Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Todesglocken für John Sinclair

Todesglocken für John Sinclair

Titel: Todesglocken für John Sinclair
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
anwesend waren.
    »Natürlich haben ich sie gesehen. Zwar noch nicht hier im Lokal, aber draußen waren sie.«
    »Die Typen in der Lederkleidung?«
    »Das sind sie.«
    »Und sie verehren diesen Magic Man?«
    »Richtig, John. Er ist praktisch ein Bindeglied zwischen ihnen und dem Teufel. Ich hörte es, als Hexen davon sprachen.«
    »Echte Hexen?«
    »Nein, meine Kolleginnen. Sie sind fest entschlossen, dem Bösen zu dienen, die einen nennen sich eben Zombies, die anderen Hexen, und beide Parteien warten auf das Läuten, damit sie endlich mit ihrer Herrschaft beginnen können.«
    »Das ist natürlich interessant«, sagte ich. »Dann werde ich mir die Sache einmal anschauen, auch wenn Sie…«
    »He, Gwen!«
    Die Worte waren sehr scharf ausgestoßen worden, so daß Gwendolyn zusammenzuckte und sich auf ihrem Gesicht eine Gänsehaut bildete. Ich hatte mich schneller umgedreht als sie. Vor mir stand ein dunkelhaariger junger Mann mit Elvis-Haarschnitt. Er schaute uns beide scharf an. Die Hände hatte er in den Seitentaschen seiner roten Samtjacke vergraben.
    »Du hast Dienst, Süße!«
    Gwen schaute auf die Uhr. Sie erschrak dabei. »Tatsächlich, Zack. Oh, es tut mir leid, aber wir haben die Zeit verplaudert. Ich traf zufällig einen Bekannten und da…«
    »Schon gut, geh jetzt.«
    Das Mädchen rutschte vom Hocker, warf mir noch einen ängstlichen Blick zu und drückte sich an dem Aufpasser vorbei. Rasch war sie im Gewühl verschwunden. Zack blieb. Er machte es sich bequem, ließ sich auf den freien Hocker nieder und blickte mich lauernd an. »Ist was?« fragte ich.
    »Ja, Mister, ich glaube Sie sind hier falsch.«
    Das war deutlich genug. Ich sollte also aus dem Lokal verschwinden. Das gleiche hatte ich vorgehabt, nur wollte ich den Zeitpunkt bestimmen.
    »Ja, ich bleibe nicht ewig«, erklärte ich. »Aber weshalb wollen Sie mich weghaben?«
    »Das ist nichts für Sie.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Wie meinen Sie das denn?«
    »Ganz einfach, Mister. Hier verkehrt ein Publikum, zu dem Sie nicht passen. Gehen Sie in einen Spießer-Pub, das ist besser, und lassen Sie unsere Mädchen in Ruhe.«
    »Und wenn ich bleibe?«
    »Werden Sie keine Freude daran haben. Es gibt genügend Leute, die mit Ihnen gern Schlittenfahren würden, wenn Sie verstehen. Schönen Abend noch, Mister.« Er rutschte vom Hocker und verschwand im Gewühl, das noch dichter geworden war, denn immer mehr Gäste hatten den Laden betreten und tanzten sich auf engstem Raum fast die Seele aus dem Leib.
    Ich blieb auch nicht an der Bar. Die Warnung hatte ich deutlich genug verstanden, nur würde ich mich nicht daran halten. Von Gwen hatte ich einiges erfahren können. Dem Wahrheitsgehalt ihrer Aussagen wollte ich auf die Spur kommen.
    Zu zahlen brauchte ich nicht mehr, und so drückte ich mich langsam zurück. Ich geriet dabei an den Rand der Tanzfläche und beobachtete scharf. Diesen Zack sah ich nicht. Wahrscheinlich war auch er im Gewühl verschwunden.
    Hinzu kam der Qualm unzähliger Zigaretten, der wie ein Schleier über den Köpfen der Gäste lag. Gwendolyn hatte von einer geheimnisvollen Tür erzählt, durch die man in die Londoner Unterwelt gelangen konnte. Die Tür wollte ich finden.
    So unauffällig wie möglich schob ich mich auf die Sitznischen zu. Ich nahm dabei fast in jeder Sekunde einen neuen Eindruck auf. Tänzer und Rollschuhfahrer huschten an mir vorbei wie Schatten. Ich sah in grell gemalte Gesichter, schaute in regelrechte Fratzen, entdeckte bunte Haare auf den Köpfen, verrückte Schnitte, dunkle, bemalte Lippen, manchmal auch Masken und vernahm auch Schreie, wenn die Gestalten zu einer besonders wild aussehenden Bewegung ausholten. Allmählich hatte ich mich daran gewöhnt. Die zumeist noch jungen Besucher waren harmlos. Sie tobten sich hier nur aus und schleuderten den Frust der vergangenen Stunden oder Tage von sich. Gefährlicher erschienen mir da schon diese Typen, die sich Zombies nannten. Keine echten, aber welche, die mit dem Teufel paktieren wollten, wenn ich Gwens Worten Glauben schenken durfte. Ich war inzwischen in die Nähe der Nischen geraten. Sie alle lagen versteckt und waren auch besetzt, denn in ihnen drängten sich die zahlreichen Paare.
    Die Mädchen der Bedienung hatten alle Hände voll zu tun. Ich suchte nach der blonden Gwen, konnte sie in dem Gewühl leider nicht entdecken und wollte auch keinen fragen, damit ich nicht noch mehr Mißtrauen erregte, denn dieser Zack sah mir nicht danach aus, als würde er auf
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher