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Todesjagd

Titel: Todesjagd
Autoren: Brett Battles
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Benzinkanister hinterher.
    »Fertig«, sagte Nate.
    Quinn nickte und setzte sich ans Steuer des BMW. Langsam lenkte er den Wagen die steil abfallende Straße hinunter, bis er gut fünf Meter zwischen sich und den Container gebracht hatte.
    »Alles klar«, sagte er.
    Nate gab ihm zu verstehen, dass er bereit war, indem er ein paar Zweige von dem trockenen Beifußgestrüpp anzündete und in den Container warf. Durch den Empfänger in seinem Wagen hörte Quinn das Gestrüpp auflodern, als Nate einen Zweig tief in den Container warf.
    Flammen begannen durch den Innenraum des Containers zu zucken, und sobald Nate die Außenseite angesteckt haben
würde, würde sich der Kasten in ein flammendes Inferno verwandeln.
    Ihr Timing war gut. Nur wenig später, und ihr Feuerzauber wäre in der Wüstennacht kilometerweit zu sehen gewesen. Aber die Sonne berührte eben den westlichen Horizont, und obwohl der Tag zu Ende ging, war die Dunkelheit noch nicht ganz hereingebrochen. Tatsächlich erwies ihnen das abnehmende Tageslicht einen doppelten Dienst: Es kaschierte die Festbeleuchtung, während der gleichzeitig aufsteigende Rauch aufgrund des dämmrigen Himmels nicht zu sehen war.
    Der Geruch des im Container verbliebenen Benzins hing noch in Nates Kleidern, als er zu Quinn stieß. Ohne dass es ihm gesagt worden wäre, kletterte er auf den Kofferraum.
    »Ich fahre hier oben mit«, sagte er.
    Langsam fuhr Quinn den BMW tiefer in die Wildnis, weg von der Straße. Ein paar Kilometer weiter entdeckten sie ein anderes trockenes Flussbett. Irgendwo trafen sich vermutlich die beiden jetzt trockenen Wasserläufe, aber es war wohl nicht der richtige Ort. Nicht hier, wo es vielleicht jahrelang nicht in Strömen regnete.
    Sobald sie anhielten, holte Nate zwei Schaufeln aus dem Kofferraum.
    Trotz der Wüstensonne war der Sand in dem Trockenbett weich und leicht aufzugraben. Die Dunkelheit der Wüstennacht war endlich hereingebrochen, also arbeiteten sie im Licht der Scheinwerfer des BMW. In weniger als einer Viertelstunde hatten sie ein etwa ein Meter tiefes Loch gegraben, in das ein menschlicher Körper passte. Vielleicht würde durch die Regenzeit im Frühling in ein oder zwei Jahren wieder das zum Vorschein kommen, was von Markoff übrig war, aber bis dahin würden nur noch ein paar Knochen zu finden sein. Dennoch beunruhigte der Gedanke Quinn. Er überlegte, ob
er die Grube tiefer graben sollte, verdrängte die Idee jedoch und hielt an seinem Vorhaben fest.
    Sie ließen Markoff in die Grube gleiten und rollten ihn dabei aus der Plastikhülle.
    »Soll ich seine Taschen durchsuchen?«, fragte Nate.
    Quinn starrte auf den Leichnam hinunter.
    »Nein, das mache ich.«
    Er bückte sich und durchsuchte mit den behandschuhten Händen jede Tasche. Keine Brieftasche. Keine Briefe oder Papiere, die einen Hinweis darauf geben konnten, wer Markoff gewesen war. Nur ein Foto. Es war zusammengefaltet und abgenutzt und war im Kragen des Toten versteckt gewesen. Quinn hätte es beinahe übersehen, weil das Papier aufgeweicht war. Aber das, was auf dem Bild zu sehen war, war noch deutlich zu erkennen. Eine Frau.
    Am unteren Rand war ein roter Fleck. Wieder Blut. Markoff hatte das Foto anscheinend herausgeholt, um es ein letztes Mal zu betrachten, hatte jedoch im Dunkeln wohl kaum etwas sehen können.
    »Scheiße«, sagte Quinn vor sich hin.
    Er betrachtete das Foto noch einen Augenblick, öffnete dann den Reißverschluss seines Overalls und steckte das Foto in die Hemdtasche.
    Nate übergoss den Leichnam mit dem Rest des Treibstoffs und holte dann eine Schachtel Streichhölzer hervor. Als er eines anmachen wollte, hielt Quinn ihn davon ab.
    »Lass mich das machen.«
    Nate sah seinen Boss überrascht an, nickte dann und reichte ihm die Streichhölzer.
    Quinn nahm ein Streichholz heraus, zündete es aber nicht an. Nachdenklich betrachtete er den Leichnam seines alten Freundes in der Grube. Er hatte das Gefühl, etwas sagen zu müssen.
Doch er wusste nicht, was. Als er dann das Streichholz doch anzündete, sagte er, ohne nachzudenken: »Es tut mir leid.«
    Nachdem sie den Leichnam verbrannt und begraben hatten, zogen sie die Overalls und die Handschuhe aus und legten sie zu dem Haufen Plastikfolie in einem etwa zehn Meter entfernten Loch. Sie benutzten den Rest des Benzins, um den Haufen in Brand zu setzen. Danach musste nur noch der Truck irgendwo abgestellt werden, wo Albinas Leute ihn nicht finden konnten.
    »Wer ist die Frau?«, fragte Nate auf der
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