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Töchter der Sechs (German Edition)

Töchter der Sechs (German Edition)

Titel: Töchter der Sechs (German Edition)
Autoren: Anja Buchmann
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entreißen. Wie sollte er mit der Schuld leben, dass Mawen seinetwegen gestorben war? Er würde alles dafür geben, um nur noch einige Momente mit Mawen verbringen zu können, ihm zu sagen, wie sehr er ihn liebte, ihn zu umarmen, ihn zu küssen. 
    Er betete zu den Göttern, auf dass sie seinen Seelenschmerz linderten.
     
    Das Licht verlosch. Sie blinzelte. Wo war sie. Das war nicht der Tempel und auch nicht die Oase. Üppiges Grün umgab sie. Sie ging einige Schritte und fand sich auf einem gepflegten Kiesweg wieder. Dies war ein Garten und er kam ihr bekannt vor. Vielleicht würde sie Elec hier im Palast finden. Sie lenkte ihre Schritte in Richtung des Gebäudes.
     
    Als er seinen Blick hob und sich aufrichtete, sah er eine Gestalt. Hatte er nicht eindeutige Anweisungen gegeben? Niemand sollte sich im Palastgarten aufhalten, er wollte nicht gestört werden. Er ging auf den Eindringling zu, um ihn zur Rede zu stellen, und erstarrte. Sein Gegenüber war nur in ein zerschlissenes Hemd gekleidet und es hatte verblüffende Ähnlichkeit mit Mawen.
     
    „Mawen?“, stammelte Elec. 
    „Ja. Ich meine: Nein. Doch, irgendwie schon. Aber auch wieder nicht. Mein Name ist Madia.“ 
    „Madia.“ Flüsternd wiederholte er ihren Namen. Sie sah ihm an, wie verwirrt er war. 
    „Ich bin die, die ich in meinem Inneren immer war, aber mir nie zugestand zu sein. Nun aber gibt es keinen Weg dahin zurück. Mawen ist im Sandsturm gestorben, doch abgesehen von Äußerlichkeiten ist Madia wie er.“ 
    „Wenn das so ist, so schulde ich Euch noch eine Antwort.“ 
    Madia wusste nicht, was Elec damit sagen wollte. „Was meint Ihr? 
    “Elec trat dicht an sie heran. „Ich liebe dich auch, Madia.“ 
    Noch ehe sie die Bedeutung der Worte in Gänze erfasste hatte, zog er sie an sich und küsste sie. Ihre Lippen öffneten sich wie von selbst, ihre Zungen erkundeten den Mund des anderen, sanft knabberte er an ihrer Unterlippe. 
    Auch wenn sie viele Fragen hatte, dies war nicht der Moment für Erklärungen. Zu lange hatten sie darauf warten müssen, ihre Körper sprechen zu lassen. 
    Sie liebten einander im Schatten des Daro-Baumes. 
    Danach lagen sie schweigend im Gras, Madias Kopf war auf Elecs Brust gebettet. Nach einer Weile küsste Elec ihre Stirn und sagte: „Ich fürchte, wir müssen gehen, es wäre unangemessen, wenn ich zu spät zu meiner eigenen Krönung erscheinen würde. Aber vorher muss ich dich noch etwas fragen.“ Er half ihr auf, ging vor ihr auf die Knie und nahm ihre Hand. „Willst du meine Frau werden?“ 
    „Meinst du das ernst?“ 
    „Natürlich. Ich liebte dich schon, als du noch Mawen warst und an meinen Gefühlen hat sich nichts geändert.“ 
    Statt einer Antwort beugte sie sich zu ihm hinunter und küsste ihn. Ihre Augen füllten sich mit Tränen. 
    „Soll das Ja heißen?“ 
    Vor lauter Glück konnte sie nicht sprechen, daher nickte sie nur. „Das waren hoffentlich Tränen der Freude.“ Wieder antwortet sie mit einem Nicken und er küsste ihr die Tränen aus dem Gesicht.
     
    Gebadet und in prachtvolle Kleider betrat sie sich am Abend den Thronsaal. Sie fühlte sich etwas unbehaglich, denn der Saal war voller Menschen. Elec drückte aufmunternd ihre Hand. Dann erhob er seine Stimme und sofort verstummten alle Anwesenden. „Seid gegrüßt. Ihr habt euch heute hier eingefunden, um meiner Krönung beizuwohnen. Doch bevor diese vollzogen wird, werdet ihr eine andere Zeremonie zu bezeugen haben. Madia, die über das Meer aus Cytria gekommen ist, hat eingewilligt, meine Frau und eure Königin zu werden. Daher werden wir einander zuerst das Eheversprechen geben. Danach wird die Krönung begangen.“ 
    Sowohl ihre Hochzeit als auch die Krönungen erlebte sie wie im Traum. Sie konnte sich später an kaum etwas erinnern. Alles war so schnell gegangen. Sie hatte kaum ihre Freude über die Wiedervereinigung mit Elec fassen können, nun war sie schon seine Frau und Königin von Helwa. 
    Als Elec ihr spät in der Nacht in seinen Räumlichkeiten dabei half, das pompöse Kleid, in dem sie sich kaum hatte bewegen können, abzulegen, fragte sie ihn: „Ist das alles wirklich gerade geschehen? Ist dies alles hier real?“ 
    Seine Antwort bestand einem Lächeln und einem langen Kuss. Dann streifte er ihr Unterkleid ab und entledigte sich seiner Kleider. Er bedeckte ihren ganzen Körper mit Küssen, bevor er sie sanft zum Bett hinüberschob. Während sie bei ihrer Vereinigung im Palastgarten keinerlei Scheu
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