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Todesflut: Thriller

Todesflut: Thriller

Titel: Todesflut: Thriller
Autoren: Boyd Morrison
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für Tag Menschenleben retten und traf Entscheidungen, die wichtig für die Betroffenen und ihre Familien waren. Rachel hingegen sorgte bloß dafür, dass zum Mittagessen genügend Portionen Mahi Mahi zur Verfügung standen. Ihre Arbeit war angenehm und gut bezahlt, aber Ärztin zu sein war vermutlich weitaus befriedigender. Vor vielen Jahren hatte Rachel mit dem Gedanken gespielt, Medizin zu studieren, es aber aus finanziellen Gründen nie ernsthaft in Erwägung gezogen.
    Teresa war Krankenschwester gewesen, als Kai und Rachel sie bei einem Geburtsvorbereitungskurs kennenlernten. Teresa und Rachel verstanden sich spontan, aber der Pascha, mit dem Teresa verheiratet war, kam mit Kai nicht klar. Die Frauen wurden gute Freundinnen, nachdem Rachel Teresa nach Jahren endlich davon überzeugen konnte, ihren Traum in die Tat umzusetzen und Medizin zu studieren. Teresas Mann, dem fünf Kinder und ein Hausmütterchen vorschwebten, ließ sich scheiden. Es war eine schwierige Zeit für Teresa, besonders als sich herausstellte, dass ihr Mann auf Geschäftsreisen regelmäßig fremdgegangen war. Teresa fand in Rachel eine Stütze, und Lani und Mia verbrachten ihre gesamte Freizeit miteinander.
    Als Kai das Angebot aus Hawaii annahm, war Lani am Boden zerstört. Deshalb war Teresa mit Mia nach Honolulu gekommen, sobald sie eine Woche Urlaub nehmen konnte. Und die Familie Tanaka nahm sie mit offenen Armen auf.
    Teresas Besuch erinnerte Rachel daran, dass sie ihre eigenen Träume praktischen Erwägungen geopfert hatte. Ihre Tochter sollte nicht denselben Fehler machen, dachte sie. Wenn Lani unbedingt Tauchlehrerin werden wollte oder professionelle Fußballspielerin, dann sollte sie das eben tun.
    Rachel war so in Gedanken versunken, dass sie beinahe mit Bob Lateen, dem Vorsitzenden des Veteranentreffens, zusammengestoßen wäre. Seine gerunzelte Stirn verriet ihr, dass das nächste Problem bereits auf sie wartete.
    Sie straffte die Schultern. »Kann ich etwas für Sie tun, Mr. Lateen?«
    Sie setzten den Weg gemeinsam fort, er fuhr in seinem elektrischen Rollstuhl neben ihr her.
    »Mrs. Tanaka, Sie haben uns zugesichert, dass Sie unseren speziellen Bedürfnissen größte Aufmerksamkeit schenken, aber nun gibt es im Ballsaal ein Problem.«
    Rachel, von der Sonne geblendet, die durch die Glaswände der Brücke fiel, lächelte höflich.
    »Mr. Lateen, ich versichere Ihnen, dass wir Ihre Bedürfnisse sehr ernst nehmen und Sie überaus geschätzte Gäste sind. Ich werde alles in meinen Kräften Stehende tun, um Ihnen zu helfen. Worum handelt es sich?«
    Sie verließen die Brücke und kamen in eine großzügige Lobby. Etliche Teilnehmer der Veranstaltung waren bereits eingetroffen. Rachel und der Vorsitzende bahnten sich ihren Weg durch die Menge in den Ballsaal, der nach dem ersten König von Hawaii, Kamehameha, benannt war.
    »Das Problem besteht darin, dass wir in weniger als einer Stunde zu Mittag essen und ich nicht weiß, wie ich an meinen Tisch auf dem Podium kommen soll.«
    Er deutete auf den langen, erhöht stehenden Tisch am Ende des Ballsaals. Rechts führte eine Treppe hinauf. Links hatte man eine Rampe über die Treppe gelegt. Rachel sah sofort, dass sie viel zu steil war. Für einen Rollstuhlfahrer war der Höhenunterschied nicht zu bewältigen.
    »Ich brauche mindestens drei Leute, die mich da hinaufschieben. Das sieht idiotisch aus. Da kann man mich auch gleich die Treppe hinauftragen.«
    »Ich verstehe, Sir. Ich rufe umgehend den Handwerker an. Bis zum Essen ist die Sache geregelt.« Sie zog ihr Sprechfunkgerät aus der Tasche.
    »Max, ist noch jemand von der Firma im Hotel, die das Podium errichtet hat?«
    Ihr Stellvertreter antwortete sofort.
    »Wir sehen gerade ein paar Papiere durch.«
    »Ich möchte den Mann sofort sprechen.«
    Es dauerte eine Sekunde, dann war John Chaver am Apparat.
    »Hier spricht John.«
    »John, hier ist Rachel Tanaka. Sie und Ihre Männer müssen sofort kommen. Die Rampe im Ballsaal ist unbenutzbar.«
    »Sie ist nach meinen Berechnungen gebaut.«
    Rachel wandte sich etwas ab, damit Lateen sie nicht verstand. Der Typ hatte sich den falschen Tag ausgesucht, falls er dachte, er könne mit ihr Schlitten fahren.
    »Die Rampe ist nicht zu gebrauchen. Wenn Sie weiterhin für dieses Hotel arbeiten wollen – und für dieses Jahr sind über hundertfünfzig Konferenzen angemeldet –, tauchen Sie besser bald hier oben auf und bringen die Rampe in Ordnung.«
    »Einen Augenblick.«
    Nach einer Weile meldete
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