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Todesflut: Thriller

Todesflut: Thriller

Titel: Todesflut: Thriller
Autoren: Boyd Morrison
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Diamond Head am Tag vor und nach dem Tsunami. Erst eine blühende Metropole, dann eine verwüstete Landschaft …
    Der Nationalfriedhof in der Punch Bowl aus der Luft, wo es von Menschen wimmelte, die dort Zuflucht und Rettung vor dem Tsunami gefunden hatten …
    Dieses Bild hatte Kai in einem Rahmen an der Wand hängen, denn für ihn stellte es dar, was er an jenem Tag richtig gemacht hatte. Er konnte mit gutem Gewissen sagen, dass diese Menschen nicht mehr leben würden, wenn er und Reggie nicht gewesen wären. Nur deshalb konnte er überhaupt wieder schlafen, auch wenn ihm die vielen Tausend, die umgekommen waren, auf der Seele lagen.
    Er hatte sich nicht mit allen Entscheidungen abgefunden, die er an jenem Tag getroffen hatte, aber mit den meisten. Er trauerte nicht mehr nur um die Toten, sondern freute sich über die Überlebenden.
    Zu ihnen gehörten Harold und Gina Franklin, die nach der Zerstörung der Weihnachtsinsel mit den anderen neun Passagieren der Seabiscuit bis nach Hawaii segelten, als ihnen klar wurde, dass niemand kommen würde, um sie zu retten. Von dem einsamen Atoll überlebte niemand außer ihnen.
    Max Walsh, Rachels Stellvertreter, der dreiundsechzig Veteranen und ihren Frauen das Leben rettete.
    Sheila Wendel und ihre Mutter Doris, die wenige Minuten nachdem sie das Dach des Grand Hawaiian verlassen hatten, schon im Tripler Army Medical Center waren. Jerry Wendel, für den Rachel den Tod auf sich genommen hatte, überlebte die Operation, die wegen eines subduralen Hämatoms erforderlich war.
    Paige Rogers und ihre Kinder, die erst zwei Wochen später in ihre Heimat Los Angeles zurückkehren konnten.
    Tom Medlock, der nach dreitägiger Suche seine Eltern wiederfand.
    Andere hatten kein Glück gehabt.
    Darryl und Eunice Gaithers, das ältere Paar aus Mississippi, das Teresa am Strand kennengelernt hatte, war vermutlich zum Hilton zurückgekehrt und auf ihrem Zimmer geblieben, bis das Hotel einstürzte. Sie blieben verschollen.
    Auch die beiden jungen Männer, die den Einsturz des Seaside filmten, konnten ihre Filmausbeute nicht mehr verkaufen.
    Jake Fergusons Leiche wurde nach fünf Tagen an den Strand gespült. Seine Eltern, die in Michigan wohnten und ihn zu seinem Freund Tom auf Hawaii in die Ferien geschickt hatten, schafften es schließlich sechs Wochen nach der Katastrophe, einen Flug nach Hawaii zu buchen und die sterblichen Überreste ihres Sohnes zu identifizieren. Ihr einziger Trost war Kais Bericht über Jakes heldenhaftes Verhalten.
    Rachel und Brad nahmen einen Ehrenplatz in seiner Erinnerung ein, denn sie standen für das Beste, was Menschen vollbringen können. Er konnte nicht ganz verstehen, was sie zu ihrer Tat bewogen hatte, aber er war stolz auf sie.
    Auch auf sein Team war Kai stolz, denn es hatte unzähligen Pazifik-Anrainern das Leben gerettet. Die Auswirkungen der Welle waren im restlichen Pazifik nicht so entsetzlich wie auf den Inseln von Hawaii, dennoch wurden viele Inselnationen Opfer der Katastrophe. Über hundertfünfundzwanzigtausend Menschenleben waren zu beklagen, sechsunddreißigtausend allein auf den Inseln von Hawaii. Das waren sehr viel weniger als bei dem Tsunami in Südostasien. Die Schäden an den Küsten der USA, Australiens und Japans waren katastrophal, aber nur siebenundfünfzig Menschen starben.
    Die Wirtschaft auf Hawaii erholte sich schneller als erwartet. Baukräne aus aller Welt beherrschten die Skyline von Honolulu. Wie zu erwarten, vergaßen die Menschen schnell, was geschehen war. In der Zuversicht, dass eine solche Katastrophe in ihrem Leben nicht ein zweites Mal zu erwarten wäre, bauten sie neue riesige Hotels und Häuser am Ufer. Kai hoffte, dass sie recht behielten. Er für seine Person traute dem Frieden nicht, und er wusste, dass er nicht der Einzige war.
    Reggie Pona beispielsweise. Er war der stellvertretende Direktor des Tsunami-Warnzentrums des Staates Hawaii geworden und führte Kai eines Tages durch das neue Gebäude im Krater des Diamond Head, direkt neben dem Bunker des Bevölkerungsschutzes. Da hätte es schon längst stehen sollen. Wenn der nächste Tsunami auf Hawaii zurollt – und er wird kommen – wird das Center bereit sein.
    Nach der Katastrophe drängte es Kai zu unterrichten. Für ihn hatte Hawaii jeglichen Reiz verloren, und die Arbeit mit Studenten machte ihm Spaß. Er hatte sich für eine Stelle an der University of Washington beworben, und die geologische Abteilung hatte ihn mit Kusshand genommen. Die Vergangenheit
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