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Todesjagd

Titel: Todesjagd
Autoren: Brett Battles
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bedachte, konnte er nicht fünfzehn Leute mit einer Scheinbegründung wecken, obwohl er vermutete, dass es
sich bei keiner von ihnen um sie handelte. Zum Teufel, vielleicht lebte sie gar nicht in der Stadt. In der Gegend gab es innerhalb eines Radius von hundert Kilometern viele Schlafstädte.
    Es gab bessere Möglichkeiten, Jenny aufzuspüren, schnellere Wege, die, wie er wusste, bis zum Morgen warten konnten.
    Er legte sich in dem Bewusstsein wieder hin, dass er fast die ganze Nacht nicht schlafen würde. Doch er irrte sich. Der Schlaf kam, aber er war nicht tief und ruhig. Und wenn er träumte, träumte er nur von einem: einem Leichnam, der in einem Loch in der Wüste brannte. Und jedes Mal kniete er nieder, um den Leichnam anzusehen, und der Leichnam starrte zurück.
    Nur war das Gesicht, das seinen Blick erwiderte, nicht Markoffs Gesicht.
    Es war sein eigenes.
     
    Das Telefon weckte Quinn fünf Stunden später. Erinnerungen an seinen Traum klangen noch für einen Augenblick nach, verschwanden dann und ließen in ihm nur ein vages Gefühl an einen unbefriedigenden Schlaf zurück. Er rollte sich auf den Rücken, setzte sich auf und streckte sich, während er die Stimme des Anrufers dem Anrufbeantworter überließ.
    Kurz darauf meldete ihm ein Piepen, dass der Anrufer eine Nachricht hinterlassen hatte. Quinn nahm das Telefon und machte sich auf den Weg zum Badezimmer. Nachdem er das Telefon auf dem Schränkchen abgelegt hatte, schaltete er den Anrufbeantworter ein. Dann starrte er sich im Spiegel an. Es war zwei Tage her, seit er sich zum letzten Mal rasiert hatte, und er sah allmählich verwahrlost aus. Er wusste, dass er etwas dagegen tun musste, aber ihm war einfach nicht danach.

    »Sie haben eine neue Nachricht«, sagte eine automatische Stimme.
    Eine halbe Sekunde war nichts zu hören, dann eine andere mechanische Stimme: »Dienstag. Sechs dreiundvierzig.«
    »Quinn. Hier ist Jorge. Bitte rufen Sie mich an. Ich … ah … rufen Sie mich einfach an.«
    Albina.
    Quinn schaltete den Anrufbeantworter aus und rief Albina an.
    »Kann ich Ihnen helfen?« Die Stimme, die antwortete, war tief und nicht die von Albina.
    »Ich muss mit Jorge sprechen.«
    »Mr. Albina schläft noch. Bitte rufen Sie später wieder an«, sagte der Mann, als wollte er Quinn abwimmeln.
    »Tja, das glaube ich nicht. Richten Sie ihm aus, dass Quinn angerufen hat, und ich würde mich freuen, wenn er meine Nummer verlieren würde.«
    »Mr. Quinn?« Der Tonfall des Mannes änderte sich sofort. Jetzt klang er entgegenkommend, sogar besorgt. »Bleiben Sie dran.«
    Einen Augenblick später meldete sich Albina.
    »Tut mir leid, wenn ich Sie geweckt habe.«
    »Hat es ein Problem mit dem Truck gegeben?«, fragte Quinn. Er hatte den Peterbilt in der Nähe eines Industrieparks in Sylmar stehen lassen und konnte sich nicht vorstellen, dass etwas schiefgegangen sein konnte.
    »Nein. Wir haben ihn. Danke.«
    »Was wollen Sie dann?«
    »Ich wollte mich nur versichern, dass alles in Ordnung ist.«
    »Wenn etwas nicht in Ordnung gewesen wäre, hätten Sie davon erfahren.«
    »Und die Leiche? Keine Probleme?«

    »Die Sache mit dem Leichnam ist erledigt, Jorge. Warum rufen Sie mich an?« Jorge war auf Informationen aus, aber Quinn war nicht nach Spielchen zumute.
    »Ich habe noch einen Job für Sie.«
    »Tatsächlich? Und hätte das nicht bis morgen warten können?«
    »Ich konnte nicht schlafen. Wollte Sie schon vor Stunden anrufen.«
    »Also, was ist passiert? Hat Ihnen jemand eine andere Leiche per Schiff geschickt?«
    »Machen Sie verdammt noch mal keine Witze darüber«, sagte Albina. »Keine Leiche. Sie brauchen sich also in dieser Richtung keine Sorgen zu machen.«
    »Ich mache mir keine Sorgen. Ich weiß nur nicht, ob ich verfügbar bin.«
    »Ich bezahle Ihnen ein höheres Honorar.«
    Quinn presste die Kiefer zusammen. Ein neues Honorar für einen neuen Auftrag stand außer Frage. So funktionierte es. Er war nicht billig. Sein Preis war dreißigtausend pro Woche mit einem Minimum von zwei Wochen. Für jeden Auftrag. Und, was alle seine Auftraggeber wissen sollten, die Vertragsbedingungen mussten bei jedem Projekt neu ausgehandelt werden.
    »Ich glaub nicht, dass ich interessiert bin«, sagte Quinn.
    »Ich habe Ihnen noch nicht einmal gesagt, was es ist.«
    »Noch immer nicht interessiert.«
    »Bitte, hören Sie mir nur eine Sekunde zu. Es ist keine so große Sache. Ich möchte nur herausfinden, wer mir das Paket geschickt hat.«
    »Sie meinen den
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