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Todesglocken für John Sinclair

Todesglocken für John Sinclair

Titel: Todesglocken für John Sinclair
Autoren: Jason Dark
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Bandenmitglieder standen in seiner Nähe und leuchteten ihm. Auch Killing Jo erkannte ich, während die anderen sich kreisförmig aufgebaut hatten und wie stumme Wächter die Fackeln hielten und auf die Menschen achteten, die sich dem Platz näherten. Sie ließen sie kommen. Ich war mir sicher, daß es die Personen waren, die dem Läuten der Glocke nachgingen, da für sie eine Botschaft bereitlag. Teufelsdiener…
    Meine Kehle wurde trocken. Immer mehr Gegner konnte ich zählen, und ich suchte nach dem Magic Man.
    Zuerst sah ich ihn nicht. Bis sich eine Gestalt aufrichtete, die die anderen um einen Kopf überragte. Das war er!
    Die Feder stach aus dem verfilzten Haar, und er hatte sich auch bewaffnet, denn er hielt etwas in der Hand, das ich mit einiger Mühe als ein Wurfbeil identifizierte, einen sogenannten Tomahawk. Keine andere Waffe hätte besser zu diesem Wesen gepaßt.
    Wenig später wurde ich durch das Schreien des Leichenwagenfahrers abgelenkt.
    Er regte sich schrecklich darüber auf, daß seine beiden Leichen, die in den Särgen auf der Ladefläche gelegen hatten, zerstört worden waren. Einen Grund konnte er nicht direkt nennen, aber er war außer sich.
    »Sie müssen erwacht sein!« schrie er. »Ich habe immer daran geglaubt, daß es Zombies gibt. Sie befanden sich in meiner Nähe, hörten das Läuten der Glocke, sind wieder aus der Starre…« Er hustete, weil er nicht mehr Herr seiner Stimme war. »Da muß jemand gewesen sein.«
    Zwei Zombies bekamen den Auftrag, die Ladefläche auszuleuchten, aber dagegen hatte der Magic Man etwas.
    Ich konnte nicht ahnen, daß in diesem Augenblick meinem Freund Suko noch eine Schonfrist gewährt worden war und schaute dem Magic Man entgegen, der sich in Bewegung gesetzt hatte und direkt auf den Leichenwagen zulief, begleitet natürlich vom Klang der unheimlichen schwarzen Totenglocke, die auch mein Ende einläuten sollte. Eigentlich hätte ich jetzt die Chance gehabt, dieses Wesen zu vernichten. Vielleicht durch eine Kugel. Das aber ließ ich bleiben, denn immer wieder wurde er durch die Zombies gedeckt, und sie waren nun mal keine Dämonen, sondern irregeleitete Menschen. Auf diesen Unterschied achtete ich sehr.
    Der Magic Man erreichte den Wagen. Ich wußte nicht, was er vorhatte, das wußte wohl keiner, jedenfalls traf er Anstalten, eine Runde zu drehen. Dabei hatte er den rechten mumifizierten Arm halb erhoben. Ich sah die Klinge des Tomahawks grün leuchten, und mir wurde klar, daß es sich dabei um eine magische Waffe handelte.
    Zum erstenmal hörte ich den Magic Man reden. »Ich habe hier regiert. Ich war Herr über zahlreiche Diener, die mich aus einem fernen Land geholt hatten, wo ich als großer Schamane und Medizinmann verehrt wurde. Ich war damals ein Gott, aber ich wurde verbannt. Mutige Menschen erinnerten sich meiner. Sie holten mich her, um mich zu verehren. Durch mich bekamen sie den Kontakt zu ihrem Gott, dem Satan. Als es fast soweit war und sich der Teufel ihnen offenbaren wollte, gelang es anderen, mich zu besiegen und die Sekte zu zerstören. Ich wurde versteckt, ich war nicht tot, denn die schwarzmagischen Salben, mit denen man meinen Körper eingerieben hatte, hielten mich am Leben. Ich würde so lange nur schlafen, bis das Zeichen ertönte, das mich zurückholte. Und dieses Zeichen ist jetzt da. Seht zur Glocke, hört ihr Läuten. Sie ist in der Finsternis gegossen und hergestellt worden. Sie dient dem Bösen. Ihr Klang wird über Städte und Meere hallen und diejenigen zu sich rufen, die dem Teufel dienen. Schaut euch um. Immer mehr Menschen werden es. Immer mehr haben gefühlt, daß sie sich zum Satan und zu der Glocke verbunden fühlen. Sie machen den Anfang, andere werden folgen, und die Glocke besitzt sogar die Kraft, Tote zu erwecken, die in ihrem Leben dem Satan nahegestanden haben. Ich bin das Verbindungsglied zwischen der Glocke und dem Teufel. Durch mich werden die Schwingungen weitergeleitet, und ich baue meine Macht noch stärker aus, als sie vor Jahren schon war. Aber auch heute sind wir nicht allein. Es gibt wiederum Feinde, starke Feinde sogar. Feinde, die ich spüren kann, denn sie lauern bereits in der Nähe. Asmodis hat mich unterrichtet. Ich kenne sogar die Namen meiner Gegner…«
    Das fing ja gut an, dachte ich.
    Dieser Magic Man mußte gewußt haben, daß ich mich in der Nähe befand.
    Doch er hatte in der Mehrzahl gesprochen. Eigentlich konnte er damit nur noch Suko gemeint haben.
    Wo konnte mein Freund
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