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Tödlicher Puppenzauber

Tödlicher Puppenzauber

Titel: Tödlicher Puppenzauber
Autoren: Jason Dark
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glühender Schmerz durchschnitt den hinteren Teil seines Körpers. Tränen schössen Dean in die Augen. Die Puppe vor ihm begann zu schwanken, weil auch das Boot durch seine heftigen Bewegungen schaukelte.
    Trotz des doppelten Schmerzes konnte er noch klar denken und folgerte genau richtig. Er dachte daran, daß die verfluchte Puppe nicht allein gewesen war. Sie mußte noch einen Helfer gehabt haben, der aus dem Wasser geklettert war.
    Die erste Puppe interessierte ihn nicht. Dean drehte sich um, wollte die zweite sehen und dachte nicht mehr daran, daß er sich auf einem Boot befand.
    Plötzlich drehte sich der See vor seinen Augen: Die grünschwarze Wasserfläche schlug turmhohe Wellen, das Ufer führte einen unregelmäßigen Tanz auf. Dann berührte er mit der Fußspitze die Bordwand, bekam das Übergewicht und fiel. Dabei schrie er. Die wellige Fläche, der er sich näherte, kam ihm vor wie das gewaltige Maul eines Monsters. Es verschlang ihn.
    Über ihm schlug das Wasser zusammen. Dean Drakeman tauchte hinein in die dunkelgrüne, gläsern wirkende Tiefe. Der Wasserdruck schob ihm die Mütze vom Kopf. Durch den Auftrieb geriet sie an die Oberfläche. Er selbst spürte den Grund. Seine Hände tauchten in dicken, widerlichen Schlamm. Irgendwo in seinem Gehirn meldete sich der Alarm. Wenn du nicht auftauchst, wirst du ertrinken. Schon spürte er den Luftmangel. Die Kälte des Wassers hatte die Schmerzen im Rücken und im Nacken etwas abklingen lassen, jedenfalls spürte er sie nicht mehr so stark. Er bewegte seine Arme, die Beine schwerfälliger. Hinzu kam, daß sich die Kleidung vollgesaugt hatte.
    Nur langsam glitt er der Oberfläche entgegen, durchbrach sie, riß den Mund auf, saugte die Luft ein - und bekam Angst.
    Er war ein Stück von seinem Boot weggetrieben worden. Mit heftigen Bewegungen trat er Wasser, wischte Haare aus seiner Stirn und drückte sich vor, um auf das Boot zuzuschwimmen.
    Zwei, drei Bewegungen schaffte er, bis es ihn erneut erwischte. Diesmal war es am schlimmsten.
    Der oder die Angreifer mußten unter ihm gelauert haben. Der glühende Schmerz wühlte sich diesmal durch seinen Bauch. Eine dieser Puppen mußte es geschafft haben, unter ihm herzuschwimmen und dann zuzustoßen. Er stöhnte, Wasser drang in seinen Mund, das Stöhnen veränderte sich zum Gurgeln, dann sackte er ab, geriet wieder unter Wasser, ohne jedoch die Puppe entdecken zu können. Sein Körper schien mit Flammenzungen gefüllt zu sein, so hart durchzuckten ihn die Schmerzen. Zum Ufer hin war der Weg zu weit. Er mußte versuchen, das Boot zu erreichen und den kleinen Monstren wegzurudern.
    Das war die einzige Chance.
    Die Schwimmbewegungen wirkten wie die eines Schülers, der das Schwimmen noch lernte. Schwerfällig kraulte er voran, tauchte mit dem Kopf auf und sah die Bordwand schließlich vor sich. Das Boot bewegte sich. Ersah es nicht klar, weil Wassertropfen sein Sehvermögen beeinträchtigten.
    Das Schlimme erkannte er dennoch.
    Wie zwei kleine Teufel hockten die Puppen auf der Bordwand und ließen ihre kurzen überdicken Beine baumeln. Auf ihren Gesichtern leuchtete die Boshaftigkeit, als würde sich genau dort ein Abbild ihrer Seelen widerspiegeln.
    Trotzdem schienen sie sich zu amüsieren. Sie warteten, hatten ihren Spaß und hielten noch die Messer. Innerhalb einer kurzen Zeitspanne erfuhr er die Wahrheit.
    Nicht nur zwei Puppen hatten ihn angegriffen, es mußte noch eine dritte im Spiel gewesen sein, die ihn unter Wasser erwischt hatte. Wenn er nur eine von ihnen zwischen die Finger bekommen könnte, würde er sie zerquetschen. Diese kleinen, elektronisch gesteuerten Monster durften nicht mehr weiterleben.
    Er schwamm, obwohl er spürte, daß ihn die Kräfte verließen. Aus den drei Wunden rann Blut und hinterließ dicht unter der Oberfläche einen dunkel gefärbten Streifen.
    Seine rechte Hand klatschte zerst gegen die Bordwand. Er hob den Arm an, um die Kante zu umklammern und hätte eigentlich gewarnt sein müssen.
    Die Puppen waren grausam.
    Er sah noch, wie sie ihre Messer hoben und gegen seinen Handrücken zielten.
    Dean Drakeman schrie auf. Er hatte seine Hand nicht schnell genug lösen können. Zwei Klingen erwischten ihn. Eine voll, die andere ratschte über seinen rechten kleinen Finger.
    Wieder mußte er schreien, das zu einem Gurgeln wurde, als er untertauchte.
    Im Wasser lauerte die dritte Puppe.
    Drakeman war so stark mit sich selbst beschäftigt, daß er darauf nicht mehr achtete.
    Das böse, kleine
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