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Todesreim : Hachenberg und Reiser ermitteln (German Edition)

Todesreim : Hachenberg und Reiser ermitteln (German Edition)

Titel: Todesreim : Hachenberg und Reiser ermitteln (German Edition)
Autoren: Birgit Wilhelmy
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Autogarage. An der Rückwand befand sich ein kleines Fenster mit einer schmalen Tür, links und rechts an den Wänden waren Regale mit Werkzeugen, Farben und anderen Utensilien. Ein kleiner Werktisch mit einem Drehstuhl davor stand unter dem Fenster. Scheint handwerklich begabt gewesen zu sein, der junge Mann , urteilte Reiser, falls das all seine Sachen waren .
    Der Tote lag in der Mitte des Raumes auf dem Rücken, Arme und Beine gespreizt.
    „Abend, Reiser, scheiß Wetter draußen, was? Bin auch eben klatschnass geworden.“ Tom van de Camp, ein junger aufstrebender Beamter der Spurensicherung, beugte sich über die Leiche .
    Mist , dachte Reiser, wo ist Maike? Er wollte schon fragen, dann traute er sich doch nicht, denn er wusste, dass das sofort wieder für Klatsch im KK1 gesorgt hätte und er hatte keine Lust, sich wieder zum Gespött zu machen. Denn irgendein Idiot hatte durchsickern lassen, dass er von Rechtsmedizinerin Dr. Maike Gottburg einen Korb bekommen hatte, nachdem er sie gefragt hatte, ob sie mit ihm zum Essen gehen würde.
    Als ob er seine Gedanken gelesen hätte, sagte Tom:
    „Maike ist auf einem Seminar in Köln, deshalb bin ich hier. Ich vertrete sie.“
    „Habe ich gefragt?“, erwiderte Reiser unfreundlich und ignorierte Toms Lächeln. „Gibt’s hier kein Auto?“, rief Reiser in den Raum.
    „Wir haben auf jeden Fall noch keins gefunden, auch kein Motorrad, muss jedenfalls einmal etwas drin gewesen sein. Es sind Ölflecken auf dem Boden.“
    Reisers Blick fiel wieder auf den toten jungen Mann. Bekleidet nur mit einer Unterhose, Socken und einem eng anliegenden T-Shirt vermittelte dieser Anblick einen irritierenden Eindruck.
    Sein Körper war extrem durchtrainiert und sein muskulöser Oberkörper erinnerte ihn augenblicklich an Arnold Schwarzenegger.
    „Wo ist seine Hose, und gibt’s Schuhe?“
    „Negativ, Oberkommissar“, antwortete einer der Männer.
    „Wieso geht einer ohne Hose und ohne Schuhe in die Garage?“ Reiser überlegte laut. „Und das bei dem Wetter.“
    „Keine Ahnung, scheint ein ganz Harter gewesen zu sein. Ach übrigens, der Junge hat so nicht gelegen, als man ihn gefunden hat. Er lag auf der Seite und sein Freund hat ihn umgedreht und versucht, ihn zu reanimieren. War leider sinnlos, der Typ ist schon seit Stunden tot.“
    „Genaue Todeszeit?“
    „Wie immer, Reiser, nach der Obduktion wissen wir mehr. Was ich dir allerdings sagen kann, er hat mehrere Einstiche im Oberschenkel.“
    „Drogen?“
    „Sieht ganz so aus, oder er war Diabetiker. Genaues nach der Toxi.“
    „Habt ihr irgendetwas gefunden, eine Spritze oder irgendwelche Drogen?“
    „Auch negativ, Chef“, rief einer der Jungs vom Erkennungsdienst. „Jede Menge Kippen hier, Marke Camel, ganze Aschenbecher voll. Da wird das Labor einiges an Arbeit haben. Und das hier haben wir gefunden.“ Er reichte Reiser ein zerknülltes Blatt Papier. „Das hat auf dem Werktisch gelegen.“
    Reiser glättete das Papier, hielt es etwas von ihm ab und las den kurzen computergeschriebenen Text mit zusammengekniffenen Augen. Seine Lesebrille lag irgendwo zuhause, er konnte sich einfach noch nicht daran gewöhnen, dass er so etwas überhaupt schon brauchte. Schließlich war er ja noch kein alter Mann.
    „Oh, holy shit“, sagte er, nachdem er zu Ende gelesen hatte, „was ist das denn? Sieht nicht nach einem Abschiedsbrief aus.“
    „Zeig mal her, was steht denn da?“, fragte Tom.
    „Da steht etwas, was mir überhaupt nicht gefällt und die ganze Sache hier gefällt mir auch nicht. Jetzt muss ich wohl Simon aus seinem wohlverdienten Urlaub zurückbeordern. Was meinst du, Tom?“ Tom nahm das Stück Papier und begann laut zu lesen:

 

„Das kann doch wohl kein Zufall sein, oder? Wie krank ist das denn?“, bemerkte Reiser fassungslos.
    „Kann er auch selber geschrieben haben, als eine Art Abschiedsbrief. Er schreibt das Gedicht, dann bringt er sich selbst mit einer Überdosis um. Vielleicht wollte er ja, dass die Leute glauben, er wäre ermordet worden. Kennst du das Sprichwort: Alles, was denkbar ist, ist machbar, und alles, was machbar ist, passiert“?
    „Der Junge sieht nicht so aus, als ob er Gedichte geschrieben hätte.“ Reiser runzelte die Stirn und tütete den Zettel ein.
    „Hahaha, Reiser, immer wieder diese Vorurteile. Nur weil man Muskeln hat, muss man nicht blöd sein und außerdem, dieses Gedicht hätte auch ein Viertklässler hinbekommen.“
    „Und trotzdem, meine Füße jucken, und die
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