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Todtstelzers Krieg

Todtstelzers Krieg

Titel: Todtstelzers Krieg
Autoren: Simon R. Green
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Klinge. Sie verneigten sich respektvoll voreinander und drehten sich dann zu Hazel und Investigator Frost um. Die beiden Frauen hatten sich bis zur Erschöpfung duelliert, und jetzt standen sie sich von Angesicht zu Angesicht gegenüber und rangen nach Luft, während die Schwerter in den kraftlos gewordenen Händen zitterten. Ihre Augen
waren wild entschlossen wie zuvor; doch sie hatten sich gegenseitig über alle Maßen gefordert, und beide waren zu stolz, um
ihre übernatürlichen Fähigkeiten einzusetzen.
»Hör auf, Hazel«, sagte Owen. »Keine von euch beiden wird
diesen Kampf gewinnen. Und keine von euch beiden wird
nachgeben. Ihr seid zu gleichwertig. Laßt voneinander ab, und
wir machen mit dem weiter, weswegen wir hergekommen
sind.«
Hazel dachte über Owens Worte nach. Sie legte die Stirn in
Falten, und Schweiß rann über ihre Schläfen. »Ach, zur Hölle«,
sagte sie schließlich. »Wir können es ja später noch einmal
versuchen, wenn wir mehr Zeit haben. Was sagst du dazu, Investigator? Ich höre auf, wenn du auch aufhörst.«
»Niemals«, erwiderte Frost. »Ich bin Investigator. Das Imperium hat mich zu dem gemacht, was ich bin . Ich werde niemals
aufgeben und niemals weichen . Tötet mich, wenn Ihr könnt,
Rebellin!«
»Es muß nicht so enden«, sagte Owen.
»Doch, es muß!« fauchte Frost. »Das ist mein Leben. Mein
Sinn. Meine Bestimmung. Ich werde niemals aufgeben. Ich
kann einfach nicht. Tötet mich, wenn Ihr könnt.«
Hazel senkte das Schwert. »Ich kann nicht. Nicht so jedenfalls.«
»Aber ich«, sagte Kit Sommer-Eiland, und mit einer Bewegung, die so schnell war, daß niemand zu reagieren vermochte,
bevor es zu spät war, zog er einen verborgenen Dolch und
schleuderte ihn mit aller Kraft. Frost hatte sich bei seinen Worten zu ihm umgedreht, und das Messer traf sie an der Kehle.
Ein dicker Blutschwall schoß aus der Wunde und floß in Strömen über ihre Brust. Frost ließ das Schwert fallen und umklammerte mit beiden Händen ihren Hals. Blut quoll zwischen
ihren Fingern hervor. Sie wollte das Messer herausziehen und
setzte sich dann plötzlich, als sämtliche Kraft aus ihr wich. Mit
einem Satz war Schwejksam an ihrer Seite und hielt sie in den
Armen. Sie zitterte unkontrolliert, und er drückte sie an sich.
Frost wirkte schockiert und verwirrt, als könne sie nicht glauben, was mit ihr geschehen war.
»Wie dumm, auf diese Weise zu sterben«, murmelte sie mit
schwerer Stimme. Ein feiner roter Nebel von Blut sprühte aus
ihrem Mund. »Mir ist kalt. So kalt.«
»Ich bin bei dir«, sagte Schwejksam. »Ich bin bei dir.«
»Ich hätte nie gedacht … daß es eines Tages so enden würde.«
»Still«, sagte Schwejksam. »Spar deine Kräfte, bis wir einen
Arzt herbeigeschafft haben.«
»Nein«, widersprach Frost. »Wir haben uns niemals belogen,
Kapitän. Fangt nicht jetzt damit an.«
»Dann heile dich selbst! Ich habe es auch getan.«
»Zu spät, Kapitän. Dazu ist es viel zu spät.«
»Du warst ein guter Soldat«, sagte Schwejksam mit brechender Stimme. »Der beste, den ich je kannte, bis zum Ende.«
»Selbstverständlich. Ich bin Investigator. Johan …«
»Ja?« fragte Schwejksam, doch dann entwich ihr ein letzter
Seufzer, und sie atmete nicht mehr. Schwejksam drückte sie an
sich. »Guter Soldat. So ein guter Soldat.« Irgendwann ließ er
sie los und erhob sich wieder. Seine Uniform war voll von ihrem Blut. Er sah den Sommer-Eiland an, der seinen Blick grinsend erwiderte .
»Warum?« fragte Schwejksam. »Warum ausgerechnet sie
und nicht ich?«
»Ihr habt meinen David getötet«, antwortete Kit. »Jetzt wißt
Ihr, was ich gefühlt habe. Wollt Ihr vielleicht versuchen, mich
zu töten, alter Mann?«
»Nicht jetzt«, sagte Schwejksam. »Es hat genug Blutvergießen gegeben. Außerdem hätte sie niemals aufgegeben. Bleibt
mir einfach eine Weile aus den Augen, Killer.«
Er drehte sich zu Owen und Hazel um, als wüßte er nicht,
was er als nächstes tun sollte. Stelmach und Frost waren tot,
und er hatte sich von seiner Imperatorin losgesagt. Es schien
unmöglich, daß sein gesamtes Leben in so kurzer Zeit so
gründlich zerstört worden war.
»Es tut mir leid wegen Investigator Frost«, sagte Owen.
»Manchmal ist es unmöglich, daß alle gewinnen.«
»Du hast sie geliebt, nicht wahr, Kapitän?« fragte Hazel.
»Hast du es ihr je gesagt?«
»Sie hätte nicht gewußt, was sie mir darauf antworten soll«,
antwortete Schwejksam. »Sie war ein Investigator.«
Es gab nichts
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