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Tödlicher Puppenzauber

Tödlicher Puppenzauber

Titel: Tödlicher Puppenzauber
Autoren: Jason Dark
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knapp und nickte Sir James zu. »Jetzt sind Sie an der Reihe, mein Lieber.«
    »Natürlich.« Unser Chef rückte seine Brille zurecht und blätterte einige Papiere durch, die auf seinem Schoß lagen. »Es ist ja nicht der erste Mensch, der auf diese Art und Weise ums Leben kam«, erklärte er. »Sir Harold ist der vierte Tote!«
    Suko und ich saßen steif da und schauten uns an. Davon hatten wir nichts gewußt.
    Sir James bemerkte unsere Reaktion. Er wiegelte mit einer knappen Handbewegung ab. »In der Tat haben wir drei Tote zuvor gehabt. Es bestand noch kein Grund für Sie beide, einzugreifen. Andere haben diesen Job übernommen. Natürlich haben wir die drei Toten genau untersuchen lassen und festgestellt, daß sie auf ungewöhnliche Art und Weise vom Leben in den Tod befördert wurden. Ein gewisser Dean Drakeman wurde durch die Stiche kleiner Messer getötet, ein anderer ist erschlagen worden. Wahrscheinlich mit kleinen Hämmern. Der erste wurde, wie auch Sir Harold, erwürgt. Der untersuchende Spezialist kam zu dem Ergebnis, daß es kleine Hände gewesen sein müssen, die ihn töteten. Die Hände eines Kindes, zum Beispiel. Da dies jedoch so gut wie unmöglich ist, suchten wir in andere Richtungen weiter. Bis Sir Harold die Warnung bekam und wir auf den Puppenmacher aufmerksam wurden. Ich habe Sie beide als Bewacher vorgesehen und muß mir indirekt die Schuld am Tod Sir Harolds geben, weil ich Sie beide nicht völlig eingeweiht habe. Jetzt, wo Sie die Mörderin erledigt haben, sieht die Sachlage ganz anders aus.«
    Der Minister wollte etwas sagen und hob die Hand. »Nachdem die Puppe getroffen worden war, löste sie sich auf. So ist es doch gewesen, wenn ich mich nicht irre.«
    »In der Tat, Sir. Sie zerfiel zu Staub, und ebenfalls der Schmetterling auf dem Körper der Leiche.«
    »Was schließen Sie daraus?«
    »Es ist Schwarze Magie im Spiel!«
    Der Assistent bekam Schluckauf, mischte sich allerdings nicht ein. Es war auch besser so, denn sein Chef blieb sehr ernst. »Schwarze Magie«, wiederholte er. »Ich glaube, da sind Sie genau die richtigen Leute, um den Fall aufzuklaren.«
    »Das können Sie laut sagen, Sir.«
    Suko hatte eine Frage. Er kam noch einmal auf die vier Toten zurück und wollte wissen, ob es sich um Personen handelte, die untereinander in Verbindung standen.
    Der Minister lächelte. »Eine gute Frage. Ich wäre auf dieses Thema noch einmal zurückgekommen. Es gab in der Tat Verbindungen zwischen ihnen. Alle vier waren hier in meinem Ministerium beschäftigt. Zwar in unterschiedlich dotierten Positionen, aber immerhin. Sie gehörten zum Innenministerium. So war Dean Drakeman als Fahrer eingestellt. Die anderen beiden arbeiteten auf Abteilungsleiter-Ebene.«
    »Dann hat man die Leute gezielt ausgesucht«, folgerte ich.
    »Natürlich.«
    »Und wer?« Ich schaute mich in der Runde um. »Terroristen?«
    »Wäre möglich«, gab Sir James zu. »Dem widerspricht aber diese Botschaft des Puppenmachers. Oder kennen Sie einen Terroristen, der sich als Puppenmacher bezeichnet?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Bisher noch nicht.«
    »Der ist uns auch unbekannt!« sagte der Minister.
    »Ermitteln Sie auch in Richtung Terrorismus?« wollte Suko wissen.
    »Haben Sie dort Ihre Fühler ausgestreckt?«
    »In der Tat. Unsere Männer der Anti-Terror-Brigade arbeiten mit uns zusammen. Bisher leider ohne Ergebnis. Ich finde es ausgezeichnet, daß der Fall jetzt von mehreren Seiten angepackt wird. Vielleicht können sie, unabhängig voneinander, eine Zange bilden und einige Personen festhalten. Das wird sich ergeben.« Er nickte Suko und mir zu. »Ich kenne Sie beide und weiß, welche Erfolge hinter Ihnen liegen. Tun Sie uns allen einen Gefallen und lösen Sie den Fall so rasch wie möglich. Es ist diesmal enorm wichtig, wie Sie selbst wissen.«
    Ich zitierte Freddy Frinton, den Diener aus dem Stück ›Dinner for one‹, wenn er betrunken ist und die Lady nach oben ins Schlafzimmer begleiten muß. »I'll do my best, Sir.«
    »Das weiß ich.«
    Der Assi mußte noch etwas sagen und kleidete seine Bemerkung in eine Frage: »Wie werden Sie vorgehen?«
    Ich schaute ihn an. »Können Sie schweigen?«
    »Wir alle müssen hier schweigen.« Die Antwort klang ärgerlich.
    »Ich auch, Meister.«
    Das hatte gesessen. Er wurde blaß. Suko grinste.
    Selbst der Minister und Sir James konnten sich ein Lächeln nicht verkneifen. Edgar stand dicht vor dem Platzen. Ich hob lässig die Schultern und sagte: »Wir werden uns gemeinsam
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