Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Todesküsse

Todesküsse

Titel: Todesküsse
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
doch ein Schminkstift, der sich aus verschiedenen Wachsen und Ölen zusammensetzt. Dann gibt es Farbzusätze, meist Eosin.«
    »Und woher stammt er?« fragte Jane.
    »Das weiß ich nicht.«
    »Aus dem alten Ägypten. Dort haben sich die Frauen schon geschminkt. Sie nahmen für ihre Lippen verschiedene Rotschattierungen. Die Griechinnen gewöhnten sich ebenfalls an den Lippenstift. Sie schminkten ihre Lippen in einem hellen Mennigrot.«
    Ich nickte Jane zu. »Gratulation. Du hast dich gut vorbereitet. Wirklich. Meine Anerkennung. Nur frage ich dich, was dies alles mit Kara zu tun hat?«
    »Sie sprach davon, daß tödliche Lippenstifte auf dem Markt sind.«
    Mein Gesicht wurde ernst. »Moment mal, soll das heißen, daß diejenige Person, die den Lippenstift aufträgt, stirbt?«
    »Nein, das nicht. Aber derjenige, der von der anderen Person geküßt wird.«
    »So ist das.« Ich räusperte mich. »Du hast vorhin den Markennamen Lucky Ups erwähnt. Soll das heißen, daß sämtliche Lippenstifte Mordobjekte sind?«
    »Nicht alle, John, nur einzelne Exemplare. Leider weiß Kara nicht, weiche es sind und ob schon etwas passiert ist. Sie läßt dir durch mich bestellen, daß du dich nicht wundern sollst, wenn etwas passiert. Sie hat vor, diesen Dingen Hinhalt zu gebieten.« Jane hob die Schultern. »Das ist eigentlich alles.«
    Ich schaute sie nachdenklich an. »Da noch nichts geschehen ist, können wir davon ausgehen, daß sich Kara bisher geirrt hat.«
    »Ja.«
    »Aber weshalb ist der Lippenstift so gefährlich? Aus welch einer Masse besteht er?«
    »Das wußte Kara nicht genau. Sie ging davon aus, daß der Stift aus Ingredienzien besteht, die es schon im alten Atlantis gegeben hat. Zutaten, die nicht nur gefährlich sind, sondern dämonisch oder magisch beeinflußt. Wie du willst.«
    »Hm«, murmelte ich. »Das kann tatsächlich gefährlich werden, wenn alles zutrifft.«
    »Ich jedenfalls glaube daran.«
    »Hat Kara gesagt, daß sie sich mit mir in Verbindung setzen will?«
    »Nicht direkt. Wie gesagt, du sollst erst einmal Bescheid wissen. Noch ist ja nichts geschehen.«
    Ich dachte in eine andere Richtung. »Kara hat eigentlich immer recht gehabt, wenn sie sich mit gewissen Dingen beschäftigte. Ich frage mich nur, welche Masse es sein kann, aus der dieser tödliche Lippenstift hergestellt wurde?«
    »Kennst du die Sphinx?«
    »Sicher. Die rätselhafte Sphinx aus dem alten Ägypten. Wer kennt die nicht?«
    »Du bist auf dem Holzweg, John.«
    »Wieso?«
    »Es gibt oder gab noch eine Sphinx. Und zwar die schreckliche. Sie ist eine Figur aus der griechischen Mythologie. Ich habe mich erkundigt. Sie ist eine Löwin mit dem Kopf einer Frau, die in der Gegend von Theben hauste und Vorübergehende auffraß, die ihre Rätsel nicht lösen konnten. Sie konnte dann von Ödipus bezwungen werden.«
    Ich hatte genau zugehört und stellte meine nächste Frage. »Okay, wo ist die Verbindung zu Kara oder Atlantis?«
    Jane lächelte etwas mokant. »Haben die alten Griechen nicht als erste über Atlantis geschrieben?«
    »Ja, Plato.«
    »Da hast du die Verbindung. Die Griechen müssen die schreckliche Sphinx von Atlantis übernommen haben. So sehe ich es, und Kara ist der gleichen Ansicht.«
    »Aber sie kann nichts tun?«
    »Noch nicht.«
    Ich leerte mein Glas. »Dennoch ist es ein verdammt weiter Weg von einer Sphinx bis zum Lippenstift. Wie du diese Verbindung knüpfen willst, Jane, ist mir schleierhaft.«
    »Ich knüpfe sie nicht. Kara hat mich darauf hingewiesen. Sie spürt, daß sich etwas entwickelt oder schon entwickelt hat, und ist unterwegs, um das Unheil zu stoppen oder einzudämmen.«
    »Wie soll ich an den Fall herangehen?«
    »Vielleicht von der kriminalistischen Seite. Du solltest dich mit der Firma näher beschäftigen, die diese Lippenstifte herstellt. Mehr eigentlich nicht.«
    »Das kann ich nicht.«
    »Wieso nicht?«
    »Weil es keine Beweise gibt. Ich kann nicht in Etagen dieses Konzerns oder der Firma eindringen und den Leuten mit reinen Vermutungen kommen. Ich muß schon etwas in der Hand haben.«
    »Ein erstes Opfer?«
    »Das nicht gerade. Es können auch schriftliche Beweise sein. Geständnisse, was auch immer.«
    Jane holte tief Luft. »So etwas ist natürlich schwer zu bekommen, aber nicht unmöglich.«
    »Wie meinst du das?«
    Sie runzelte die Stirn, lächelte dabei und legte die Handtasche auf den Tisch, bevor sie die Klappe öffnete, in die Tasche griff und den Lippenstift hervorholte, der auf den Tisch rollte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher