Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Todesjagd

Titel: Todesjagd
Autoren: Brett Battles
Vom Netzwerk:
Leichnam«, sagte Quinn.
    »Ja«, antwortete Albina mit beherrschter Stimme. »Den Leichnam. Ich lebe nicht gern mit Unbekannten, okay? Aber
die Situation ist verzwickt, wissen Sie. Ich möchte nicht noch mehr Leute da mit reinziehen. Sie wissen schon über den Toten Bescheid. Herauszufinden, wer ihn in diesen Container gelegt hat, wäre wahrscheinlich ein Kinderspiel für Sie. Sie sind ein Profi, ich bitte Sie deshalb, ein paar offene Fragen für mich zu klären.«
    »Mit so etwas gebe ich mich nicht ab.«
    »Warum überlegen Sie es sich nicht?«
    »Nein.«
    »Ach, kommen Sie schon, Quinn. Ich habe gehört, dass Sie Ihr Betätigungsfeld erweitern. Erledigen Sie das für mich, und ich werde …«
    Quinn legte auf.
     
    Quinns Haus lag in den Hollywood Hills und überblickte das Becken von Los Angeles. Sein Grundstück lag auf einem Abhang, aber sein Haus gehörte nicht zu jenen, die auf Pfählen ruhend über den Rand hinausragten. Stattdessen war es entlang des Hangs errichtet worden, um terrassenförmig zwei Ebenen zu bilden, mit einer dritten Ebene, einem Lagerraum ganz unten. Alle Schlafzimmer waren im Untergeschoss, also tiefer als die Straße. Oben befand sich ein halb offener Raum, der als Wohn- und Speisezimmer und als Küche diente.
    Nachdem er geduscht hatte, ging Quinn in die Küche hinauf und blieb kurz stehen, um vom Couchtisch seinen Laptop mitzunehmen. Während er überlegte, was er zum Frühstück essen wollte, stellte er den Computer auf die Küchentheke und schaltete ihn ein. Das Essen war bald vergessen, als er im Internet surfte und anfing, Informationen über Jenny zu suchen.
    Er brauchte nicht lange. Verschiedenen Quellen zufolge arbeitete sie noch für denselben texanischen Kongressabgeordneten,
von dem Markoff Quinn erzählt hatte - einen gewissen James Guerrero. Er war ein Freund von Markoff. Sie waren beide bei den Marines gewesen, wenn auch nicht zur gleichen Zeit. Als Guerrero beim Geheimdienstausschuss gearbeitet hatte, hatte Markoff ihn über eine besondere Situation informiert. Der Kongressabgeordnete war beeindruckt gewesen, und wie Markoff Quinn später erzählt hatte, hatte Guerrero ihn ebenfalls überrascht und beeindruckt.
    Wie er Quinn weiterhin berichtet hatte, hatten er und Guerrero angefangen, sich auf einen Drink und sogar zum Abendessen zu treffen, wenn Markoff in der Stadt war. In einer Stadt, in der Politik alles war, waren sie einander sehr nützlich. So ging es im District nun einmal zu - alles drehte sich nur um Beziehungen und Deals. Aber laut Markoff verband sie mehr als eine rein berufliche Beziehung.
    »Das ist doch wohl ein Witz«, entgegnete Quinn, als Markoff ihm von seiner Freundschaft mit dem Kongressabgeordneten erzählte.
    »Ich weiß, ich weiß. Er ist Politiker«, hatte Markoff gesagt. »Aber er ist anders.«
    »Sie sind alle anders«, erwiderte Quinn.
    Markoff lächelte.
    »Damit hast du Recht. Versteh mich nicht falsch. Ich würde ihm nie hundert Prozent vertrauen. Aber er hat nie Angst davor, seine Meinung zu sagen. Selbst wenn er deshalb mit seiner eigenen Partei in Schwierigkeiten gerät. Und deshalb finde ich ihn in Ordnung. Bis er mir das Gegenteil beweist.«
    Daher hatte Markoff Guerrero angerufen, als seine Freundin einen Job auf dem Capitol Hill suchte.
    Nur war Guerrero als Mitglied des Repräsentantenhauses nicht mehr nur texanischer Kongressabgeordneter, wie Markoff vor Jahren festgestellt hatte. Er war jetzt Führer der
Mehrheitsfraktion und einer der mächtigsten Männer dort. Und laut seiner Website war er der erste Politiker, der schon vor anderthalb Jahren seine Absicht kundgetan hatte, für das Amt des Präsidenten zu kandidieren. Nun hatte Guerrero es vor einem Monat offiziell verkündet und sich einer immer größer werdenden Gruppe von Kandidaten seiner Partei für die Nominierung angeschlossen. Und obwohl Quinn wusste, dass keiner von ihnen große Chancen hatte - sie traten gegen einen sehr populären Amtsinhaber an, der voraussichtlich die Wiederwahl gewinnen würde -, die Publicity im eigenen Land würde für die Zukunft äußerst wertvoll sein.
    »Die Glückliche«, sagte Quinn zu sich selbst, während er fortfuhr, Guerreros Website zu durchforsten. Jenny hatte wirklich einen Treffer gelandet, als sie sich mit Markoff zusammengetan hatte. Wer weiß, was für eine Arbeit sie ohne ihn gefunden hätte. Ihrem Freund hatte sie es zu verdanken, dass sie im Beruf so schnell vorwärtskam. Selbst wenn ihr Boss die Wahl nicht gewann - den
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher