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Todtstelzers Krieg

Todtstelzers Krieg

Titel: Todtstelzers Krieg
Autoren: Simon R. Green
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bist, Dram bist du nicht. Dram war
mein eigener Sohn, und ich habe ihn ausgebildet. Er war ein
besserer Schwertkämpfer, als du es je sein wirst. Ich selbst habe ihn auf Haden getötet. Es war notwendig. Als ich hierher
kam und dich beim Thron stehen sah, da wußte ich gleich, daß
ich es erneut tun müßte. Es hat mich fast umgebracht, meinen
eigenen Sohn töten zu müssen; aber ich glaube kaum, daß es
mir Schwierigkeiten bereitet, einen Klon zu vernichten.«
Dram sah ihn mit einem seltsamen Ausdruck in den Augen
an. »Du bist mein Vater ? Das wußte ich nicht. Die Löwenstein
hat es mir nie gesagt. Du meinst also, ich bin ebenfalls ein
Todtsteltzer?«
»Nein«, widersprach Giles. »Du bist ein Klon, weiter nichts.«
»Warte«, sagte Dram. »Wir müssen darüber reden.«
»Nein, müssen wir nicht«, erwiderte Giles. »Du bist nicht
mein Sohn. Du bist nicht einmal ein Mensch. Wie kannst du es
wagen, das Gesicht meines Sohnes zu tragen?«
Er hob den Disraptor und schoß Dram mitten ins Gesicht.
Der Energiestrahl riß den Kopf des Klons vom Rumpf, und der
Leichnam sank zuckend zu Boden. Die Löwenstein sah voller
Entsetzen auf Giles, und der ursprüngliche Todtsteltzer grinste
sie an. »Was hast du erwartet? Noch ein Duell? Eine Angelegenheit der Ehre, die mit dem Schwert ausgetragen wird? Das
habe ich hinter mir. Und das hier hatte nichts mit Ehre zu tun.
Das hier war die Beseitigung von Abfall, der niemals hätte existieren dürfen.«
Er wandte sich ab und hob abwehrend eine Hand, als Owen
zu ihm kommen und ihn trösten wollte. Er stellte sich ein wenig abseits, um allein zu sein. Die Löwenstein saß sprachlos
auf ihrem Thron und starrte auf den enthaupteten Leichnam zu
ihren Füßen. Kapitän Schwejksam und Investigator Frost
wechselten einen langen Blick.
»Sieht so aus, als läge wieder einmal alles an uns, Investigator.«
»Es wäre nicht das erste Mal, Kapitän.«
Schwejksam nickte der Löwenstein zu. »Wir haben sehr viele
Veränderungen durchgemacht, Euer Majestät, ob es uns nun
gefallen hat oder nicht; doch unsere Loyalität hat zu keiner Zeit
in Frage gestanden. Und wenn wir nichts von unseren neuen
Fähigkeiten erzählt haben, dann nur, um Euch um so besser
dienen zu können. Kommt, Frost. Wir wollen einmal mehr die
sichere Niederlage abwenden, wie schon so oft.« Er grinste
Owen und Hazel an. »Außerdem haben wir vier noch etwas zu
erledigen, nicht wahr?«
»Verdammt richtig«, erwiderte Hazel und schwenkte ihr
Schwert hin und her wie eine Katze, deren Schwanz erwartungsvoll zuckte.
»Vater …«, sagte Johana.
»Es tut mir leid«, sagte Schwejksam. »Aber hier geht es um
Pflichterfüllung. Und ich habe immer gewußt, was meine
Pflicht ist.«
»Verdammt noch mal, wir haben keine Zeit für all die großen
Reden«, schnarrte Ruby Reise. »Wenn ich Schwertkämpfe und
tödliche Spiele hätte sehen wollen, wäre ich in die Arena gegangen. Ich hätte einen bequemen Sitz und einen kalten Drink
und eine große Tüte Popcorn in den Fingern und die Füße hoch
gelegt. Wir tragen hier eine Rebellion aus, und dieser Mist hält
uns nur von den wirklich wichtigen Dingen ab. Wie zum Beispiel Beute. Kopf hoch, Löwenstein . Giles hatte die richtige
Idee.«
Und mit diesen Worten riß sie den Disruptor hoch und feuerte auf die Löwenstein. Doch noch während Ruby zielte, rief
Stelmach etwas Unverständliches und warf sich in die Schußlinie. Der Energiestrahl erwischte ihn hoch oben an der Brust,
riß ihm den rechten Arm weg und verdampfte einen großen
Teil seines Oberkörpers . Er stürzte vor dem Eisernen Thron zu
Boden, wo er zitternd und stöhnend liegen blieb . Rasch waren
Frost und Schwejksam an seiner Seite; doch der Sicherheitsoffizier lag im Sterben. Er streckte seine verbliebene Hand nach
Schwejksam aus, und der Kapitän ergriff sie.
»Ich wollte nie etwas anderes … als dienen«, sagte Kühnhold
Stelmach. »Loyal sein … mein Leben für die Imperatorin geben.«
»Niemand hat je an Eurer Loyalität gezweifelt«, sagte
Schwejksam, doch er sagte es zu einem Toten. Sanft legte er
Stelmachs Hand auf seine Brust und tätschelte sie zweimal,
während er ihm Lebewohl wünschte.
»Schade«, sagte Frost. »Er war ein guter Mann. Auf seine
Weise.«
»Ich bin überrascht, daß es Euch etwas ausmacht«, erwiderte
Schwejksam.
»Ich mochte ihn«, erklärte Frost. »Er war ein elender Feigling und ein Schwächling, und wahrscheinlich hat er insgeheim
mit den Rebellen
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