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Todesglocken für John Sinclair

Todesglocken für John Sinclair

Titel: Todesglocken für John Sinclair
Autoren: Jason Dark
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meiner Seite stehen.
    Und so ließ ich mich treiben, wurde hin und wieder angerempelt und sah auch einen der Zombies.
    Im Qualmdunst entdeckte ich für einen Moment sein schweißnasses Gesicht. Die Züge waren angespannt, die Augen verengt, als wollte er irgend etwas suchen.
    Ich wußte nicht, ob man die Zombies über mein Eintreffen informiert hatte, deshalb tauchte ich weg, behielt ihn weiterhin im Auge und stellte fest, daß er sich schneller bewegte. Er ging genau in die Richtung, die mir Gwen angedeutet hatte. Wahrscheinlich wollte er zu dieser bewußten Tür.
    Nichts Besseres konnte mir passieren, als daß er mir den Weg wies. Ich heftete mich an seine Fersen und fand einen Gang zwischen zwei Nischen. Sofort blieb ich stehen, denn ich hatte die Rücken mehrerer Zombies erkannt. Sie warteten noch und drängten dann vor. Für einen Moment konnte ich durch einen Spalt zwischen den Menschenleibern sehen und entdeckte meine Informantin.
    Obwohl ich nicht hundertprozentig sicher war, sah ich doch, daß man sie eingekreist hatte.
    Als Gefangene!
    Durch die Nase holte ich Luft. Gleichzeitig traf mich ein kühler Zug, denn jemand hatte eine Tür geöffnet.
    Genau die Tür, die ich auch suchte!
    Es waren die Zombies, die durch den Ausgang drängten. Aus den Boxen dröhnte in diesem Augenblick ein wilder, hämmernder Trommelwirbel, der den Schrei des Mädchens fast übertraf.
    Ich hörte ihn nur als kurzen erstickten Laut, sah noch eine heftige Bewegung der Zombies, dann waren sie meinen Blicken entschwunden, und die Tür fiel zu.
    Ich aber war Zeuge einer klassischen Entführung geworden!
    ***
    Es lag auf der Hand, daß ich nicht tatenlos zuschauen konnte, wie die Zombies meine Informantin wegschleppten. Deshalb gab es nur eins für mich. Ich mußte ihnen folgen und versuchen, Gwen aus den Klauen dieser Burschen zu befreien. Den Grund der Entführung wußte ich nicht, ging jedoch davon aus, daß man wahrscheinlich entdeckt hatte, mit wem sie verabredet gewesen und jetzt erfahren wollte, über welches Thema sie mit mir gesprochen hatte.
    Bis zum Ausgang waren es nur wenige Schritte. Mich hielt auch niemand auf, und ich hoffte, daß man mich nicht weiterhin beobachtete, so daß ich verschwinden konnte.
    Verschlossen war sie nicht. Ich zog sie vorsichtig auf, schaute in ein von trüben Lampen geschaffenes Halbdunkel einer fabrikähnlichen Halle mit zahlreichen Säulen und Stempeln, die die hohe Decke hielten, und sah in der Mitte einen großen Fahrstuhl, der dank seiner breiten Ladefläche in der Lage war, große Lasten zu transportieren.
    Den hatten sie wahrscheinlich benutzt.
    Ich ging über den löchrigen Steinboden auf den Fahrstuhl zu und blieb vor dem Gitter stehen. Zwischen den Stäben peilte ich in die Tiefe, ohne etwas erkennen zu können. Nur rumpelnde, dumpfe Geräusche vernahm ich von untert her.
    Auf diese Art und Weise waren sie also verschwunden. Ich konnte mir vorstellen, daß der Fahrstuhl dort endete, wo sich auch der Tunnel befand, von dem Gwen gesprochen hatte, und es war natürlich klar, daß ich den gleichen Weg nehmen würde.
    Einen Schritt trat ich zurück und suchte nach der Schalttafel. Sie war an einer der stützenden Säulen angebracht worden und besaß nur drei Knöpfe. Der in der Mitte leuchtete rot. Er war für den Notfall gedacht.
    Die Geräusche aus der Tiefe hörte ich nicht mehr. Dafür etwas anderes. Ein Schleifen durchbrach die Stille. Es hörte sich an, als versuchte jemand, sich nahe an mich heranzuschleichen.
    Ich kreiselte herum.
    Zwei Zombies standen vor mir und grinsten wie die Teufel!
    ***
    In der Halle war es kalt. Atemfahnen wehten. Beide trugen weiche Lederkleidung, die mit zahlreichen Abzeichen verziert war. Ihre Gesichter waren bleich geschminkt. Und sie hatten ihre Augenbrauen mit roten Strichen nachgezogen. Einer von ihnen trug eine Pudelmütze, der andere als Frisur einen grün gefärbten Irokesenkamm. Das alles war nicht weiter tragisch. Ich schielte mehr auf ihre Waffen, denn die sahen mir verdammt gefährlich aus. Der Kerl mit der Pudelmütze trug zwei Stöcke, die durch eine Kette miteinander verbunden waren. Er hatte die Arme ausgebreitet, so daß die Kette gespannt war und sich nicht durch ihr Rasseln hätte verraten können. Breitbeinig stand er da. In seinen Augen leuchtete die wilde Entschlossenheit, mich, den anderen und Feind, niederzuknüppeln. Auch der zweite war bewaffnet. Mit angespitzten Schraubenziehern die genau in meine Richtung wiesen. Diese verdammte
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