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Todeszeichen: Ein Fall für Leitner und Grohmann (German Edition)

Todeszeichen: Ein Fall für Leitner und Grohmann (German Edition)

Titel: Todeszeichen: Ein Fall für Leitner und Grohmann (German Edition)
Autoren: Saskia Berwein
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chronisch überlasteten LKA würde das allerdings noch bestätigen müssen.
    Professor Meurer hatte einen Erfassungsbogen mitgeschickt, in dem er alle verfügbaren und relevanten Daten eingetragen hatte. Jennifer druckte ihn aus.
    Sie würde die Daten morgen früh in den Computer eingeben, um sie mit den örtlichen Vermisstenanzeigen abzugleichen und sie dann gegebenenfalls zum Abgleich an übergeordnete Behörden zu schicken. So gespannt sie auch war, sie hatte heute Abend keinen Nerv mehr, sich mit dem veralteten, langsamen Programm herumzuschlagen, das mehr Abstürze als Suchergebnisse produzierte.
    Professor Meurer hatte in seiner Mail angekündigt, dass er die Leiche am nächsten Morgen freigeben würde, wenn letzte Detailuntersuchungen abgeschlossen waren. Die Überreste würden eingeäschert werden, und er bat Jennifer um ihre Zustimmung, die Leichenteile an das zuständige Bestattungsunternehmen zu übergeben.
    Da die Identität nicht geklärt war, würde der Staat zunächst für die Einäscherung aufkommen. Die Urne würde eine Zeit lang gelagert und spätestens dann anonym begraben werden, wenn die Akte geschlossen wurde. Jennifer sah keinen Grund, die Überreste aufzubewahren, und schickte Meurer ihre knappe Zustimmung. Den Papierkram zu diesem Vorgang würde er ihr wie üblich zukommen lassen. Damit würde sie sich vermutlich morgen Abend herumschlagen.
    Auch sonst hatten sie keinerlei Fortschritte gemacht.
    Jarik hatte Jennifer darüber informiert, dass sie in dem Krater im Wald nichts gefunden hatten. Die Spurensicherung hatte die obersten Schlammschichten bereits abgetragen, und er ging davon aus, dass sie auch in größerer Tiefe nichts mehr entdecken würden. Dennoch bestand Jennifer darauf, die ganze Grube auszuheben.
    Jarik hatte deshalb am frühen Nachmittag ein paar Anrufe getätigt. Das Forstamt stellte sich quer, als der zuständige Sachbearbeiter hörte, was sie genau vorhatten und welche Zerstörung sie damit anrichten würden. Ohne richterlichen Beschluss war nichts zu machen, und Jennifer hatte Grohmann gebeten, sich darum zu kümmern.
    Das wäre mit Sicherheit der Zeitpunkt gewesen, an dem sein Vorgänger ihren Plänen einen Riegel vorgeschoben hätte. Oliver Grohmann stellte nicht einmal infrage, ob diese Aktion wirklich notwendig war, sondern hatte direkt versprochen, sich so schnell wie möglich darum zu kümmern.
    Jarik hatte Jennifer außerdem darüber informiert, dass die Steine, die zur Beschwerung der Leiche in den Säcken verstaut worden waren, gewöhnliche Backsteine waren, die man in jedem größeren Baumarkt kaufen konnte. Der Bilderrahmen war ebenfalls nichts Besonderes. Die Haut war mit Alkohol konserviert worden. Keine Fingerabdrücke, keine sonstigen Spuren.
    Nichts.
    Jennifers Chef, Peter Möhring, seines Zeichens Leiter der Einsatzabteilung in Lemanshain, hatte sich einer Unterredung über die noch immer angespannte Personalsituation geschickt entzogen und ihr nur zwischen Tür und Angel zugerufen, dass sie, Marcel Meyer und Grohmann auch weiterhin zuständig seien. Im Bedarfsfall solle ihnen das für Drogen und Vermögensdelikte zuständige Team bei der einen oder anderen Befragung unter die Arme greifen.
    Was für ein beschissener Tag.
    Um dem Ganzen noch die Krone aufzusetzen, hatte Freya sie nach ihrer Rückkehr aus der Klinik darüber informiert, dass Marcel angerufen und sich krankgemeldet hatte. Er hatte nicht angegeben, wo er untergekommen war, ließ aber ausrichten, er habe momentan keinen Zugriff auf sein Handy. Diesmal musste es seiner Frau wirklich ernst sein, wenn er sich nicht einmal mehr ins Haus traute, um sein Diensthandy zu holen.
    Warum hatte er sich nicht direkt bei Jennifer gemeldet? Vermutlich, weil sie ihm einmal mehr direkt auf den Kopf zugesagt hätte, dass seine Ehe gescheitert war, eine Tatsache, die er einfach nicht in Betracht ziehen wollte.
    Jennifer hätte bei den Hotels der Stadt und den umliegenden Gemeinden anrufen können, um ihn aufzuspüren, doch sie entschied, ihm wenigstens bis zum Wochenende Zeit zu lassen. Wenn er dann noch immer kein Lebenszeichen von sich gegeben hatte, würde sie ihn suchen gehen.
    Wieder ein Blick auf die Uhr. Grohmann war bereits zehn Minuten zu spät.
    Jennifer scrollte noch einmal durch die Vielzahl der Bilder, die Jarik gemacht hatte. Sie blieb bei dem »Kunstwerk« des Täters hängen, das mehrfach abfotografiert worden war. Sie schickte das beste Bild mit der höchsten Auflösung an den Fotodrucker, den
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