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Toedlicher Hinterhalt

Toedlicher Hinterhalt

Titel: Toedlicher Hinterhalt
Autoren: Suzanne Brockmann
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führte.
    Alyssa tauchte keuchend auf. »Tom hat recht. Das Ding soll hochgehen, am gesamten Rumpf sind Sprengladungen angebracht.«
    »Auf dem Klo befindet sich auch eine«, berichtete er ihr.
    Sie streckte ihm eine Hand entgegen, und er half ihr, sich an Deck zu hieven. Dafür, dass sie so klein war, fand er sie ganz schön schwer. Vielleicht wurde er aber auch nur zu alt für so was.
    »Das ist vermutlich der Timer«, mutmaßte sie, strich sich die Haare aus dem Gesicht und ging, um sich selbst einen Überblick zu verschaffen. »Ja. Sehen Sie, dieses Kabel geht hier runter und zur Seite. Es ist mit einem Sicherheitsmechanismus verbunden – wenn wir diesen Draht hier durchschneiden, explodiert die kleinere Bombe – die dann wiederum die andere auslöst.«
    Sie setzte ihr Headset wieder auf und schaltete ihr Funkgerät ein. »L. T., hören Sie mich? Wir haben den zweiten Sprengsatz gefunden. Und wir stecken in ernsthaften Schwierigkeiten.«
    »Ich brauche noch mindestens zwei Minuten, um die Bombe hier zu entschärfen«, meldete sich Jazz. »Ich schaff’s nie im Leben da runter, um mich auch noch um die andere zu kümmern.«
    »Bin schon unterwegs«, erwiderte Tom.
    Charles warf seine Gehhilfe auf das tief liegende Deck des Boots und schwang sich dann selbst an Bord. Es sah nicht gerade elegant aus, aber es funktionierte. »Alyssa, meine Liebe«, bat er ruhig, »springen Sie wieder ins Wasser, und schauen Sie nach, ob die Bombe mit dem Innenbordmotor verbunden ist.«
    »Was haben Sie vor?«, fragte sie.
    »Sie zwingen mich doch nicht dazu, es selbst zu tun, oder?«
    Erneut nahm sie ihr Headset ab, warf Charles einen strengen Blick zu und sprang dann an der Seite ins Wasser.
    »Wirklich, was hast du im Sinn?«, wollte Joe wissen.
    Prustend und hustend tauchte Alyssa wieder auf. »Soweit ich es sehen kann, ist sie nicht mit dem Motor verbunden.«
    Cybele … Charles hatte Cybele im Sinn.
    »Ich habe den Schlüssel für das Boot«, teilte er seinem ältesten Freund mit.
    Joes Blick verriet, dass er verstand. »Ich werde mit dir kommen.«
    »Warum sollten wir beide gehen?«, fragte Charles so sanft er konnte.
    »Niemand geht irgendwohin«, erklang Toms Stimme über die Headsets. »Wartet einfach, bis ich da bin.«
    »Ich hab’s.« Jazz klang zutiefst erleichtert. »Der Timer hat angehalten, L. T.«
    Joe begab sich unter Deck. »Die Uhr hier läuft aber weiter. Noch vier Minuten.«
    »Hilft mir mal jemand bitte wieder aufs Boot?«, meldete sich Alyssa zu Wort.
    Ihnen lief die Zeit davon. Wenn Charles es tun wollte, dann musste er es jetzt machen.
    »Kelly, du hast mich heute Morgen sehr stolz gemacht«, sagte er in sein Mikrofon. »Ich liebe dich. Ich bin froh, dass du Tom gefunden und erkannt hast, was ihr da beide habt.«
    Joe standen die Tränen in den Augen. »Ich werde mit dir kommen«, wiederholte er.
    »Das kannst du nicht«, erwiderte Charles, und zum ersten Mal in fast sechs Jahrzehnten, die sie sich kannten, umarmte er seinen Freund. »Erzähl diesem Autor die Wahrheit – dass Cybele die wahre Heldin von Baldwin’s Bridge war.«
    Er hatte Joe mit seiner Umarmung vollkommen überrumpelt, sodass er ihn geschickt ins Wasser schubsen konnte, als er sich schließlich von ihm löste.
    Dann startete Charles den dröhnenden Motor, ohne dass das Boot explodierte. Gut.
    »Daddy, ich liebe dich!« Kelly hatte sich ein Headset mit funktionierendem Mikrofon besorgt.
    »Ich weiß«, entgegnete er. »Das ist das Einzige, woran ich nie im Leben gezweifelt habe, Kelly. Du und Cybele, ihr habt mich geliebt. Das war mehr, als ich jemals verdient habe.«
    Während er vom Anlegeplatz zurücksetzte, warf er einen letzten Blick auf Alyssa und Joe im Wasser.
    Er konnte das Gesicht seines alten Freundes sehen, seine Augen, seinen Kummer.
    Da berührte er zum Abschied sein rechtes Ohrläppchen und gab Joe damit das Zeichen.
    Er war bereit, zu gehen.
    Als Tom sich umdrehte, kam Kelly über den Rasen auf ihn zugelaufen.
    Draußen im Hafen überschritt Charles jedes geltende Tempolimit, indem er Vollgas gab und auf die offene See und damit schnell aus der Reichweite des Funks hinaussteuerte.
    Kelly wurde langsamer. Ihre Brust hob und senkte sich, während sie zu schluchzen begann.
    Als Tom die Hände nach ihr ausstreckte, stürzte sie sich in seine Arme.
    Unten am Kai half Locke Joe aus dem Wasser.
    Im Hotel saß Jazz mit geschlossenen Augen bei Starrett und wartete mit ihm auf den Krankenwagen.
    Mallory und David standen am Fenster
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