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Tödlicher Schnappschuss

Tödlicher Schnappschuss

Titel: Tödlicher Schnappschuss
Autoren: Andreas Schmidt
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Rothesteinhöhle befand. »Und
     das übliche: DNA-Spuren und so weiter und so fort.«
    Maja lächelte Hansen müde
     an. Im Gegensatz zu ihr hatte er seinen Dienst um halb sieben angefangen
     und schien recht ausgeschlafen zu sein. »Ihr macht das schon«,
     war Maja sich sicher.   
    Zu dritt begaben sie sich zum
     Haus. Hinter keinem der Fenster brannte trotz des trüben Tages Licht.
     Ein kühler Wind fegte um die Hausecken. Ulbricht zog den Kopf
     zwischen die Schultern und kräuselte die Nase, als ihm ein dicker
     Regentropfen direkt auf die Nasenspitze platschte.
    »Ist das ein Scheißwetter«,
     knurrte er.
    Neben der Eingangstür
     war eine Gegensprechanlage samt Kamera ins Mauerwerk eingelassen. »Gleich
     sind wir ja im Trockenen«, lächelte Maja und legte einen Finger
     auf den vergoldeten Klingelknopf. Drinnen schlug ein tiefer, melodischer
     Gong an. Im Haus herrschte Stille, und Maja klingelte noch einmal. 
    »Nichts«,
     murmelte sie und blickte Ulbricht mit vielsagendem Blick an.
    »Aber der Hausherr ist
     anwesend«, erwiderte Ulbricht und zeigte mit dem Daumen auf einen
     neuwertigen Mercedes der S-Klasse, auf dessen Hamelner Kennzeichen
     die Initialen von Arndt Hartmann prangten. »Und ich freue mich schon
     ihn wiederzusehen.«   
    »Norbert, das ist nicht
     der richtige Zeitpunkt für dumme Sprüche.« Maja bedachte
     ihn mit einem vorwurfsvollen Blick. Nach der kurzen Nacht im Büro
     lagen ihre Nerven sichtlich blank.
    »Dann gib mir dein
     Okay, und ich trete die Tür ein«, erwiderte er unbeeindruckt.
    Maja antwortete nicht. Sie
     gab Hansen ein Zeichen. »Er öffnet nicht - wir sollten einmal
     ums Haus gehen und versuchen, durch die Fenster zu blicken.«
    »Wird gemacht.«
     Hansen nickte, ging zu seinen Mitarbeitern und gab ihnen Instruktionen.
     Das Team schwärmte aus und umrundete die Villa, um einen Blick durch
     eines der Fenster zu erhaschen. Das alles lief ohne den geringsten Lärm
     ab; niemand sprach ein Wort. Es war eine fast surreale Stimmung an diesem
     trüben Morgen. Maja hatte ein ungutes Gefühl bei der Aktion.
    »Da stimmt was nicht«,
     unkte Ulbricht und versenkte die Hände in den Hosentaschen.
    Einer der Männer, die
     die Rückseite der Villa inspiziert hatten, kam zu ihnen.
    »Da liegt eine männliche
     Person auf dem Fußboden im Wohnzimmer. Ich konnte es nicht genau
     erkennen, glaube aber, dass der Mann tot ist. Seine Augen stehen offen,
     aber er rührt sich nicht. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass es
     sich bei dem Mann um Arndt Hartmann handelt.«
    »Wir gehen rein«,
     zischte Hansen und gab ein paar Kommandos. Dann ging alles ganz schnell.
     Die Spezialisten holten Werkzeugkoffer aus dem Auto und hatten die massive
     Haustür innerhalb kürzester Zeit geöffnet, um in
     Zweierteams die Villa zu durchsuchen.
    Einer betrat jeweils einen
     Raum und ließ sich von seinem Partner mit der Dienstwaffe im
     Anschlag absichern. Immer wieder hörten Maja und Ulbricht, die am
     Hauseingang warteten, ein knappes »Sauber«, wenn die
     Durchsuchung eines Zimmers abgeschlossen war. In einem solchen Fall ging
     Hansens Team davon aus, dass sich der Täter möglicherweise noch
     im Haus aufhielt. Es dauerte knapp fünf Minuten, dann erschien Hansen
     im Türrahmen. Seine Miene war versteinert.
    »Der Kollege hatte
     leider recht«, murmelte er. »Wir sind zu spät gekommen.
     Arndt Hartmann liegt tatsächlich tot im Wohnzimmer. Er wurde
     erschossen, mehr kann ich noch nicht sagen.« Dann stutzte er.
     »Stand er nicht unter Mordverdacht?«
    »Eigentlich schon«,
     seufzte Maja. »Aber wir waren anscheinend auf dem Holzweg. Jetzt
     fangen wir wohl wieder bei null an und suchen einen vierfachen Mörder.«
     
    Hameln, Zentraler
     Kriminaldienst, 10.30 Uhr
    Schlecht gelaunt und
     sichtlich frustriert kehrten Maja und Ulbricht in die Polizeiinspektion
     zurück. Sie hatten, so gut es ging, die Kollegen vor Ort unterstützt
     und hatten die Nachbarn von Arndt Hartmann befragt.
    Die Nachricht vom Tod des
     Immobilienmoguls hatte große Betroffenheit ausgelöst, und
     eigentlich schien Arndt Hartmann in seinem Viertel ein angesehener Marin
     gewesen zu sein.
    Er war mit einer Waffe des
     Kalibers neun Millimeter aus nächster Nähe erschossen worden,
     und der einzige Schuss war tödlich gewesen. Die Kriminaltechniker hatten die Patronenhülse
     sichergestellt und untersuchten das Geschoss noch heute.
    »Der Mord an Alexandra
     Voosen passt so gar nicht ins Bild«,
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