sie auf Gasteilchen, die sie beim Zusammenstoß zum Leuchten anregen. Polarlichter kommen übrigens an beiden Polen der Erdkugel vor: als Aurora Borealis und Aurora Australis. Einige Kulturen verstanden dieses Phänomen früher als Botschaft der Götter zum Beispiel als Vorboten von nahendem Unheil! Was natürlich wissenschaftlich gesehen vollkommener Unsinn ist.«
    »Ob das nun Teilchen oder Botschaften sind, es ist wunderschön«, meinte Bob.
    Peter sah skeptisch zum Himmel. »Ich hoffe doch sehr, dass es in diesem Fall keine Katastrophen ankündigt. Dieses Grün dahinten sieht mir ja recht friedlich aus, aber das Rot gefällt mir gar nicht!«
    »Also mir gefällt es alles ganz ausgezeichnet!« Mr Carpenter hatte seine Kamera vors Gesicht gehoben und machte ein Foto nach dem anderen.
    »Na, ob das was wird?«, fragte Carol ihn. »Ohne Stativ verwackeln Ihnen doch die Bilder!«
    »Mitnichten, Carol! Wissen Sie, ich habe nicht umsonst eine echte Profi-Ausrüstung. Da muss ich eigentlich nur noch abdrücken. Das ist anders als bei Ihrer Filmkamera.«
    »Wenn Sie meinen.« Carol nahm ihre Kamera vom Stativ. »Ich habe vorerst genug gefilmt. Wir sollten zusehen, dass wir in die Gänge kommen!«
    Wieder vernahmen sie ein Heulen. Diesmal bedeutend näher.
    »Fallen Wölfe Menschen an?«, fragte Bob unsicher.
    »Normalerweise nicht so ohne Weiteres«, erklärte Justus. »Aber meine Hand würde ich dafür trotzdem nicht ins Feuer legen.«
    »Und wenn das ein ganzes Rudel ist, dann gute Nacht!« Peter versuchte angestrengt, seinen Schlafsack zusammenzurollen, doch der schien eine Art Eigenleben zu entwickeln und ließ sich auch mit Kraft nicht in die Hülle drücken. »Wölfe und zu enge Schlafsackbeutel sind wirklich die zwei Dinge, ohne die ich wunderbar auskommen würde.«
    »Da kommt ein Schlitten!«, rief Carol, die vom Schneemobil aus den Trail hinab sah.
    Ein paar Sekunden später steuerte Baxter Norsworthy seine Hunde grußlos an ihnen vorbei. Bob sprang in letzter Sekunde aus dem Weg.
    »Ein unangenehmer Kerl«, sagte Carol, als Norsworthy wieder in der Dunkelheit zwischen den Bäumen verschwunden war. »Ich habe ihn in Dawson kurz interviewt, und er hat mir die ganze Zeit über erzählt, wie klasse er doch ist und wie unglaublich toll seine Hunde sind. Wenn der gewinnt, bin ich enttäuscht!«
    »Er ist ein guter Musher!«, stellte Duane Carpenter fest. »Und seine Hunde sind definitiv sehr ausdauernd und schnell! Ich denke, dass ich morgen mal ein paar Fotos von seinem Team machen werde.«
    »Unterstehen Sie sich, Duane! Dieser Norsworthy giert doch geradezu nach der Aufmerksamkeit der Medien!«
    »Ähm«, machte Peter. »Kann mir vielleicht mal jemand bei der Zähmung meines Schlafsacks helfen?«
     
    »Wir haben einen Verdächtigen!«, raunte Peter seinen Kollegen zu, als sie gegen Mittag
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