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Todesqual: Thriller

Todesqual: Thriller

Titel: Todesqual: Thriller
Autoren: Robert Ellis
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Sanitäter weggeschickt. Der Fall wurde wegen des Anblicks von der Schlafzimmertür aus sofort an uns verwiesen.«
    Der Anblick von der Schlafzimmertür aus.
    Lena versuchte, nicht daran zu denken. Allerdings wusste sie, dass auch Novak dieses Bild nicht mehr loswerden würde. Das erkannte sie daran, dass er die Coladose leerte, als wäre es Bier – und als dürfe er noch Bier trinken. Als sie sich umdrehte, kam Stan Rhodes, eine leere Rolle Absperrband in der Hand, gerade aus dem Haus. Er warf Lena einen Blick aus dunklen Augen zu, etwas, das er seit ihrer Beförderung nicht mehr getan hatte. Sie hatten eine gemeinsame Vergangenheit, doch damit wollte Lena sich momentan nicht beschäftigen. Sein Augenausdruck war genauso ruhig und fest wie immer. Vermutlich betrachtete Rhodes das Ganze ähnlich wie sie.
    »Der Weg zur Leiche ist gesichert«, meldete er. »Ist die Kriminaltechnik bereit?«
    »In einer Minute«, antwortete Novak an Lenas Stelle.
    »Wir treffen uns in der Vorhalle«, meinte sie.
    »Gute Idee«, erwiderte Rhodes leise, »aber weiter würde ich nicht gehen.«

4
     
    L ena trat über die Schwelle des Mordhauses. Trotz ihres bangen Gefühls wollte sie sich vor Beginn der Ermittlungen ein Bild davon machen, wie Nikki und James Brant gelebt hatten. So ging sie immer vor, seit sie keine Uniform mehr trug, insbesondere dann, wenn sie in ein Haus kam, in dem ein Toter lag. Sie brauchte freie Sicht, einen vorurteilsfreien ersten Eindruck, so vage er auch sein mochte, bevor der Anblick der Leiche und das Wissen um die Todesursache ihr Denken unwiederbringlich beeinflussten.
    Das Haus war kleiner, als sie zunächst angenommen hatte. Etwa dreihundert Quadratmeter Wohnfläche. Außerdem war der Grundriss offener als bei anderen Häusern aus dieser Zeit. Von der Vorhalle aus konnte sie links von sich einen Teil der Küche und des Wohnzimmers sehen, das sich hinter einem Türbogen befand. Rechts befanden sich ein kleines Arbeitszimmer und ein Flur, der in den hinteren Teil des Hauses führte.
    Alles schien an seinem Platz zu stehen. Nichts wies auf einen Kampf hin. Das Absperrband, das Rhodes über die Zimmertüren und entlang der Wände gespannt hatte, steckte eine Sicherheitszone ab, die den Flur hinunter bis zum Schlafzimmer reichte.
    Das Mordzimmer.
    Lena wandte sich ab. Sie spürte einen kühlen Luftzug. Drinnen im Haus schien es fast genauso kalt zu sein wie draußen. Sie betrachtete den Tisch und den Spiegel gegenüber der Eingangstür, entdeckte einen Thermostat an der Wand und fragte sich, warum die Heizung nicht eingeschaltet war. Nachdem sie das Notizbuch aus der Tasche gekramt und sich die Temperatur notiert hatte, warf sie einen Blick auf den Tisch. Die Lampe brannte noch, und sie bemerkte das Fehlen einer Staubschicht und einen leichten Geruch nach Möbelpolitur. Hier war vor kurzem saubergemacht worden. Nicht gestern oder gar in der vergangenen Nacht, um Spuren zu verwischen, sondern irgendwann im Laufe der letzten Woche. Staub und die Geschichten, die er erzählte, waren die besten Freunde eines Kriminaltechnikers. Die Kollegen von der Spurensicherung würden nicht erfreut sein.
    Lena schlug eine leere Seite in ihrem Notizbuch auf und fertigte eine grobe Skizze des Grundrisses an. Als sie einen Blick in die Küche warf, sah sie einen Stapel Zeitungen neben dem Tisch und das Geschirr vom Abendessen in der Spüle. Es waren nicht viele Teile. Offenbar hatte es Dinner for One gegeben.
    Als sie sich dem Türbogen näherte, fiel ihr auf, dass im Wohnzimmer keine Möbel standen. Sie beugte sich über das Absperrband, um besser sehen zu können. Der Raum hatte eine Gewölbedecke. Die rückwärtige Wand bestand aus einer Glasfront. Die Terrassentür bot Blick auf eine gepflasterte Terrasse und einen ziemlich großen, von einem Zaun umgebenen Garten. Auf der Suche nach persönlichen Gegenständen ließ sie die Augen durch den leeren Raum schweifen. Nichts. Nur ein Fernseher, ein tragbarer CD-Spieler und ein Stapel CDs auf dem Boden.
    Lena drehte sich zur Eingangstür um und beobachtete, wie Lamar Newton draußen in der Einfahrt Novak eine Frage stellte. Rasch durchquerte sie die Vorhalle, um ins Arbeitszimmer zu schauen. Die fest eingebauten Bücherregale an den Wänden waren gut gefüllt. Die einzigen losen Möbelstücke im Raum waren ein altes Ledersofa, ein kleiner Schreibtisch aus Holz und ein Stuhl, der eher Kindergröße hatte. Auf dem Boden stand eine Tischlampe. Anstelle eines Couchtischs waren
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